Stoppelacker war Scharfrichter bei Kölziner Enduro-LM Fahrt - Rostocker Axel Hechel – Bester aller Klassen
Kölzin: Die Anzahl von acht Ausfälle bei 124 Bewerbern bei der vierten von sechs Fahrten um Punkte für die Enduro- Landesmeisterschaft beim Rund um Kölzin hielt sich in Grenzen. Scharfrichter war die erste Leistungsprüfung in der zweiten Runde über 40 km. Ein auf dem ersten Blick harmloser Stoppelacker brachte die ersten 30 Fahrer wegen des plötzlich einsetzenden Regens schier zum Verzweifeln. So mancher der Favoriten, wie zum Beispiel der vor dieser Fahrt in der Championatswertung in Führungs liegende Dassower Ronny Thomas lies Federn. Am besten zurecht kamen der siebenmalige Rekordlandesmeister Axel Hechel vom EMX-Team Rostock als Tagessieger in der Klasse bis 450 ccm 4-Takt sowie Guido Skoppek von den Gastgebern in der 2-Takt-Klasse über 175 ccm mit den Bedingungen zurecht. Beide lagen auch in der Championatswertung aller Klassen vorne. Skoppek gewann auch das vereinsinterne Duell in seiner Klasse vor Andreas Timm. Lange Zeit hielt auch der Rehnaer Jens Hinrichs sehr gut mit. Als er dann aber in der dritten Runde bei einem Ausrutscher über 30 Sekunden brauchte um seine KTM wieder zu starten, war die Chance auf eine Topplatzierung dahin. Der Meisterschaftsverlauf in der Klasse bis 450 ccm- 4-Takt ist der spannendste aller Klassen, denn Hechel führt nur mit einem Punkt Vorsprung vor Hinrichs. Weiterhin ungeschlagen bleibt der Neustrelitzer Sven Tabbert in der kleinen 2-Taktklasse. Keine großen Überraschungen boten die weiteren Tagessiege von Rene Zimmermann aus Rostock in der 250 ccm- 4-Taktklasse, des Kuhstorfers Florian Voß in der großen 4-Taktklasse sowie des Rehnaers Stephan Rösler bei den Senioren.
Bei der Mannschaftswertung konnten die Rostocker mit ihren Sieg vor Neustrelitz, deren Vorsprung in der Gesamtwertung auf sechs Punkte verkürzen. Die Kuhstorfer Gastgeber patzten in dieser Wertung, da sie in dieser Wertung nur mit drei statt der zumindest drei geforderten Fahrer antraten. Die Spannung im Meisterschaftsverlauf bleibt also vor der nächsten Wertung am Sonntag in Rehna im hohen Maße erhalten.
Horst Kaiser
mein Wort dazu:
Kölzin – wer hat die Sonderprüfung geklaut ???
Was passiert immer am Jahresende, wenn eigentlich alle Meisterschaften ihre Rennen durchhaben, die Sieger ermittelt und die Teilnehmer bereits wild mit Motorrad verkaufen und kaufen beschäftigt sind?.... Richtig 50% der Rennen zur Enduro-LM stehen noch auf dem Plan. Diesmal auch wieder schön komprimiert an drei Wochenenden nacheinander, um auch wenigstens noch vor der Siegerehrung in Linstow fertig zu werden. Als Erstes dieser drei Rennen stand am 23.10. Kölzin auf dem Plan. Also machten wir uns auf ….
Auf dem Weg zum Fahrerlager hielten wir wie üblich an der Kieskuhle an, um wie immer mal einen Blick auf die dortige Sonderprüfung zu werfen. Da war aber nix! Keine Flatterbänder, keine Leute. Jemand hatte die Sonderprüfung geklaut!!! Am Ortseingang war zwar gleich Polizei präsent, um unter dem Vorwand „Verkehrskontrolle“ einen Blick in die Transporter zu werfen. Aber keiner hatte die Sonderprüfung dabei. Die Kuhstorfer mussten also für Ausgleich sorgen. Statt der sonst üblichen „hurra-tiefsand-sonderprüfung“ gab es diesmal neben der Prüfung auf der Crossbahn noch eine „zick-zack-kurs-auf-abgemähtem-acker-sonderprüfung“, auf der sich eingefleischte ERC-Fahrer gleich wie zu Hause fühlten.
Aber von vorne. Nachdem wir nun in Kölzin ankamen und die verlorengegangene Sonderprüfung gemeldet haben, gingen wir uns beim Zeitnahme-Anmeldungsbearbeitungs-und-Rennbürobesetzungsteam Teegen anmelden. Sven hat „sein Imperium“ übrigens jetzt schon so weit ausgebaut, dass er nicht mal mehr „eigenhändig“ Zeitnahme machen musste. :-) Dann ging’s wie immer zur technischen Abnahme durch Roland Droese. (Der sich ganz doll wünscht auch mal ein paar Bilder von sich im Netz zu finden. ;-)) Bei der Fahrerbesprechung danach fragte Heinrich Teegen uns erstmal warum wir eigentlich immer alle nur in einer Rille nacheinander im Gelände umhereiern, wenn die Bahnen doch großflächig abgesteckt sind. Tatsächlich waren die Strecke auf den Äckern, teilweise auch in den Kieskuhlen großzügig abgesteckt. (Was uns speziell in den Kieskuhlen natürlich nicht daran hinderte, wieder alle nacheinander in einer Rille zu fahren ;-) ) Na gut Heinrich, wir werden das dann kommenden Sonntag in Rehna noch mal probieren :-)
Angesetzt waren drei Runden a ca 40 km, Rundenzeit 70 Minuten, 4 Sonderprüfungen (2 x Crossbahn, 2 x Acker). Start war wie immer ab zehn. Nach dem Start ging es erstmal wie gewohnt durch die drei Kieskuhlen, wobei in der ersten leider keine Sonderprüfung mehr war. Sie wurde nur schnell durchquert. Die Kuhstorfer fanden aber wieder mal einige neue Berge, über die wir noch nicht gefahren sind und steckten eine klasse Endurobahn mit schönen Auf- und Abfahrten durch die Kuhlen ab. Auf die freute ich mich jede Runde. Leider war das aber im Großen und Ganzen auch schon das Highlight der Endurorunde. Die restlichen 80 % der Runde (oder anders gesagt, alles was südlich der Autobahn liegt) gab es Äcker in verschiedensten Ausführungen und Beschaffenheiten. Der Veranstalter hat sich wirklich Mühe gegeben, den 40 km langen Kurs abwechslungsreich zu gestalten, aber viel mehr, wie die Äcker diverser Bauern stand einfach nicht mehr zur Verfügung. Schade, wenn man die jetzige Endurofahrt in Kölzin mit einer vor 5 Jahren dort vergleicht…. Na ja kleines Land mit großen Vorschriften :-( (Aber wir sollten mal lieber froh sein, dass auf Nenngeldern NOCH keine MWSt erhoben wird ;-) )
Aber Leute was war denn mit dem Wetter los ?? Nachdem ich im letzten Rennbericht von Kölzin das Wetter dort so gelobt habe und auch Sonntag extra den alten Hinterreifen fürs „Schönwetterrennen“ draufgelassen habe, gab es diesmal REGEN. Die erste Runde fuhr sich noch super. Die Crossbahn hatte schön Grip. Alles war bestens, nur der Himmel, bedrohlich dunkel. Pünktlich vor der 2. Runde begann es dann im Fahrerlager nach den Worten meines Teamkollegen „na dann brauchen wir ja nicht viel putzen heute“ zu regnen. Vom Start bis zu der Kieskuhle waren meine Klamotten durch. Glücklicherweise hörte es dann erstmal wieder auf, aber im Laufe des Vormittages folgten noch einige Schauer. Respekt an die Stempelleute an den DKs, die sich bei strömendem Regen den Arsch abfroren, uns aber tapfer weiterhin die Stempelkarten abstempelten!! Das ist das Einzige, was ich mir noch schlimmer vorstelle, als im Regen Motorrad zu fahren. Ach wo wir gerade beim Stempeln sind. Wenn irgendwann der Vorrat an den alten Stempelkarten aufgebraucht ist, kann man nicht mal über Neue nachdenken, die ein Format haben, welches sich auch gut in die handelsüblichen Kartentaschen stecken lässt?
Durch den Regen wurden die Äcker und die Sonderprüfungen rutschiger. Speziell in der zweiten SP auf der Crossbahn hat man dies gemerkt. Die Zeiten dort wurden langsamer. Die SP auf dem Acker hatte nicht so viel Regen abbekommen. Jedenfalls merkte man es dort nicht so. Ich fand die SP auf dem Acker gut. In der ersten Durchfahrt fühlte es sich stellenweise noch etwas hakelig an, bei der zweiten Durchfahrt (als auch schon vernünftige Rillen und Anlieger in den Kurven waren) war es dann aber eine runde Sache. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich zwar die alte SP in der Kieskuhle vorziehen, aber die hier war auch ok. Alles in Allem war’s ne schöne Fahrt, wenn auch sehr „ackerlastig“.
Verpflegung war auch wieder super. Es gab wie immer selbstgebackenen Kuchen, Bratwurst, Getränke …..
Ist Euch eigentlich auch aufgefallen, dass sich in Kölzin eigentlich nur Frauen um die ganzen wichtigen Dinge wie Start, Ziel, Zeitnahme, Siegerehrung und Essenausgabe gekümmert haben?
Wer wird Landesmeister ?
Schwierige Frage. Irgendwie bekommt man immer mehr das (bedrückende ;-) ) Gefühl, das das EMX-Team da dieses Jahr kräftig mitmischen will. EMX René Zimmermann ist 10 Punkte hinter René Hamann auf Platz 2 bei den Notstromaggregaten. Und das obwohl er den ersten Lauf noch bei der 450ern mitgefahren ist und ihm eigentlich ein Lauf Punkte fehlt. EMX Axel Hechel legte sich für Kölzin eine extra aerodynamische Frisur zu und wurde auch tatsächlich Gesamtschnellster des Tages und Sieger bei den kleinen 4-Taktern. Mit Hilfe von EMX Sören Mörbe, der 2. in dieser Klasse wurde, „vertrieben“ sie den bis jetzt in der Meisterschaft führenden Jens Hinrichs auf Platz 2. (Axel hat 1 Punkt Vorsprung auf Jens). Laut Horst-Bericht oben ist Jens allerdings sein Moped ausgegangen und er musste 30 Sekunden lang kicken, bis er es wieder anhatte. Na ja, zum Glück ist dir das nicht in einer Sonderprüfung passiert. (Ich hab jedenfalls keine Zeit in den Tagesergebnissen bei den SPs gefunden, wo man 30 Sekunden abziehen kann ;-) ;-) ;-) ) Und das beste überhaupt, die Mannschaftswertung. Der MC Rehna hat die letzten drei Jahre gewonnen und dieses Jahr keine Lust mehr. Mecklenburg-Strelitz-Team-Betreuer Hill hat sich eigentlich schon eine Siegesrede zur Pokalübergabe in Linstow zurechtgelegt, aber EMX steht mit nur 6 Punkten weniger dahinter. Bin ja mal gespannt, wie das ausgeht. Allerdings hat die Hälfte des Neustrelitzer Teams beim letzten Lauf in Woltersdorf ja „Heimvorteil“. Ziemlich sicher scheint eigentlich nur, dass Sven Tabbert 125er 2T Landesmeister wird. In allen anderen Klassen kann (theoretisch) noch viel passieren. Warten wir Rehna ab.
Eine Euch quälende Frage kann ich Euch aber schon mit Sicherheit beantworten. Die Uhren werden in der Nacht vom Samstag zu Sonntag eine Stunde zurückgestellt. D.h. der Sonntag hat 25 Stunden und wir können eine Stunde länger schlafen vor Rehna. :-)
Kai-Uwe Jahns #99