051106Neustrelitz wird erstmals Enduro-Landesmeister - Guido Skoppek holt Championatstitel

Woltersdorfer Sven Tabbert beherrschte bei Abschlussfahrt die Konkurrenz eindeutig

Woltersdorf: Der MC Woltersdorf bei Berlin gestaltete seinen Novemberpokal als abschließende Wertungsfahrt um Punkte für die Enduro-Landesmeisterschaft von Mecklenburg-Vorpommern zu einem kleinen Volksfest. Da war es schon beeindruckend wie die über 170 Fahrtteilnehmer unter dem Beifall der Zuschauer auf dem Marktplatz ihren Wettkampf aufnahmen. Große Freude herrschte im Neustrelitzer Lager, denn erstmals holte sich der MC Mecklenburg-Strelitz in der Besetzung Renè Hamann, Axel Klein, Christoph Lessing und Sven Tabbert die Mannschaftsmeisterschaft. Das der Titel verdient gewonnen wurde, bestätigt noch einmal der Tagessieg in Woltersdorf vor Rehna 1 und Kuhstorf 1. Das EMX-Team aus Rostock hatte nicht seinen besten Tag und büsste nach dem vierten Platz in der Tageswertung die Vizemeisterschaft ein, da Rehna 1 noch vorbei zog. „Für mich zählt die Freude gleich doppelt, denn neben dem über alles stehenden Mannschaftstitel, reichte es bei mir in der 250 ccm 4-Takt-Klasse auch nach einigen zweiten Plätzen zur Meisterschaft,“ berichtete Renè Hamann glücklich nach dem Rennen. Die Sonderprüfun-gen hatten es in Woltersdorf in sich, denn im Vergleich zu den anderen Austragungsorten, waren hier die reinen Enduro-spezialisten gegenüber den Teilnehmern aus der Moto-Cross-Szene im Vorteil. „Das trifft für mich voll zu und auch meine Trial-Vergangenheit machte sich besonders in Woltersdorf bezahlt, da hier Trialspezialisten ihre Hand beim Streckenbau im Spiel hatten,“ sah der Rehnaer Jens Hinrichs die Grundlage für seinen Meisterschaftserfolg  in der 4-Takt-Klasse bis 450 ccm vor dem Rostocker Axel Hechel. Beide führen nunmehr die ewige Bestenliste mit je sieben Titeln an. Die Championatsgesamtwertung als Bester aller Klassen holte sich neben der Meisterschaft in der Klasse über 175 ccm 2-Takt, Guido Skoppek. „Das war für mich heute noch einmal ein hartes Stück Arbeit, denn die Sonderprüfungen waren hier nicht unbedingt mein Ding,“ erklärte der Kuhstorfer nach bangen Minuten des Wartens bis die Auswertung der Zeitnahme stand. Die weiteren Titel erreichten Ronny Thoms vom MC Dassow in der großen 4-Taktklasse und Norbert Mehlitz für Burg Stargard bei den Senioren. Der Meistertitel für Sven Tabbert als Bester aller Klassen in der Tageswertung vom MC Mecklenburg- Strelitz in der 125 ccm-Klasse stand ja bereits zuvor fest. Die Fahrt um den Novemberpokal gestaltete sich zu einem würdigen Abschluss der Landesmeisterschaftsserie. Unfair ist allerdings das unentschuldigte Fehlen von 10 Fahrer zu werten, denn ihretwegen erhielt zumindest die gleiche Anzahl von interessierten Fahrern im Vorfeld der Veranstaltung wegen Kapazitätsüberschreitung eine Absage. Abschließender Höhepunkt der Motorsportsaison wird die traditionelle große Meisterehrung in Linstow sein.

Horst Kaiser

mein Wort dazu:

Diesmal wurde das Finale der Enduro-LM weit weit hinter den Landesgrenzen (na ja so weit war es auch nicht) in Woltersdorf bei Berlin ausgetragen. Und es war ein würdiges Finale, so viel schon mal vorneweg.

Die Woltersdorfer sind ja clever. Die lassen das Rennen einfach um halb neun starten (so früh!) und ratz fatz waren alle Pensionen und Hotels in und um Woltersdorf belegt, da der überwiegende Teil des Fahrerfeldes bereits am Samstag anreiste. Wir sind natürlich auch am Samstag Vormittag mit Kind und Kegel bei strömendem Regen aufgebrochen. Glücklicherweise hörte der Regen dann in Woltersdorf auf. Nachdem wir unsere Pension in Erkner (im Nachbarort) gefunden hatten, fuhren wir uns die Sonderprüfungen angucken. Und die waren richtig gut. Eine war am Tagebau Rüdersdorf (da wo der Zement herkommt) und eine auf einer Waldschneise an der Autobahn. Die Erste am Tagebau war ewig lang. Wir haben bestimmt ne Stunde gebraucht, um sie einmal abzugehen. (Wir gehen langsam ;-) ) Der Boden dort war vorwiegend tonig. In Verbindung mit dem Regen vom Vormittag war es super rutschig. Es ging viele Berge hoch und runter, bei denen wir schon zu Fuß ganz schön zu tun hatten, sie zu erklimmen. Einige haben da schon schöne Flachköpper hingelegt (Ne Herr Domeyer ? ;-) ) Die Zweite war wesentlich kürzer und auf griffigem Waldboden, allerdings musste man auf Wurzeln aufpassen. Einziger Wehmutstropfen, beide Sonderprüfungen waren schon ordentlich von den Woltersdorfern eingefahren. Also nix mit jungfreulicher Sonderprüfung.

Das Rennen war voll in den Ort integriert. Anmeldung war im Gemeindehaus auf dem Marktplatz. (Nenngeld war übrigens 30 Euro! Ich musste noch 5 nachzahlen) Technische Abnahme war in einer S-Bahn-Halle nebenan. Man konnte bereits am Samstag Abend anmelden und abnehmen lassen, was auch viele taten. Fahrerlager waren einige Parkplätze rund um den Markt. Bereits Samstag stand überall einer rum, den man fragen konnte, wenn man nicht weiterwusste oder was nicht fand. Bierwagen und „Fressbuden“ hatten auch schon geöffnet. Also nix mit irgendwo am Ortsrand im Gewerbegebiet mal schnell n Acker als Veranstaltungsort ausgesucht. Das Ganze hatte eher den Charakter eines kleinen Volksfestes.

Sonntag in aller Frühe ging es dann nach Eröffnungsrede mit Startschuß los, bei dem unser kleiner Felix erstmal anfing zu heulen. Komisch, macht er eigentlich sonst nur, wenn n Zweitakter vorbeifährt :-). Es wurden 4 Runden a ca. 36 km angesetzt. Dafür gab es pro Runde 90 Minuten Zeit. Das Schwerste an der Strecke waren tatsächlich die beiden Sonderprüfungen, die es in den Runden 1 – 3 jeweils einmal auf Zeit zu durchfahren galt. Nach dem Start in Woltersdorf fuhr man über allerlei Straßen nach Rüdersdorf zur ersten Sonderprüfung am Tagebau. Wie bereits am Vortag befürchtet, war da alles schön glitschig. Und das Schlimmste, wir wurden alle in kurzen Abständen in die SP geschickt. Ich bin im zweiten Drittel des Fahrerfeldes gestartet und da war Stau in der Sonderprüfung vorprogrammiert. Ich hab da auch gleich die Zeiten richtig verkackt. An der zweiten Auffahrt (noch vor dem Wald) lag einer der Vorstarter quer. Ich hab nicht lang geguckt und wollte auf dem Berg schnell bei ihm vorbei, musste aber Gas wegnehmen, als er sein Moped gerade aufhob und blieb nen halben Meter vor der Kante stehen. Bis ich dann den Glitschberg wieder runtergeschlittert war und das Moped für einen zweiten Versuch wieder auf Kurs gebracht hatte, war schon gut ne Minute um :-( Als ich dann in den Wald kam, hingen an den beiden Auffahrten auch Fahrer und ich wartete, bis wieder eine Spur frei war. Wir hatten 90 Minuten Zeit für die Runde und nach gut 50 Minuten waren wir wieder im Fahrerlager, um dann ca. 40 Minuten auf den Start in die neue Runde zu warten! Da hätte man auch etwas mehr Luft zwischen den Fahrern in der Sonderprüfung lassen können. Na ja in den anderen drei Runden trocknete der Kurs immer mehr ab (wir hatten ja den ganzen Tag prima Sonnenschein), einige Fahrer fielen aus und dann lief es eigentlich gut. Nach der ersten Sonderprüfung fuhr man durch allerlei Wald und über Wiesen schöne Wege zur zweiten Sonderprüfung. An der zweiten Sonderprüfung gab es „keine Beanstandungen“. Danach ging es noch wieder quer durch die Stadt zurück zum Start/Ziel  am Markt.

Nach dem Rennen konnte man sein Moped bei Gerhard Schröders Shelltankstelle in Erkner (nun wisst ihr, was der Exkanzler jetzt macht ;-) ) kostenlos abkärchern, was auch dringend nötig war, um den Ton / Zement Mischmasch vernünftig abzubekommen. Wer sein Moped bis heute noch nicht sauber hat, kann sich schon mal Hammer und Meißel suchen ;-) Ich musste zu Hause sogar den Kinderwagen abkärchern. Das musste ich noch bei keinem Rennen!

Gegen 16 Uhr begann dann die Siegerehrung, bei der endlos viele Pokale und Preise ausgegeben wurden. Leider wurde es dann schon so dunkel, dass man keine vernünftigen Bilder mehr machen konnte.

Bei dem schönen Wetter hat das Rennen einfach nur Spaß gemacht. Einzige Kritikpunkte die ich hätte, wäre wirklich nur der Stau in der ersten SP, die lange Wartezeit zwischen den Runden und einige Ungereimtheiten bei der Zeitnahme der ersten SP, die mir da zu Ohren gekommen sind und nach dem Rennen erst mühselig berichtig werden mussten. Ansonsten war es schon beeindruckend, was der Wolfgang Buske mit dem MC Woltersdorf so auf die Beine gestellt hat. Man hatte das Gefühl, als wenn die ganze Stadt die Veranstaltung unterstützte. Es lohnt sich wirklich dahin zu fahren. (Wenn es allerdings vorher und am Renntag regnet, ist die Sonderprüfung am Tagebau nur mit Vorsicht zu genießen ;-) )

Kai-Uwe Jahns #99

Bilder vom Rennen gibt´s auch wieder ne Menge.

Unten die von Antje - Start / Fahrerlager

www.novemberpokal.de - die Seite vom MC-Woltersdorf

www.foto-bruno.de - Sonderprüfung 1 im Wald

www.offroadsport-sachsen.de - Sonderprüfung 1 auf der Wiese

Die beiden letzteren Fotografen haben übrigens auch noch nen Haufen mehr Bilder geschoßen, als auf den Seiten sind. Denis Günther (offroadsport sachsen) von dem meins hier im Bericht auch ist, hat so an die 600. Wenn ihr auf mein Bild klickt, könnt ihr euch mal das Originalbild angucken. So ungefähr ist die Qualität. Wer also noch n schönes Bild als Weihnachtsgeschenk sucht, sollte ne Mail mit seiner Startnummer an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! und Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! schicken. Die haben garantiert was.

So genug Schleichwerbung :-)!

Kai-Uwe Jahns #99