Erzberg/AUT: Das Extremste was einen Endurofahrer geboten werden kann, ist die Teilnahme der Dreitagesveranstaltung am Erzberg in Österreich. Zum 22. Mal wurde diese Show in diesem Jahr vom 27. bis zum 29. Mai ausgetragen. Die Startplätzte sind so begehrt, dass sie innerhalb von wenigen Minuten vergeben sind und da spielt es keine Rolle, dass 220 Euro zu berappen sind.
Ingo Lange vom MC Rehna im ADAC gehörte zu den 1520 Glücklichen, die es geschaft haben. Gemeinsam mit seinen Fahrerkollegen und Freunden Marcel Jaschkowiak, Normen Lamche, Achim Halank sowie Felix Schörling sind sie am Mittwoch, dem 25. Mai um 19.00 Uhr in Roduchelstorf gestartet und waren morgens um 8.00 Uhr bei bestem Wetter am Erzberg.
Am Freitag und Sonnabend wurden knochenharte Qualifikationen gefahren. Ingo gehörte als 222. zu den 500, die es geschafft haben. Das war schon ein toller Erfolg, gemeinsam mit den besten internationalen Enduroassen dabei zu sein. Jeweils 50 Fahrer sind am Sonntag ab 12.00 Uhr in einer Reihe gestartet. Ingo, also in der Fünften.
23 Checkpoinst waren zu bewältigen, bis um 17.00 Uhr die Sirene im Tagebau, das Ende verkündete. Vorweg genommen, es haben nur neun Fahrer bis ins Ziel geschafft. Für Ingo kam das Aus am 7. Checkpoint. Es war unmöglich von dort weiter zu kommen, denn 40 – 50 Motorräder standen in Warteschlange an einer möglichen Spur. Ein Beispiel aus einer Auffahrt zuvor, da waren 300 Meter steil bergauf zu bewältigen. Beim ersten Anlauf schaffte es Ingo bis kurz vor dem Ziel, da fiel die Maschine um und purzelte bis ins Tal zurück. Seine 350 ccm Viertakt KTM blieb heil und im zweiten Anlauf, konnten die Freunde helfen und zogen die Maschine mit einem Strick die letzten Meter nach oben. Nicht nur Ingo wurde von seinen Feunden geholfen, auch anderen stand man zur Seite.
Letztlich wurde es für Ingo ein sehr guter 176. Platz. "Wenn ich dieses Event mit meinem Start bei den Six Days im Vorjahr in der Slowakei vergleiche, gibt es doch schon Unterschiede. Dort war es über sechs Tage sehr hart, aber man konnte es schaffen, was hier am Erzberg innerhalb der vier Stunden, nur einer kleinen Gruppe möglich ist,“ schätzt Ingo Lange die Lage ein. Dennoch sind sich Ingo und seine Freunde einig, dass sie 2017 wieder dabei sein wollen und eine der größten Hürden ist dabei, dass man die Anmeldung schafft. Am Montag um 5.30 Uhr war man völlig geschafft, aber glücklich, wieder zu Hause in Roduchelstorf.
Horst Kaiser