Landesmeisterschaft Enduro M-V 10.11.02 Kölzin
Hermann holte sich im Schlussspurt Enduro-Championats-Titel
Kölzin: Es waren zum Saisonschluss in Kölzin noch einmal Bedingungen, wie sie die Endurofahrer lieben. Straßen wechselten sich mit Feldwege ab und Sonderprüfungen auf der Cross-Strecke sowie in der Kieskuhle verlangten von den 150 Starter noch einmal alles. Leider konnte der beste Fahrer der Gastgeber, Arne Domeyer nicht mehr antreten, da er seine Sturzverletzung vom DM-Lauf in Burg nicht mehr rechtzeitig auskurierte. So war die Bahn frei für den Zweikampf in der Champio-natswertung zwischen dem Rehnaer Jens Hinrichs und Markus Hermann aus Wolgast. Dabei musste Hinrichs die Überlegenheit des Cross-Spezialisten Hermann anerkennen. Hermann holte sich auch den Titel in der Viertelliter-Klasse vor dem Neustrelitzer Guido Skoppek. "Ein Titel beim Enduro fehlte mir noch in meiner Sammlung," bekannte der sechsmalige Cross-Meister. In der 125 ccm-Klasse wurde Hinrichs Meister, musste jedoch die Überlegegenheit des Kuhstorfer Andreas Timm in der Tageswertung akzeptieren. Ohne Probleme sicherte sich Ronny Thoms den Titel in der großen Viertaktklasse, auch wenn er in der Tageswertung "nur" den 2. Platz hinter dem außer Konkurrenz startenden Berliner Christoph Lessing belegte. In der kleinen Viertaktklasse holte sich Axel Hechel aus Rostock den Titel. Eine Energieleistung vollbrachte der Neustrelitzer Senior Harry Eichhorst.
Der "Enduroverrückte" startete noch am Sonnabend beim deutschen Rallye-Cup in Dortmund, holte sich dort den zweiten Platz, fuhr nach Neustrelitz, schnappte sich um 3.00 Uhr seine Gas-Gas, um dann in Kölzin Meister vor dem Burg Stargarder Dirk Albrecht zu werden. "Ich kann es einfach nicht lassen, denn Endurofahren ist mein Leben und da lasse ich deutschland-weit keine Gelegenheit zum Fahren aus," bekannte der 49-jährige Kfz-Meister. Den Titel verdankt der Neustrelitzer jedoch dem fair play von Dirk Albrecht, der einen zunächst nicht gemerkten Motorrad-wechsel nach einem Getriebeschaden kurz vor Fahrtende, selber anzeigte. "ich wäre mit dem Titel nicht glücklich geworden, denn dazu gibt es die Regeln," sagte der 41-Jährige der kurz vor seinem ersten Titelgewinn stand. Der begehrte Teamtitel ging nach zwei Jahren Abstinenz wieder einmal an den Rekordmeister MC Rehna. In der Tageswertung lagen die Wolgaster vor Kuhstorf und Rehna vorne. Die über 400 Moto-Crosser und Endurofahrer freuen sich nunmehr auf die am 23. November in Linstow geplante große Meisterehrung.
Horst Kaiser
mein Wort dazu:
Ein würdiges Finale 2002
Bei Glatteis schlitterten wir nun also am 10.11.02 nach Kölzin zum letzten Lauf der Enduro LM MV 2002.
Nach der Anmeldung, die vom MC-Rehna durchgeführt wurde (Wir dachten schon, wir sind im falschen Ort.) und der Abnahme ging es pünktlich um 10 Uhr los. Angesetzt waren wie immer drei Runden mit diesmal 75 Min pro Runde (So viel ??) und drei Sonderprüfungen. Zwei mal die Crossbahn, wobei diese diesmal verkehrt herum gefahren wurde und einmal die Sandkuhle. Nach dem Start folgte eine kleine „Aufwärmrunde“ zur 1. DK und dann die erste Sonderprüfung, wie gesagt verkehrt rum. Laut Veranstalter hat der Bereich dort um Kölzin einen neuen Revierförster. Dieser untersagte größtenteils das Befahren des Waldes, weil dort wohl in der Vergangenheit extrem viele Rucksacktouristen, meistens mit „westlichem“ Kennzeichen, übers Wochenende versucht haben, die Landesmeisterschaftsläufe noch mal nachzustellen. Danke Jungs !! Somit wurde das schöne Waldstück neben der Autobahn, welches sonst der Sonderprüfung folgte, komplett raus gelassen und wir fuhren über ein paar Wiesen direkt zur 2. WP in die Sandkuhle. Der Kurs war flach und gut fahrbar am Ende des Kurses entwickelte sich eine Pfütze zu einem Schlammloch und diente manchem Fahrer als unfreiwillige Bremse beim Durchqueren. Mit der Ausfahrt aus der Sandkuhle war dann wieder der bereits aus dem Frühjahr bekannte Sandberg zu bezwingen. Diesmal hatten wohl alle „Sandberg hochfahren“ trainiert. Jedenfalls gab es dort keine größeren Staus wie im Frühjahr.
Danach ging es nicht wie sonst den Weg zurück, sondern in eine weitere der Meisterschaft bislang unbekannte Sand- oder wohl eher Lehmkuhle. Diese wurde anstelle des Waldstückes rein genommen und sollte sicherlich das Bahnniveau heben und den Lauf nicht zu einer „Ackerfahrt“ verkommen lassen. Und dies tat sie ! Nach Einfahrt in die Kuhle stand ich neben einer Schlange Fahrer, die an einem nicht all zu hohen aber umso steileren Berg auf ihren Versuch warteten, den Berg zu „erklimmen“. Die Tatsache, dass es am Tag zuvor regnete und der Berg dadurch schön feucht und rutschig war, verbesserte die Lage nicht gerade. Aber irgendwie kam da doch jeder hoch. Die einen sofort, die anderen mit mehreren Anläufen. An dieser Stelle noch mal einen Gruß an „Alfer-fast-Werkspilot“ B. B. Sah prima aus dein Abflug ;-) Schön war auch, daß der Berg, der sich von Runde zu Runde übrigens einfacher fuhr, auch nicht raus genommen wurde. So standen einige Fahrer, die vor dem Berg auf diesen Moment warteten, noch in der letzten Runde dort.
Nach dem Berg gab’s noch ein paar weitere Auf- und Abfahrten und noch ein kleines Schlammloch, was alles in allem aber gut fahrbar war.
Dies war also der Grund für die 75 Minuten Rundenzeit und ich muss sagen, viel weniger hätte es auch nicht sein dürfen.
Danach ging es dann ca. 30 km kreuz und quer über mehr oder weniger aufgeweichten Äcker , Wiesen und einigen Straßen. Auf dem Acker hatte meine 400er schon ganz schön zu tun. Ich hatte sowieso bei diesem Rennen mehr technische Probleme wie im ganzen restlichen Jahr. Das ging von einem Hinterreifen, der versuchte von der Felge zu springen und sich dann fuhr, wie auf Eiern, bis zu einem verlorengegangenen Sitzbankverschluss und eine dadurch ständig abfallende Sitzbank. War wohl ne miese Vorbereitung !
Der sonst so auf drei viertel der Runde folgende Wassergraben mit anschließender Schlammwiese, durfte diesmal auch umfahren werden. Wer mal beim Fahren dort einen Blick nach rechts riskiert hat, wird sicher auch gesehen haben warum. Er und die Wiese waren ordentlich voll Wasser. Ich denke mal nach den ersten 10 Fahrern währe dort keiner mehr durchgekommen.
Wie (fast) alle anderen Fahrer erreichte auch ich dann pünktlich das Ziel und kann mich im Nachhinein nur lobend über die Veranstaltung äußern, ein schönes, schweres Endurorennen – ein würdiges Finale eben.
Am Rande sei noch erwähnt, dass diesmal wohl Bilder wie noch nie im Netz vom Rennen zu sehen sind. Andreas Behlendorf (www.emx-team-rostock.de ) und Michael Schröder (www.rm-motorradshop.de ) kümmerten sich um die beiden Sandkuhlen, Wolfgang Engel (www.mx-hermann.de ) war beim Starten / Zielen und meine Antje (www.kujahns.de ) war auf der Crossbahn. Also genug Stoff für Euch zum Auswerten, über die „ruhigeren Monate“.
Aber nun ist ja erst mal noch SIEGEREHRUNG !
K-U Jahns
Tagesergebnisse der Verantstaltung |
Bilder (Fotograf Jahns):