Lübtheener Gastgeber holten alle Siege beim Moto-Cross-Heimrennen

Lübtheen: Die 85 Teilnehmer an den Moto-Cross-Landesmeisterschaftsläufen in Lübtheen hatten vor 1.500 Zuschauern Glück mit dem Wetter, denn nur im abschliessenden der sechs Wertungläufe gab es einen kleinen Regenschauer. Sportlich gab es in der Open-Klasse den größten Spannungsgehalt, denn hier entschied erst der Sieg im zweiten Wertungslauf über den Tagessieg des Lübtheeners Hubert Rieck vor Ronny Herlitsche aus Finsterwalde.
"Es freut mich, dass ich heute in meinem ersten Lauf für Lübtheen gleichgewinnen konnte und ich hoffe auch zum Saisonschluß bei der Mannschaftswertung für meinen neuen Verein für den Titel punkten kann," schaut der 25-jährige Kieler bereits kämpferisch voraus.
Mit einer starken Leistung wartete der Grevesmühlener Björn Feldt, denn der erst 16-Jährige gewann nicht nur die mit einer Sonderprämie belohnten Starts sondern holte sich den beachtlichen dritten Platz in der Tageswertung. In der 125 ccm-Klasse hatte das 15-jährige Talent Bejamin Mallon von den Gastgebern das Glück des Tüchtigen, denn nach seinem überlegenen Sieg im ersten Wertungslauf sah der Rüganer Felix Haack schon wie der sichere Tagessieger aus, zumal er auch nach einem Drittel des zweiten Laufes schon wieder klar vorne lag.  "Ich wollte zu einer Überrundung ansetzen und dachte es geht reibungslos, aber dann bin ich doch angeeckt und meine Zündung fiel aus," beschrieb der 17-Jährige sein Missgeschick. Nach Mallon wurde mit Ronny Czepa ein weiterer Lübtheener Tageszweiter. Eine Energieleistung vollbrachte Andrè Lemanski aus Strasburg, der es im zweiten Lauf nach einem Sturz in der Startphase noch vom 36. Platz bis auf den dritten Rang in der Gesamtwertung schaffte.
Den überlegensten Sieg und damit den dritten Sieg für den MC Lübtheen holte sich Hannes Schmidt in der 85 ccm-Klasse auf seiner Suzuki. "Schade, dass der Greifswalder Ron Noffz heute wegen seines Starters in Tensfeld  bei der DM nicht mit dabei, denn mit ihm hätte ich mich gerne gemessen, " sagte der 13-Jährige bei der Siegerehrung. In der Tageswertung platzierten sich mit Jannik Lubony und Fynn-Marco Czypolowski sich zwei Schleswig-Holsteiner hinter dem Tessiner John Haenschke auf den Plätzen. Der Veranstalter präsentierte eine ausgezeichnete Bahn und schuf damit die Grundlage, dass sich keiner Crosser eine ernsthafte Verletzung zuzog. In Lübtheen ging der Zweikampf mit den starken Schweriner Fahrern zu Gunsten desVeranstalters aus, aber dass bei den noch ausstehenden über 20 weiteren Läufen keine Garantie für einen durchgängigen Siegeslauf.

Horst Kaiser

Felix saacht:

10.04.05, Lübtheen: „Geile Strecke, geiles Wetter, aber doch ein scheiß Tag (für mich)...“

Am Samstag war bei uns zu Hause in Sellin (auf der wunderschönen Touristeninsel Rügen [die fahren schon wieder wie die bekloppten rum! Ne, nee, neee...]) so ein schönes Wetter: Sonne satt, nur ein paar kleine Schäfchenwolken und es war, wider den sonstigen Temperaturtendenzen an der Ostsee, sogar warm... boahr! Und mein Mopped lief auch richtig schön und sah auch noch richtig gut aus, und als ich dann auch noch an die Strecke in Lübtheen dachte, Mensch, da kam Freude auf! Und mit so einer guten Laune sind mein Vater und ich dann auch losgefahren. Und bis kurz hinter Rostock blieb es auch so, um genauer zu sein, bis die ersten schwarzen Wolken die Autobahn auf der wir uns befanden, kreuzten. Die Laune war zwar nicht hinüber, aber die Sonnenbrille konnte man getrost wieder weglegen. Da wurde es mir schon etwas unheimlich.... (uhhhh, wie mystisch ;-)))...

Aber angekommen in Lübtheen war alles in bestem Zustand: wie immer die Strecke (wurde auch super gewässert, nicht zu viel und nicht zu wenig), und es sah auch schon so aus als ob am Sonntag viel Versorgung vor Ort sein wird, wegen den vielen aufgebauten Zelten (aber zum Glück kein Festzelt!!!). Das war dann auch der Fall. Und an Zuschauern sollte es am Sonntag auch nicht fehlen. Zwar werden wohl kaum mehr so viele Leute kommen wie zu den Zeiten als in Lübtheen noch dicke FMX Shows angesagt waren, aber das hatte ja auch seinen Grund dass dem jetzt nicht mehr so ist, also mit Freestyle und so. Jedenfalls hat Petrus auch sein Bestes gegeben und den Regen hinter den Wolken, die fast immer vor Ort waren, gelassen. Aber Petrus kommt noch einmal vor in meinem Bericht, also dranbleiben (und nicht umschalten ;-)).

Tja, die Bahn in Lübtheen ist eigentlich immer top vorbereitet, ist ja auch kein Wunder mit der Technik, welche die Vereinsleute da herumzustehen haben. Und kaum war nach dem Zeittraining der letzte Fahrer der Open Klasse von der Bahn verschwunden, rollten auch schon drei Traktoren mit verschiedensten Gerätschaften über die tiefschwarze Muttererde. Wenn ich in der letzten Klasse dabei gewesen wäre hätte ich mich aber beeilt ins Fahrerlager zu kommen, nicht dass man da hinter einem Table mit mal in der Schaufel von einem Radlader landet (so wie Collin Dugmore letztes Jahr, der sich irgendwie auch magisch von einem Radlader angezogen fühlte und auch gleich mit Highspeed Kontakt mit der Schaufel aufnahm... Autsch!). Aber ist ja nix passiert. Ach wo wir grad bei Verletzungen sind: dieses Jahr ist glaube ich nur ein 80er Fahrer ein bisschen härter eingeschlagen, aber sonst ist auch hier nichts passiert. Wenn ich da an letztes Jahr denke wo sich Michael „Räuber“ Raub direkt vor mir an dem langen Table bei de Arme durchgehauen hat... na ja, ähm, zurück zum Thema... ->

LM 85ccm
Jaaaa, soll ich euch sagen wer das Ding ganz klar mit nach Hause genommen hat? Ja, soll ich? Der Hannes Schmidt hat nämlich alles in Grund und Boden gefahren was auf vorne 17 und hinten 16 Zoll (oder kleiner) unterwegs war. Und soll ich euch auch sagen warum? Weil er sich endlich ein vernünftiges Mopped zugelegt hat. Hannes fährt jetzt auch eine Suzuki RM 85, und das, wie man unschwer erkennen konnte, auch noch ganz schön fix. Ich bin aber noch am Überlegen, ob ich ihm dieses Jahr wieder seinem altbekannten (von mir zugeordneten ;-)) Beinamen „da Rookie“ geben werde. Ich denke schon, weil, ähm, joar, ist eben keiner schneller und jünger als dass jemand anderes den Titel verdient hätte ;-). Auf Platz Zwei kam Johnny Haenschke beide Läufe ins Ziel nachdem er sich mit den beiden Gastfahrern aus anderen Gefilden erfolgreich auseinandergesetzt hatte. Diese waren nämlich Jannik Lubosny aus Pinneberg und Fynn-Marco Czypolowski (na ja, für eure Namen könnt ihr ja nichts ;-))) aus Kaltenkirchen auf Drei und Vier.

LM 125ccm
Hier ging es dann schon deutlich heißer zur Sache, denn 36 Mann sind im Vergleich zu den 17 Fahrern bei den 85ern doch eine ganze Menge. Das hat man schon deutlich im Training zu spüren bekommen. Ich bin nämlich als fast-erster ins Zeittraining gestartet in der Hoffnung gleich wenn ich das erst mal rumkomme eine verdammt schnelle Zeit aufs Parkett zu brennen. Aber als ich dann angriffslustig, und mit dem Gas auf Anschlag aufgedreht, über den Zielsprung kam, kamen meine Augen erstmal ein paar Zentimeter aus dem Kopf, bis auch die letzte Morgen-Müdigkeit verflogen war, denn -> Pustekuchen mit schnelle Zeit fahren und so. Die waren ja noch nicht damit fertig die Fahrer reinzuwinken! Und dann waren da auch noch die gaaanz schnellen Leute vor mir. Aber egal, das ist ja gut für unseren Sport wenn viele Fahrer sind. Also lassen wir das mal ;-)...

Jedenfalls hatte ich dann obwohl ich keine einzige freie Runde hatte, doch noch die zweite Zeit hinter Paul Glawe (hast du was falsches zum Frühstück gegessen dass du so schnell aufs Dixi musstest oder was war mit dir los? ;-))) und vor André Lemanski. Den ersten Start hatte ich dann auch schon so gut wie gewonnen bis eine brüllende Yamaha von links kam und mir um ein paar Zentimeter die Holeshot-Prämie klaute (du Dieb!). Aber es dauerte nicht lange bis ich meinen Weg an René Zimmermann vorbei gefunden hatte und von da an fuhr ich ein einsames Rennen an der Spitze. Ich wollte schon anfangen zu singen unterm Helm oder überrundete Fahrer zählen oder so weil mir so langweilig war, was ich dann doch lieber gelassen habe. Im Ziel hatte ich dann fast eine halbe Runde Vorsprung vor Benni Mallon, der sich mit seiner KTM an Ronny Czepa vorbeigequietscht hatte und durchaus ein starkes Rennen gefahren sein soll. Beim Start zum zweiten Lauf muss ich irgendwie geschlafen haben, weil als ich in der ersten Kurve meine Holeshot-Prämie abholen wollte, waren bestimmt schon zehn andere Fahrer vor mir da. Na ja, sollen die sich das Geld doch... *hust* Das lustige an der Sache war nur dass ich in der zweiten Kurve schon wieder Erster war, hehe. Und wieder fing das gleiche Spiel an und die Lücke zwischen mir und dem momentan zweitplatzierten Enrico Braasch (super Eingriff ins Geschehen, auch wenn du dich noch mal lang gemacht hast!) wuchs und wuchs und... bis zur dritten Runde wo ich schon wieder so gute fünf Sekunden (!!!) Vorsprung hatte. Ja, und dann kam der „Überrundungsfall Akte“ Alexandra Carinhas. In einer Rechtskurve mit einer Innen- und einer Außenspur steuerte sie, also Alex, direkt vor mir die äußere Variante an. Da hab ich mir gedacht „Mensch ist die nett, macht mir sogar schön Platz“, und ich bin dann innen gefahren um so schnell wie möglich an ihr vorbeizukommen und sie auch nicht zu behindern. Aber als ich noch nicht ganz um die Ecke war hing mir mit einmal etwas Oranges in der Seite. Und zwar so doll dass wir fünf Minuten gebraucht haben um die Moppeds wieder auseinander zu bekommen. Das kam für uns beide überraschend (glaube ich). Und als ich dann wieder aufspringen wollte, und die KXF antreten wollte, um das Feld von hinten aufzurollen (wäre ja nicht das Problem gewesen), entdeckte ich die Öllache unter meiner Viertakter. Diagnose: Zündungsdeckel trotz Karbonschutz davor (!!!) kaputt gedrückt. NA SUPER! Da konnte ich noch nicht einmal weiterfahren! Verdammte Sch***e! Da hab ich aber einen Hals gehabt, der hatte bestimmt einen Meter Durchmesser. So ein Dreck! Ich hab dann das Mopped geschnappt und es zum Auto geschoben, Feierabend! Grrrrr....

So hat dann Benni Mallon vor Ronny Czepa und André Lemanski gewonnen. Und genauso sah es auch im Tagesergebnis aus. Vierter war der 125ccm Neuzugang Kilian „Killer“ Ramm, und ich wurde noch „supertoller“ Fünfter. Aber Petrus hat es auch nicht mit ansehen können dass nicht der Schnellste bei uns gewonnen hatte und schickte danach im zweiten Lauf der Open Klasse ordentlich ein paar Liter Wasser auf die Erde. Wenigstens einer der wusste wie ich mich gefühlt hab...

LM 250ccm
Oh ja, in der Open Klasse (ooops... hab ich grad eben „LM 250“ als Überschrift gewählt? Entschuldigt, ist mein Fehler) war auch einiges los, denn die dreißig Fahrer die am Start waren hatten auch gut was zu bieten. Stefan Ermlich, der von mir als Favorit gehandelt wurde, musste leider nach einem Trainingssturz einsehen dass es nix wird an diesem Tag, und ist im ersten Lauf nach einer Runde wieder ab ins Fahrerlager getuckert. Schade, auch wenn sein Fahrstil laut Günther Fiebing nichts mit MX zu tun hat („da spritz kein Dreck und das Mopped schreit nicht! Wie fährt denn der Motorrad?“ ;-)) wäre er meiner Meinung nach doch fix unterwegs gewesen. Aber es gab auch noch andere gute Leute in diesem Feld und auch einige Überraschungen. Das erste Mal dass ich mein Mund nicht mehr zu bekommen habe war als ich gehört hatte dass Björn Feldt (ja, genau der Björn Feldt der 2002 noch 85er gefahren ist!) die zweitschnellste Trainingszeit hatte. Echt nicht schlecht! Und was soll ich euch sagen? Bei beiden Starts hatte Björn auch noch die Nase vorn und damit auch zwei Mal die Holeshot-Prämie eingesackt (na dann wirst du mir bestimmt die Hälfte davon abgeben, ne?). In Lauf eins war die Führung von Björn allerdings nicht sehr lang, weil er das Mopped in einer der ersten Runden kurz vor dem Zieltable ausbremste. Da es aber eine schöne 250er KX ist, ist er auch gleich weitergekommen um am Ende noch Sechster zu werden. Hier konnte dann Ronny Herlitschke alles klar machen, und gewann vor dem für Lübtheen startenden Huber Rieck aus Kiel und Michael „Räuber“ Raub. Ja, wer den zweiten Start gewonnen hat wisst ihr ja schon, aber als Björn dann auch noch eine Weile vorne blieb, und nachdem er Hubert Rieck durchgelassen hat, noch ewig auf Platz Zwei in dem vorhin schon beschriebenen strömenden Regen herumfuhr, war auch schön anzusehen. Aber am Ende musste er sich auch noch Ronny Herlitschke geschlagen geben und wurde sehr guter Dritter VOR der gesamten Elite aus McPomm! Im Tagesergebnis hat Huber Rieck vor Ronny Herlitschke und Björn gewonnen. Auf den Plätzen Vier und Fünf waren noch Michael Raub und Mathias Linke.

Am Rande sei auch noch bemerkt dass ich in Lübtheen das erste Mal eine Suzuki RM-Z 450 in Aktion erlebt habe und doch recht begeistert von der Performance von dem Mopped war. Andreas Timm, der die Maschine pilotierte muss sich wohl erst noch daran gewöhnen, aber wenn der den Hahn mal aufgerissen hat blieb kein Auge trocken...

Und die Moral von der Geschicht? In Vellahn (in zwei Wochen) werde ich erstmal ordentlich Punkte sammeln ;-)! Vorher fahr ich aber noch zum Deutschen MX-Pokal nach Dreetz in den knietiefen Sand, was für auch leider auch heißt dass es kein Neustrelitz-Bericht geben wird. Aber ihr könnt mir ja bescheid sagen ob die Männers von der Strecke am Bürgersee wieder einen ordentlichen Kurs hingezaubert haben. Achso: Wo war Frank der alte Fotomensch überhaupt? Ich hoffe er hat eine gute Begründung für sein Fehlen in Lübtheen ;-)...

Na dann bis in zwei Wochen....

Euer „rasender Reporter“ Felix Haack

[jetzt noch ein Spruch vom Webmaster und ich fühle mich wieder wie zu Hause auf der Seite]

Morddrohungen und Lobhuddeleien wie immer an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! !

Spruch vom Webmaster: “Tja Felix, was soll ich sagen ? Immer wenn ich den Namen Felix höre, denke ich an vollgekackte Windeln ;-) Kollege Frank hatte keinen Ausgang. Er wird aber nächstes Wochenende wieder in NZ sein. Da fehlst Du dann denn wieder. Ihr meint wohl, einer reicht vor Ort wa ? Wofür bezahl ich euch eigentlich nicht ??? ;-)) Viel Glück in Dreetz bei den 125ern. Gerüchten zu Folge sollst Du da ja nur hinfahren, weil Du die neue 250er Kawa-2-zu-wenig-Takter bekommst ;-). Und bau an die Kawasuki nen Edelstahlschutz, der Feind weiß jetzt deine Schwachstelle :-) Hier noch n Bild von dem Ungetüm, für alle, die es noch nicht gesehen haben .”

050410

 
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