Plate wie immer – Rennen gut, Auswertung besser …
Bei bestem Racewetter (erst bewölkt, dann sonnig, kein Regen) fuhren wir am 02.05.04 in „Kaczmareks Erlebnispark“, dem Motodrom Plate. Oberrennleiter Baumann hatte zum 3-h-Enduro geladen. Das max. Fahrerfeld von 120 Startern war auch diesmal wieder bis zum Anschlag voll. Morgens nach Ankunft in Plate, erstmal die Überraschung. Die Strecke ist komplett anders. Das die Schweriner sämtliche Sprünge auf der Crossbahn umgebaut haben sollen, hatte der Buschfunk ja bereits durchgestellt. Aber auch die Endurorunde durch den Wald war größtenteils neu. Neben der Crossbahn hat der Club dann noch schnell ein Loch gebuddelt und voll Wasser gelassen, damit die Motorräder, die sonst total sauber geblieben wären, doch noch ihre Portion Dreck abbekamen.
Da ich in der Enduro-LM dieses Jahr die Nummer 99 habe und mich auch mit dieser Nummer in Plate angemeldet habe, kam ich in den Genuß, aus der allerersten Box zu starten, weil die Nummer 99 in Plate immer aus der ersten Box startet! (Ist als Scherz gemeint Herr Thoms Sen. :-) Ich weiß natürlich, dass die Boxenplätze in Plate immer höchst neutral ausgelost werden. ) Jedenfalls ging ich als einer der Ersten auf die, sogar im Wald, noch arschglatte Bahn. Es fährt sich genial, wenn keiner vor Dir am Berg hängt, oder im Schlammloch steht.
Wie bereits gesagt, nicht nur die Crossbahn wurde verändert, sondern auch viele Teile im Wald. Der hintere Teil an der Autobahn, mit dem ewig zerbombten Pfad, wurde weggelassen, dafür gabs ne Menge neuer anderer Schneisen quer durch den Wald. Viel schneller, viel runder und weniger anstrengend, als die alte Streckenführung.
In der zweiten Runde dann schon der erste „Stau“ am Wasserloch, war aber alles nicht so dramatisch. Die meiste Zeit pachtete Sabine Bendel diese Stelle mit ihrer KTM, die sie dort erstmal ne viertel Stunde parkte. Sie ließ keinen weiter rein und wir „mussten“ alle dran vorbeifahren. Die Streckenposten verteidigten das Loch übrigens hartnäckig. Auch nach zig Versuchen der Fahrer, die Strecke ums Loch etwas zu verbreitern, bänderten sie immer wieder neu ab. Nach einer Stunde gaben sie dann auf.
Die neuen Sprünge fuhren sich teilweise richtig gut, teilweise ganz schön komisch. Auf jeden Fall stehen die Schweriner zur Zeit auf Treppensprünge.
Das Waldstück ist einfacher und die Pfade breiter (überholfreudiger) geworden.
Gegen die Staubentwicklung fing der PSV bereits schon am Vorabend an, die Strecke im Bereich der Boxen und der (ehemaligen) Stockcarbahn zu wässern.
Die Strecke war ok. Der Veranstalter
hatte sich bei der Streckenvorbereitung Mühe gegeben.
Neben vielen kleineren Unfällen (Umfallern), mussten die Sanitäter auch zweimal auf die Strecke ausrücken. Ein Teilnehmer stolperte über eine Wurzel und prallte ungeschickt gegen einen Baum. Er wurde dann auf einer Trage weggebracht. Der Veranstalter bestätigte mir aber, dass bei ihm bis jetzt keine ernsthaften Verletzungen festgestellt werden konnten und er bereits wieder bei der Arbeit ist. Ein anderer Teilnehmer hatte nicht so viel Glück. Er brach sich das Handgelenk.
Zeitnahme wurde wieder von Triga mit Transpondern durchgeführt. Diesmal nicht ganz so reibungslos. Einige Male blockte das System kurz, so dass die Fahrer, die es betraf, ein Minütchen an der Zählstelle warten mussten. In der letzten Stunde wurde eine Zählstelle von den Dreien dicht gemacht. Sie war wohl der Auslöser für den Ausfall.
Die Siegerehrung ist mal wieder voll in die Hose gegangen . Der PSV hat bei den Pokalen weder Kosten noch Mühen gescheut. Das heißt, Kosten schon. Die Pokale waren diesmal besonders groß. Dafür gab’s aber nicht wie üblich fünf, sondern nur drei in jeder Klasse. Nach ortsüblicher Wartezeit (ca. 2 Stunden) sollte dann die Siegerehrung beginnen. Zwischenzeitlich hatte der Drucker der Zeitnahme noch die Mücke gemacht. Die ersten Fünf jeder Klasse wurden dann schnell auf einen Zettel geschrieben.
Rudolf hatte ja vorher bei der Fahrerbesprechung gesagt, 18 Runden sind angesetzt. Wer 18 Runden hat kann aufhören, wenn er weiterfährt iss auch nicht schlimm. Gewertet wird nur bis zur 18. Wer als erster 18 Runden hat, hat gewonnen. Das ist aber irgendwie nicht bis zur Zeitnahme durchgedrungen. Jedenfalls hat die Zeitnahme die Ergebnisse nach Max.Zeit ausgewertet, also wer die meisten Runden fährt.
Als es dann losging mit Klasse .. Platz 1 mit 19 runden .... , dachten erst alle, sie hätten sich verhört. Es ging aber so weiter. Unter zahlreichen Protesten und Diskussionen, wurde die Siegerehrung aber trotzdem so durchgezogen. Das verstand ich ja nun überhaupt nicht. Es sah aus, als ob vom Veranstalter keiner recht zuhörte, obwohl Dirk Albrecht, dessen Sohn die Zeitnahme betreute, sagte, dass sie es ohne Probleme auch noch nach „18-Runden-Modus“ auswerten.
Hätte man an dieser Stelle die Siegerehrung nicht abrechen müssen und auf die richtigen Ergebnisse warten??? (Wäre ja nicht das erste Mal.)
Das Ende vom Lied war, dass Fahrer, die sonst eher „langsamer“ fahren bzw nicht mitzählten, mit mal auf vorderen Plätzen standen, weil sie einfach immer weiter gefahren sind und so 19 Runden schafften. Und wesentlich bessere Fahrer, die nach 2 1/2 Stunden mit ihren 18 Runden fertig waren und aufhörten, jetzt dahinter waren.
Fakt ist aber auch, dass es sicher nur eine „handvoll“ Fahrer handelt, die 19 Runden gefahren sind und die das betrifft. Der Großteil des Fahrerfeldes hat sicher nicht mal die 18 Runden geschafft. (So wie ich auch.) Aber die ganze Siegerehrung war für n Arsch und ging in Streitgesprächen unter.
Von heute (Dienstag) aus betrachtet, war es vielleicht gar nicht so schlecht, die Siegerehrung durchzuziehen und die Veranstaltung zu beenden. Ich hab bis heute noch keine Ergebnisse. D. h. wir würden jetzt noch in Plate auf dem Platz stehen und auf die Auswertung warten. ;-) Vielleicht liegt ja doch noch ein größeres Problem vor ?????????
Wer nun am Ende wem was nicht gesagt hat oder vergessen hat, ist jetzt egal. Am Ende fällt sowieso alles auf den Veranstalter zurück.
Ich fahre wirklich gern in Plate Enduro, das Gelände ist ideal und vielen Anderen geht es auch so, wie die immer vollen Fahrerfelder ja zeigen. Aber für meine 30 Euro, die ja mal 60 DM waren, erwarte ich einfach, dass auch die Auswertung klappt.
Vor 2 Wochen hab ich mich noch über die Hannoveraner kringelig gelacht, die die Siegerehrung wegen PC-Problemen ausfallen ließen und die Ergebnisse erst drei Tage später bekannt gaben. Nun sitze ich selber hier und weiß nicht, wo ich in Plate gelandet bin :-(
Am Rande:
Wenn der PSV sich immer peinlich genau an die ADMV-Ausschreibung halten will, die ja sagt : „Zuverlässigkeitsfahrt über 3 Stunden - Bei einer Zuverlässigkeitsfahrt gilt es auf einen abgesteckte bzw. gekennzeichnete Rundkurs von zirka 5-10 km , in der vorgegebenen Zeit die entsprechend vorgegebene Rundenzahl zu fahren.“ – und der Verein sich das Geeier um die vorgegebenen Rundenzahl (und wer wann aufhören kann oder nicht) ersparen will, sollte er einfach in Zukunft eine vorgegebene Rundenzahl ansetzen, die eh keiner schafft (30 Runden) und gut!!
Familie Kummerow reiste am Samstag nach dem Crosslauf in Groß Schwiesow mit VW Bus und Wohnwagen in Plate an, um mal wieder die Manschschaftswertung zu gewinnen. Sie kamen am Ortseingang Schwerin in eine Polizeikontrolle. Dort stellte die Rennleitung übereifrig genau fest, dass Familie Kummerow einen LKW bis 2,8 To mit Anhänger bewegt. Dieses Gespann darf an Feiertagen nicht bewegt werden. (War ja erster Mai.) Er durfte dann den Wohnwagen vor Ort stehen lassen und ohne weiterfahren. Was lernen wir daraus: Wenn ich mit meinem T4, der ja wegen günstiger Steuer als LKW läuft, am Sonntag zum Rennen fahre, kann ich dies gut und gerne tun. Wenn ich aber meinem Kumpel jetzt noch einen Gefallen tue und mir seinen Motorradanhänger hinter schnalle, kostet mich das eine Zwangspause, 60 EUR, 1 Punkt und der Kumpel kann sein Motorrad von irgend nem Parkplatz abholen.
Andere wollten bei der Anreise mal schnell ne Fliege totschlagen und zertrümmerten dabei ihre Frontscheibe – Herzlichen Glückwunsch :-)
Kai-Uwe Jahns
Tagesergebnisse |
Bilder von den Rennen