So eine richtig schöne Veranstaltung erlebt man selten, wo alles passt, actionreiche Events am Start sind, der Zeitplan locker ist und man in einer guten Atmosphäre einfach Spaß haben kann. Die ganze Sache war ja schon sehr langfristig geplant von Frank Braasch und seinen Kollegen. Das ganze fing wohl schon so früh an als man noch gar nicht wusste wann der Termin überhaupt sein sollte. Und trotzdem wurde alles schon angekurbelt, aber der meiste Schweiß ist wohl in den letzten Wochen geflossen, denn die komplette Strecke umzubauen und diverse Bühnen, Tribünen, Lichtstrahler und so weiter aufzubauen nimmt doch ganz schön viel Zeit in Anspruch. Enrico hat sich dann mit dem Radladerfahrer zusammengetan und eine richtig Supercross-würdige Strecke aus der MX Bahn in Neustrelitz gezaubert. Einige Leute, die aus Greifswald kommen, die Nr. 4 mit sich herumtragen und in der Landesmeisterschaft vorne mitfahren (ich will ja keine Namen nennen ;-)) sind nicht nur zehn Mal über den Zielsprung gerollt bis sie sich endlich trauten ihn zu springen, dabei ist Ronner Noffz mit der 85er schon beim dritten mal rübergekommen. Der Sprung sah aus der Fahrerperspektive auch ganz schön fett aus: als ob man gegen eine Wand fahren würde, und dann noch eine nicht gerade kleine Stufe während des Fluges überwinden musste um schließlich in der steilen und langen Abfahrt zu landen. Die besagte Abfahrt war auch gleichzeitig der Landehügel für die Freestyler, die später auch noch gesprungen sind, deswegen war die auch nicht gerade flach gebaut. Und auch die restlichen Sprünge waren richtig schön, wie zum Beispiel eine weitere Treppe, die ähnlich aufgebaut, nur viel flacher und länger war als der Zielsprung. Oder auch die beiden kleineren Tables, einer direkt hinter einer 180° Kurve und der andere direkt vor einer 90° Kurve wo es auch noch zwei verschiedene Spuren gab: die innere Spur hatte im Kurvenscheitelpunkt noch einen „Höcker“ wo man rüber musste, außen war es glatt, aber natürlich auch länger. Also die Strecke war nicht nur für den Zuschauer komplett einzusehen und überschaubar, sie bot auch optisch was für den Zuschauer. Und für den Fahrer war das auch noch technisch anspruchsvoll. Also wirklich perfekt für diesen Anlass gebaut. Ach so: es ging diesmal das erste Mal andersrum, das heißt links rum in Neustrelitz. Der restliche Streckenverlauf wird sich dieser Richtung auch noch anpassen. Ich hoffe da kommt Enrico auch zum schieben dazu, damit die Strecke vernünftig wird. Der Zeitplan war so ausgelegt, dass nachmittags schon das freie Training war, aber das war auch eineinhalb Stunden lang, damit man sich mit dem „neuen Fahrgefühl“ anfreunden konnte. Danach war Lagebesprechung, und um kurz nach fünfe war dann auch der erste Lauf. Wir wechselten uns immer mit den Stock Car Leuten und dem DJ ab, so dass alle genug Pause zwischen ihren Läufen hatten. Und für die Zuschauer war immer Action irgendwo. Der zweite Lauf war gegen 18.30 und der letzte um 20.00. Eigentlich sollte die ganze Sache mit 2 Ausscheidungsrennen und den besten 10 im Finale stattfinden, da aber nur 13 Leute bereit
waren zu fahren konnten ganz normal drei Läufe gefahren werden.
Supercross Klasse Open
Eigentlich war die Klasse von 125ccm Zweitakt bis 650ccm Viertakt ausgeschrieben, aber Ronner war auch angereist um den „großen“ Leuten mal zu zeigen wie man ordentlich Mopped fährt. Und wie gesagt, er ist nicht nur den Zielsprung rübergekommen, sondern auch alle anderen Sprünge wo man zum Teil mit der 250er schon gut aufhalten muss. Also Respekt! Beim Start zum ersten Lauf ist Ronner ganz normal mit uns mitgestartet und konnte daher schon auf der Startgerade den Lauf vergessen. Vorne hatte Michael Dittmann den Start gewonnen vor Benni Kollberg, Guido Skoppek und mir. Im Verlaufe der 10 Runden auf der 800 Meter langen Strecke (also man ist auch nicht viel mehr als 10 Minuten unterwegs gewesen) hatte sich Michael auch schon das erste Mal abgeschmissen und so konnte Benni, der vorher schon verzweifelt versuchte an Dittmann, der aber noch Zweiter blieb, vorbeizukommen, locker vorbeiziehen. Und Guido ging auch etwas „ungestüm“ an die Sache heran und überdrehte sich auch mal fix in einer Kurve wo ich dann mit meiner KX 250 auch vorbei konnte. Aber kurz vor Schluss gab es dann noch mal eine „Feindberührung“ zwischen Guido und mir, bei welcher er dann wieder vorbei kam. Beim Start zum zweiten Lauf ist Ronner dann schon losgefahren als unser Nummerngirl ihre Tafel auf 5 Sekunden umgelegt hatte, damit er sich erstmal an der Spitze behaupten kann. Und ich war einige Zeit wieder auf dem vierten Platz unterwegs, weil Michael Dittmann schon mit einem festen Motor ausgefallen war, bis ich auf Ronner aufgelaufen bin. Da kam ich einige Runden lang nicht vorbei, und dann sind mir noch Markus Hermann und noch irgendeiner durch die Lappen gegangen. Dann war ich zum Ende Sechster, und Ronner war im Ziel sogar noch auf Platz sieben (!!!). Benni konnte wieder gewinnen vor Danny Siromski. Und dahinter kamen in mir noch unbekannten Formationen Guido Skoppek, Markus Hermann und Stefan Ermlich. Vor dem dritten Lauf haben wir extra noch auf Michael Dittmann gewartet, denn sein Zylinder hatte bei der Aktion nichts abbekommen und er hatte noch fix den Kolben gewechselt. Und zack war er auch schon wieder vorne mit dabei. Benni gewann wiederum den Dritten Lauf vor Michael, Guido Skoppek (der durch den Sturz von Danny Siromski profitierte), Danny und mir. Insgesamt war es dann natürlich extremst kniffelig den Gewinner zu ermitteln, und so konnte Benni dann den 60-cm Pott mit nach Hause nehmen. Auf den Plätzen folgten Guido, Danny, ich und Stefan Ermlich.
Auch wenn das die Hauptaktion bei der Veranstaltung war, zu ende war das Ding noch lange nicht! Denn um 21 Uhr war erst die Siegerehrung und danach folgten im ständigen Wechsel die Freestyler und diverse Cheerleader, Dancegruppen, der DJ und so weiter. In der Luft waren auch einige bekannte Leute unterwegs. Lukas Weis hat das Haus schon nicht schlecht gerockt mit seinen Buddies Freddy Peters, Tobi Immler und einem unbekannten belgischen Steve oder so, der beim Interview immer nur „Genau!“ sagte. Tobi und Steve haben aber mehr Dead Sailors (für nicht so eingefleischten: das sind die Sprünge wo nix passiert) als alles andere rausgehauen und so waren die nicht ganz die Publikumslieblinge. Basti Radel war auch vor Ort und hat das ganze Ding akustisch begleitet, denn er konnte auf Grund von diversen Prüfungen nicht mitspringen, und immerhin war es auch seine Rampe die die Jungs benutzten. Zu Anfang muss man ja mal sagen dass sich die „Heavy-hardcore-und-so-weiter-auf-dicke-Hose-machen“-Freestyler ganz schön in die Hose gemacht haben als sie die Landung gesehen haben. Und da sind wir schon im Training drübergesprungen und hatten unser „Gut“ dafür abgegeben, und das Ding war so breit wie es bei einer MX Strecke nun mal üblich ist, also eigentlich gut dafür geeignet. Dann wurde bei der Landung aber noch fein ein bisschen die Kante abgetragen damit die Leute Freestyler da auch rüberkonnten. Zwischendurch wurde auch noch mal ein Burn Out mit einer Supersportler gemacht, so richtig auf einer Betonplatt und so weiter, also es war wirklich immer was los. Bei der Versorgung sollte es auch nicht mangeln, zwischen den Grill- Crepes- und Getränkeständen konnte man sich das auch noch in dem Red Bull Zelt gemütlich machen, oder man ging an die Bacardi Bar und hat sich was schönes Mixen lassen und so weiter... richtig geil!
Nach der ganzen Show war noch ordentlich Halli Galli angesagt bis man dann so gegen morgens um 2 in sein Wohnwagenbett gefallen ist. So was nenne ich Veranstaltung! Dafür kriegt ihr von mir ein ganz dickes „Thumbs Up!“, und ich glaub nicht nur mir hat es so gut gefallen. Ich hoffe es waren genug Zuschauer da damit sich das einigermaßen rechnet für euch (die Tribünen und so waren eigentlich recht gut besetzt). Ich freue mich auf die Fortsetzung nächstes Jahr!
Euer „rasender Reporter“ Felix Haack #99
Bilder gibt's bei: www.ortskontrollfahrt.de
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