Gaildorf: Im schwäbischen Gaildorf beim Großen Preis von Europa vor der Rekordkullisse mit 22.000 Zuschauern , dem vorletzten GP-Lauf um die Motocross-Weltmeisterschaft, feierte Ken Roczen aus Mattstedt in Thürigen den bisher größten Erfolg seiner Laufbahn und wurde nach spannendem Rennverlauf Weltmeister in der Klasse MX2. „Ich bin total gerührt. Ich habe geweint wie ein Baby. Es ist natürlich der schönste Moment in meiner Karriere,“ betonte der 17-Jährige in ersten Gesprächen nach dem Rennen. Roczen hat nach seinen Siegen im Vorjahr in Prisannewitz und Wolgast viele Fans in Mecklenburg-Vorpommern. Bei einem Trainingslager am Wolgaster Ziesaberg brachte er sich im Sommer noch einmal in WM-Form.
Ken ist der erste deutsche Motocross-Weltmeister nach 43 Jahren, tritt somit die Nachfolge des legendären Paul Friedrichs an, der in den Jahren 1966/ 67/ 68 gleich dreimal Weltmeister wurde und dessen sportliche Entwicklung als gebürtiger Buchholzer in Franzburg und Rostock begann. „Ich gönne Ken den Erfolg von ganzem Herzen, ich habe seine sportliche Entwicklung von Anfang an verfolgt und finde vor allem die vorbehaltlose Unterstützung durch seinen Vater Heiko beachtlich,“ freut sich der 71-jährige in Erfurt lebende mit seinem Nachfolger.
Gleichfalls vorzeitig in Gaildorf Weltmeister wurde Antonio Cairoli in der Königsklasse MX1. Es ist bereits der fünfte Titel des Italieners.
Der Hohenpeissendorfer Max Nagl wurde Tagessiebter und hat als Gesamtvierter noch die Chance, sich bei abschliessenden GP im italienischen Fermo auf den dritten Rang zu verbessern.
Horst Kaiser
Foto: Matthias Schwarz www.mx-pictures.com