Fahrer des MCW auf der "längsten Sonderprüfung der Welt"
Am 04. Und 5. Juni fanden die Läufe 3 und 4 der Enduro-Europameisterschaft im rumänischen Comanešti statt. Schon die Anreise war für Fahrer und Betreuer eine Herausforderung, denn von 1800 km waren die letzten 700 rumänische Landstraße mit Pferdefuhrwerken und schlechten Strassenbelägen.
Schon beim Ablaufen der drei Sonderprüfungen staunten die Mitgereisten nicht schlecht: Neben einem Cross- und einem Extremtest war eine Enduroprüfung von knapp 10 km als Teil der Etappe zu absolvieren. Schon beim 3 stündigen! Ablaufen kam man ins Schwitzen. In dieser Sonderprüfung war alles dabei: lange Steilauf- und Abfahrten, Schlammlöcher, Wiesen- und Waldstücke
und als Krönung eine etwa 500m lange Flussdurchfahrt.
Auch der Cosstest war sehenswert - einige Zuschauer zelteten sogar direkt am Flatterband und warteten auf die ersten Verrückten, die einen ca. 20m breiten Fluss mit 3m hoher Uferböschung überspringen.
Einige Top-Fahrer liessen auch nicht auf sich warten. Die Woltersdorfer hatten jedoch rumänische Krankenhäuser zu vermeiden versucht. Völlig ohne Zuschauer mussten die Fahrer dann jedoch auf der spektakulären 70 km langen Etappe auskommen, war diese doch zu Fuss kaum erreichbar. Mehr als 400m Höhenunterschied galt es mehrfach über mehrere 100m lange steile Auf- Abfahrten zu bezwingen - eine auch wieder als enges Flussbett oder wegen der Steilheit schon fast als Wasserfall zu bezeichnen. Zum Ende der Runde dann noch ein Extremtest mit Balken, liegenden und stehenden Reifen und Betonklötzen.
Die Fahrdauer betrug dabei mehr als 7,5 Stunden und selbst Topfahrer kamen nur mit Strafzeiten ins Ziel Vorweg: alle Fahrer des MCW überstanden die Tage unverletzt und schienen, darüber sehr glücklich zu sein.
Folgende Ergebnisse schlagen dabei zu Buche:
Tag 1 Tag 2 Gesamtstand nach 4 von 7 Läufen
Markus Drenske 18. 18. E2-3 Junioren. 28. Platz
Sebastian Günther 12. 9. E2 15. Platz
Christoph Lessing 8. 7. E3 6. Platz
Jens Boßdorf 4. 7. Senioren 3. Platz
Die Leistung des Juniors ist umso höher zu bewerten, da die E2-3 Klasse am stäksten besetzt war. Sebastian und Christoph stark mit Top Ten Platzierungen und Bossi kratzt am Podest. Alle können sehr stolz auf das erreichte Ergebnis sein.
Höchstleistungen absolvierte aber auch die LKW-Crew mit der 30-stündigen Fahrt auf den Balkan und zurück. Noch lange werden Erinnerungen an dieses spektakuläre Wochenende in den Köpfen der Fahrer bleiben. Rumänien ist schon wie ein Endurotraumland. Fahren im Nationalpark? Kein Problem! Die Polizei winkt freundlich und hält den nur 500m langen befestigten Strassenanteil der 70km langen Runde frei. Winkende Kinder am Wegesrand, Großmütter mit Kopftuch, die mit einem Kochlöffel den Weg weisen und bewundernde Blicke der Anwohner, wenn Schottersteine gegen ihren Lattenzaun fliegen. Alles in Allem: Ganz grosses Kino!!!! ^
Abschlussveranstaltung im Rahmen der Enduro-Europameisterschaft ist dann ein 3Tage-Race im französischen Riom es Montagne mitten im Zentralmassiv und aus vergangenen Jahren auch als sehr anspruchsvoll bekannt.
ein HelmcamVideo von Marcel Teucher: http://www.youtube.com/watch?v=ZAIUJDTSw84
Jörg Lessing MCW