Barth: Er kann es nach wie vor nicht lassen, Udo von Glowacki die Barther Moto-Cross-Legende vom MSC Barth im ADMV. Im Herbst feierte er seinen 68. Geburtstag und seit über fünf Jahrzehnten ist er als Moto-Crosser aktiv. Bereits zu Zeiten als der bislang einzige deutsche Moto-Cross-Weltmeister Paul Friedrichs seine Runden drehte, dreimal holte der gebürtige Franzburger die Trophäe, war Udo in der Saison wöchentlich auf der Piste.
Berufssmäßig ist der gelernte Dachdecker, dem selbst die höchsten Kirchturmspitzen bei seiner Arbeit keine Probleme machten längst im Ruhestand, aber was seinen Sport betrifft da geht es immer weiter, da stellt er sich immer neue Ziele. Da reicht ihm natürlich seine Rennstrecke am Barther Kaninchenberg, die jährlich für Landesmeisterschaftsläufe und mehr einsatzstark mit seinen Helfern vorbereitet, bei weitem nicht aus.
Seit Jahren gibt es in Deutschland eine Szene für Interessenten des Classik-Moto-Cross auf Maschinen der 60er Jahre. Die Fahrer jener Zeit, auch aus dem Ausland bewegen diese Aggregate und kämpfen um Meistertitel. Udo von Glowacki fährt eine CZ-380 vom Jahrgang 1965, damals eine Maschine der Weltmeister und holte sich damit schon mehrmals Medaillen, zuletzt 2008 wurde er Vizemeister hinter dem Ofenbacher Wolfgang Büttner. Dem ehrgeizigen von Glowacki war das noch zu wenig: „Obwohl ich stets ein komplettes Ersatzteilsortiment bei mir habe, ist es nicht zu vermeiden dass es mal im unrechten Moment zu Ausfällen kommt und so war es beispielsweise im letzten Jahr in Coswig, als es mir in der Pause zwischen den beiden Läufen nicht gelang rechtzeitig die defekte Zündspule zu wechseln.“ Solche Missgeschicke will der Altmeister in der Zukunft noch weiter ausschliessen und dafür soll die Technik noch einmal „erneuert“ werden, ein nicht leichtes Unterfangen bei der Technik der 60er Jahre. „In Holland ist da noch was zu holen,“ ist von Glowacki optimistisch.
Eine Aufgabe, die auch finanziell an die Belastungsgrenze geht und da ist es nur gut, dass die Ehefrau Jutta beim Dauerhobby von Udo mitspielt. Ohne Sponsoren und Helfer wäre jedoch dieser Sport nicht möglich und da bedankt sich der Moto-Crosser besonders bei Bernd Spillner sowie Wolfgang Range und wäre froh wenn ihn noch weitere Sponsoren unterstützen würden. „Vielleicht beteiligt sich auch die Herstellerfirma von Titanhüftgelenken,“ hofft von Glowacki augenzwinkernd, denn seit nunmehr zwölf Jahren fährt er ohne Beschwerden mit einem solchen. Übrigens, zur Zeit startet der Barther noch in der Klasse +60 und man kann sich fast sicher sein, dass in zwei Jahren eigens für ihn die Klasse +70 geschaffen wird.
Horst Kaiser