Hermann kam, sah und siegte bei Enduro- Auftakt
Kölzin: Die Bedingungen bei frühlingshaften Temperaturen waren für die 170 Teilnehmer bei der ersten von fünf Wertungsfahrten um die Enduro- Landesmeisterschaft in Kölzin schon fast zu gut, denn in den Vorjahren erfolgte der Saisonauftakt stets bei Eis, Schnee oder zumindest Schlamm. Für die Gastgeber vom MC Kuhstorf gab es schon vor dem Start die Negativüberraschung, denn nach dem der deutsche Meister Arne Domeyer wegen eines Trainingslagers in Italien absagte, platzte das Team mit Meisterschaftsambitionen, nach einem Maschinenausfall bei Ronny Thoms. Nachdenklich stimmt, dass seine KTM nicht mehr repariert werden konnte, oder eine Ersatzmaschine herange-schafft wurde, denn der Schaden ereignete sich bereits am Vorabend der Fahrt.
Für Markus Hermann vom MC Wolgast verlief der Saisonauftakt nach Maß, denn nach dem er erst am Vortag vom Trainingslager in Italien zurück kehrte, gewann er wie er wollte die Tageswertung in der Viertaktklasse bis 450 ccm und zugleich die Championatswertung aller Klassen. „Einmal wurde ich bereits Enduro- Landesmeister, aber ein Championatstitel fehlt mir noch in meiner Sammlung,“ beschreibt der 26-jährige sein Saisonziel. Pech hatte Sören Mörbe vom MC Wismar, der in der Saisonvorbereitung extra 10 kg abgespeckt hatte, denn nach einem Sturz bei der ersten Leistungsprüfung brach er sich das Schlüsselbein. Beachtlich war die Leistung des Lokalmatadors Andreas Timm, der nach langer Verletzungspause die 250 ccm- Zeitaktklasse gewann in der Championatswertung hinter Hermann den zweiten Platz belegte. Spannend wird es auf jeden Fall auch in der 125 ccm-Klasse werden, denn der Titelverteidiger Frank Dallmann musste sich mit dem zweiten Platz hinter dem Talent Marcel Rast, beide vom MC Rehna begnügen. In der Teamwertung übernahm der Vorjahresmeister MC Rehna 1 die Führung vor dem EMX Team Rostock und dem MC Kuhstorf 1.
Bereits am Sonntag erfolgt in Rehna die zweite Fahrt um die Landesmeisterschaft.
Horst Kaiser
Enduro-LM auf ein Neues.
mein Wort dazu:
Als im Winter die Termine raus kamen, hab ich mich erstmal wochenlang darüber geärgert, warum das erste Rennen schon Mitte März ist. Erinnerungen an Kölzin März 01 wurden wach, als wir unsere Runden bei Schneeregen drehen durften. Nicht bedacht habe ich, dass Heinrich immer bei der Terminvergabe seinen streng geheimen 1000-jährigen Wetterkalender mitbringt und guckt, an welchem Tag die Sonne scheint.
So starteten wir gestern in Kölzin, am wohl ersten Frühlingstag hier oben, bei angenehmen Temperaturen und Sonne satt.
Aber von vorn:
Auf der Fläche neben der Crossstrecke durfte diesmal keiner stehen. (Keiner bis auf Fam. Böge mit dem Hymer, was aber daran liegt, dass das Teil wohl nur vorwärts fährt und Bodo deshalb nicht anders einparken kann. – kleiner Scherz ) Jedenfalls verlagerte sich das Fahrerlager rund um die Ställe gegenüber der Bahn und da wurde es ganz schön eng. Bei der technischen Abnahme griff man diesmal nach Regelwerk (einigermaßen) straff durch. Mopeds mit Crossreifen hinten drauf und nicht funktionierendem Rücklicht durften gleich mal zurückgeschoben werden.
Angesetzt waren, wie üblich, drei Runden a ca. 40 km und drei Sonderprüfungen. Vom Start weg ging es auf altbekannter Strecke zur Sandkuhle, der ersten Sonderprüfung. Dort wurde diesmal auch mit Lichtschranke gezeitet. Dann folgte die zweite (auch bekannte) Sandkuhle gleich dahinter. Danach ging es nicht wie gewohnt am Waldrand übern Acker zurück zur Straße, sondern noch in eine weitere Sandkuhle. Die ist zwar klein, aber hatte auch einen schönen Berg drin, an dem die Fotomacher wieder ihre helle Freude gehabt hätten. Der Rest der Runde bestand aus Acker, Wiesen, Waldwegen und einem Wassergraben, der besonders in der dritten Runde Etlichen zu schaffen machte und dann auch rausgenommen wurde. Die zweite und dritte Sonderprüfung war auf der Crossbahn jeweils am Ende der ersten und zweiten Runde. Die Crossbahn war glatt geschoben und prima griffig.
Etliche „eingefahrene Wege“ der Runde wurden durch Neue ersetzt. So bastelten die Kölziner ne kernige Offroad-Strecke mit 98 % Geländeanteil, ohne Ortsdurchfahrten und bei dem super Wetter genoss ich jeden Meter.
Was mir noch so aufgefallen ist
Ne 520er hat verdammt viel Leistung! Was mir in der Sonderprüfung „Sandkuhle“ n breites Grinsen ins Gesicht trieb, wird mir beim 3-h-Enduro sicher noch ganz schön zu schaffen machen.
Wenn man die Endurorunde mal mit der aus dem 1. DM-Lauf Uelsen vergleicht, Hut ab Mecklenburg-Vorpommern !
Die These, dass Teile, die durch die KTM-Qualitätsprüfung fallen, als Husaberg verkauft werden, hat sich bestätigt. Da brechen bei kleinen Sprüngen gleich mal die Schwingen ab.
kujahns
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Bilder (Fotograf Jahns)