Enduro

Arne Domeyer beim Enduro –LM Auftakt überragend  - Dassow in der Teamwertung erfolgreich

Kölzin: Bei der ersten von sechs Fahrten um die Enduro-Landesmeisterschaft in Kölzin waren 159 Starter dab ei, von denen bei annehmbaren Bedingungen 137 in die Wertung kamen. Arne Domeyer vom MC Rehna als Champio natsmeister des Vorjahres, war fünf Wochen nach seiner Schlüsselbeinfraktur nicht zu bezwingen, gewann auf seiner 250 ccm 4-Takt und war zugleich der Beste aller Klassen. „Der Heilungsprozeß verlief erstaunlich schnell und so konnte ich mich sogar in der Vorwoche beim DM-Lauf in Uelsen  als Vierter behaupten,“ zog der KTM-Fahrer erfreut Bilanz. as Comeback von Ronny Thoms ist gelungen. Der 32-Jährige vom MC Dassow pausierte ein Jahr, um ein Haus zu bauen, gewann in der großen 4-Taktklasse vor Markus Hermann vom MC Wolgast und meldete sich eindrucksvoll in der Szene zurück. Außer Konkurrenz in der Landesmeisterschaftswertung bot Arne Weidemann in der 4-Taktklasse bis 450 ccm eine starke Leistung und verwies Mario Grimm vom MC Rehna auf den zweiten Platz. Mit den Rehnaern Daniel Radom bei den kleinen 2-Taktern sowie Jens Hinrichs bei den Senioren gab es Favoritensiege. Eine überzeugende Leistung bot Ralf Lietz vom MC Dassow bei seinem knappen Erfolg vor Andreas Timm von den Kuhstorfer Gastgebern. Voller Frust fuhr Guido Skoppek vom MC Rehna in dieser Klasse an den Start. Dem mehrmaligen Landesmeister wurden am 6.März aus dem ordnungsgemäß gesicherten Clubgebäude in Schwerin-Krösnitz zwei Topp-Husqvarna-Motorräder und diverses Zubehör im Wert von ca. 20.000 Euro gestohlen. Nur mit der Hilfe von Kai Haueis aus Kaltenkirchen, der mir eine Husqvarna vom Baujahr 99 lieh und vom Rehnaer Händler Günter Steinert, der die betagte Maschine flott machte, war es mir möglich in Kölzin zu starten,“ bedankte sich Skoppek, der mit dieser Technik den beachtlichen vierten Platz belegte und setzte zugleich eine Prämie von 1.000 Euro aus, die zur Dingfestmachung der Täter dienen soll.

In der Teamwertung siegte der MC Dassow, vor allen Dank der starken Leistungen von Thoms, Lietz sowie dem Neuzugang Voß vor Rehna1 und 2 sowie Wolgast. Diese Meisterschaft verspricht im Verlauf der Saison einen besonders hohen Spannungsgehalt. Die nächste Wertungsfahrt um Punkte für die Landesmeisterschaft erfolgt am 5. April beim „Rund um Rehna“.

Horst Kaiser

Wie immer eröffnete Kölzin die Enduro-LM-Saison, diesmal leider zum letzten Mal. Ich hab eigentlich keine Lust, groß was zum Rennen zu schreiben, weil ich immer noch traurig bin, dass es diese Veranstaltung nicht mehr geben soll. Meine beiden Lieblingssonderprüfungen in der LM gibt es nun nicht mehr. :-(

Das Rennen war super. Trotz akutem Personalmangel zur Durchführung der Veranstaltung (es gab nur 3 DKs) gab es am Rennverlauf nichts zu bemängeln. Unterwegs gab es einige neue Streckenabschnitte und 2 neue Schlammlöcher. Natürlich auch wieder viel Acker, aber die 3 Runden haben Spaß gemacht. Die Sonderprüfung in der Kieskuhle war wieder prima gesteckt. Da wurden mir und auch einigen Anderen die Arme ganz schön lang ;-)

So hätte es von mir aus in Kölzin weitergehen können. Leider ist das nun alles vorbei. Stellt sich natürlich Allen die Frage nach dem Warum. Hier mal ein kleiner Erklärungsversuch von mir:

Anfang des Jahres verstarb Fritz Eggert. Er war einer der wichtigsten Männer, wenn nicht sogar der Wichtigste, wenn es um Endurosport in Kölzin ging. Fritz war wirklich ein richtiger Motorsportfreund und lange Zeit auch Mechaniker bei Norbert und Andreas Timm und bei Michael Wulff ( 5 x Motocross Landesmeister Seitenwagen).
Er war etliche Jahre für die Streckenführung zuständig. D. h. er hat alles mit den Landbesitzern, Jägern und der Agrar Firma, wo sich die Crossstrecke befindet, geregelt. Bis zum Schluss hat er dabei Wolfgang Berndt aktiv unterstützt und hatte enormen Einfluss auf die Leute.
Jeden Meter Strecke, jedes Schlammloch, das wir in den Jahren gefahren sind, haben wir ihm zu verdanken. Mit Fritz brach somit das einzige schwache Verbindungsglied in der Kette zwischen Veranstalter und den „Örtlichen“.

Hinzu kommt, dass die Kölziner Umgebung seit geraumer Zeit unter massiver „Schwarzfahrerei“ leidet. Viel zu oft kommen Fahrer aus der näheren und ferneren Umgebung, um am Wochenende die „LM-Läufe“ nachzuspielen und mal durch die Kieskuhle und die Wälder zu fahren. Darauf wurde aber schon immer bei den Fahrerbesprechungen hingewiesen. Die örtlichen Enduristen unternahmen zwar alles Mögliche, um dies zu unterbinden, scheiterten aber mehr oder weniger an der Masse der „Eindringlinge“.

Jedenfalls sind einige der örtlichen Bauern und Landbesitzer darüber schon eine Weile äußerst angesäuert. Mit dem Ableben von Fritz hat der Chef der Agrarfirma nun mit den Landbesitzern die „Gelegenheit beim Schopfe gegriffen“ und beschlossen, keine Veranstaltungen mehr zuzulassen. Auch die Crossbahn wird platt geschoben und die Fläche wieder ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt.

Also alles erledigt in Kölzin und ein großes Standbein unserer Landesmeisterschaft weggebrochen. :-(

Seit ich 98/99 anfing die LM-Läufe mitzufahren, waren die Rennen in Kölzin immer meine Lieblingsrennen, obwohl ich auch über die Jahre miterleben durfte, wie das „gute Gelände“ durch Verbote immer mehr abgespeckt wurde. (Na ja, als ich die LC4 im Graben versenkt hatte und mit Wasserschlag geborgen hab, dachte ich kurzfristig auch mal anders ;-) )

Danke liebe Organisatoren, Helfer und Befürworter der Enduroläufe für die schönen Stunden, die ich in den letzten Jahren durch „Eure“ Landschaft fahren durfte!

Kai-Uwe Jahns #99

6 Reaktionen zu “1. Lauf Enduro LM Kölzin 16.03.”

1. mike61
   Am 15. März 2008 um 21:13 Uhr

   Man munkelt, dass dieses Rennen, das letzte seiner Art,
   also mit der langen Runde durch Wald und Feld in K. sein wird!
   Das wäre schade.

2. mike61
   Am 16. März 2008 um 10:01 Uhr

   Hallo, laut Insider Informationen, wird es den klassischen LM Lauf in
   Kölzin nicht mehr geben, Schade,

   mike

3. don-r-wetter
   Am 17. März 2008 um 15:26 Uhr

   Ich verstehe nur die Argumentation der Enduro-Gegner nicht. Weil angeblich so viel wild gefahren wird, beraubt man den ortsansässigen Club aller Möglichkeiten, eine legale Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Ich finde die Vorstellung, um es gelinde auszudrücken, sehr naiv, dass die Wildfahrerei dann abnehmen wird.
   Ich denke, es ist eher so, wie Heinrich Teegen es formuliert hat: Die alten Hasen gehen nach und nach von uns (Beileid nochmal zum Tod des Kuhstorfer Club-Chefs) und somit brechen alte Bekanntschaften weg, die das einzige Halteseil des Enduro-Sports zu sein scheinen – traurig, traurig.

   Es ist in Deutschland offensichtlich nicht oder nur sehr schwer möglich, dass man seinem Gegenüber unter gewissen Konsensbedingungen den Spaß an seinem Hobby gönnt – ziemlich arm wie ich finde aber leider schon lange und hinreichend bekannt. 

   Gruß DRW #84

4. stmabaer
   Am 17. März 2008 um 21:02 Uhr

   Wirklich schade das es immer wieder so weit kommt, war wirklich mal wieder eine schöne Veranstaltung mit schönen Abschnitten im Sand und Schlamm

5. don-r-wetter
   Am 17. März 2008 um 22:16 Uhr

   In der Tat war es eine der besten Veranstaltungen, die ich bisher in Kölzin erleben durfte. Man hat gemerkt, dass sich viel Mühe bei der Streckenführung gegeben wurde. Sowohl auf der Etappe – hier und da kam ja noch das ein oder andere schöne Stück dazu und wenn es nur 100 Meter Wald genau neben dem Weg waren oder die Schlammlöcher in den Erlenbrüchen, sowas wertet die Strecke ungemein auf – als auch mit der SP in der Kiesgrube, die diesmal sehr abwechslungsreich, kreativ und auch anspruchsvoll abgesteckt war – ein großes Lob nochmal an die Verantwortlichen.

   Schade, dass sowas den Bach runter geht.

   DRW

6. Holgi
   Am 18. März 2008 um 06:43 Uhr

   Die Veranstaltung war absolut Werbung für den Endurosport.

   Tja, und mit dem letzten Mal Kölzin erklärt sich mir das wie bei vielen anderen Sachen in unserem schönen Land:

   Es kann doch nicht sein das es Leute gibt die wilden Spaß bei der Ausübung Ihres Hobbys haben! In Deutschland gehen wir schließlich in den Keller zum lachen, oder zeigen unseren Nachbarn an weil er nach siebzehn Uhr seinen Rasen mäht.(schließlich beginnen jetzt die Vorabendserien) vieleicht stört uns auch wieder der Kinderspielplatz wo sich kleinwüchsige anmaßen, den Spielplatz entsprechend seines Zweckes zu nutzen.(und wie kann man überhaupt Kinder haben, jetzt in dieser Zeit)

   Du bist Deutschland! und Kölzin das Resultat davon.

   Holgi

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