Dassow: Große Überraschungen blieben bei der dritten von sieben Endurofahrten um die Landesmeisterschaft „Rund um Dassow“ aus. Die Championatswertung aller Klassen gewann erwartungsgemäß der für den MC Rehna startende Arne Domeyer aus der 250 ccm-4-Takt Klasse. Von den Dassower Gastgebern überzeugte Ralf Lietz mit seinem klaren Sieg in der Klasse über 175 ccm 2-Takt und Rang zwei in der Championatswertung. Weiterhin ungeschlagen bleiben neben Domeyer, Daniel Radom (125 ccm 2-Takt), Mario Grimm (über 450 ccm 4-Takt), Jens Hinrichs (Senioren), alle vom MC Rehna sowie Markus Hermann (bis 450 ccm-4-Takt) vom MC Wolgast. In der Teamwertung zieht Rehna 2 überlegen seine Kreise. Ärger gab es bei der ersten Runde der Wertungsfahrten, denn einige dem MC Dassow missgünstig gesonnene Subjekte, haben in der Nacht vor der Fahrt einige Hinweispfeile für die Durchfahrtskontrollpunkte entfernt. Daraufhin annullierte die Wettkampfleitung diese Wertung für alle 152 Fahrtteilnehmer in der ersten Runde. Die nächste Enduroveranstaltung wird am 16. September bei „Rund um Rehna“ ausgetragen.
Rennbericht: Dassow – ein Enduro-Sommerspaß - von Dirk Pasedag
Soweit verlief dann auch alles in angenehmer Ruhe, bis auf die Tatsache, dass ich mich durch die angekündigten, kaum zu bewältigenden Schlammpassagen (und zugegeben, die SP war auch noch etwas rutschig) aufgefordert fühlte, meinen eigentlich extra für den Lauf in Dassow aufgezogenen, total runter geschrabbelten Enduro-Comp doch noch gegen einen neuen Hinterreifen zu ersetzen, den ich dann incl. Montage vor Ort erstand. An dieser Stelle will ich auch noch mal meine Verwunderung darüber kund tun, dass es dem Reifen-“Profi“ tatsächlich gelang, trotz vorheriger Nachfrage, wo denn meine Kette läuft (ich hab’ dafür zwei unabhängige Zeugen, dass er eben nicht, wie von ihm bei meiner Nachfrage behauptet, nach der Bremsseite fragte. :o) ), den Reifen falsch rum drauf zu ziehen … na egal, hat mich halt nur gewundert … und da ich das Rad schon wieder eingebaut hatte und noch zur Anmeldung und technischen Abnahme musste, ließ ich’s dabei bewenden, werd’ das Umdrehen aber wohl demnächst nachholen und hab’ somit nun doch nicht die von mir normalerweise selbst ausgeführte, jedoch sehr ungeliebte Montage gespart.
Dann der Start:
Es ging dann wie gewohnt in ein, zwei Schleifen über den ehemaligen Bahndamm und auf der Straße aus dem Ort raus, Richtung SP. Leider fehlte diesmal das schöne Stück, wo es zwischen den Pappeln einige Male hoch und runter ging (oder war das erst nach der SP … ich glaube ja), na jedenfalls ging’s diesmal nur über’n Acker. Wer weiß, welch’ seltene Mückenart da wieder vor uns „Störenfrieden“ geschützt werden musste. ;o) Aber wenn ich mich recht erinnere, war wohl das Feld rund rum schon bestellt – schade, die kleinen Hügelchen haben damals richtig Spaß gemacht. Dann waren an der Sonderprüfungs-Kies-(oder eher Gras- bzw. Schrott-) Grube noch die zwei kleinen Auffahrten zu bewältigen, es ging über das Plateau, auf dem im letzten Jahr die Helferboxen waren zum SP-Start. Zur Prüfung selbst gibt’s nich’ viel zu sagen, außer dass sie in der ersten Runde an einigen Stellen noch etwas glitschig war – ansonsten war, wie eingangs schon gesagt, alles beim alten. Das Geschlängel lief bei mir eigentlich ganz gut, von ein paar kleinen, offensichtlichen Fehlern mal abgesehen – es war also noch Potential für ´ne bessere Zeit vorhanden. Dann ging’s ab in die erste Runde auf ´nem Wiesenweg entlang eines Maisschlags und ab auf’s Feld. Da folgte dann nach einer kleinen Kuppe gleich ein 90° Linksknick, den ich in lockerem Drift nehmen wollte (Ich musste ja schließlich ein Gefühl bekommen für die weiteren laaaangen Ackerkurven, die garantiert noch folgen würden). Nur blöd, dass es unter dem gehäckselten Stroh ziemlich rutschig war und mein Slide immer länger und schräger wurde, bis hin zur maximal möglichen Schräglage. Karre aufheben – sie lief ja noch – zwei Gänge runter getippt und los … denkst’e. Ich wollte die Kurve tatsächlich im Fünften nehmen – oha, ganz schön mutig und im Dritten anfahren … naja … also doch ankicken. Auf den nächsten Kilometern Richtung DK1 viel auf, dass die gefährliche Gerade direkt auf den kleinen Tümpel zu umgebaut wurde, sodass René Klazinski (einige mögen sich an die bis zur Sitzbank in der Teichmitte steckende KTM erinnern) diesmal hätte ohne Hilfe der Feuerwehr auskommen können, wenn er denn mitgefahren wäre. In der Rechtskurve vor der langen Geradeauspassage vor DK1 hatt’s mich dann gleich noch mal auf den Mutterplaneten gezogen, und wieder lag’s daran, dass ich nicht aus dem fünften Gang runtergeschaltet hatte – das Vorderrad war also auch per Gasstoß nicht ausreichend leicht zu bekommen und mir wurden die Spurrillen in dem weit und breit einzigen Modderloch zum Verhängnis, in dem ich dann zur späteren Belustigung der DK-ler mal richtig schön meine rechte Seite panierte – gestunken hat die Brühe obendrein auch noch. Das nenn’ ich mal ´ne Premiere, in Dassow ´n dreckiges Fahrershirt zu haben. :o) Zum glück blieb’s dann aber für’s ganze Rennen bei den beiden Umfallern. Ich fuhr weiter und erwartete jeden Moment ein schier unbezwingbares, wässriges oder durch immense Regenfälle entstandenes, irgendwie anders geartetes Hindernis … Fehlanzeige – außer ein paar kleiner Pfützen und der bereits erwähnten Feuchtigkeit unter dem Getreidestroh war nix. Verwunderung über die (ich nenn’s mal) Panikmache bei der Fahrerbesprechung machte sich breit – egal, ich genoss die Strecke, auf der sich sogar ein paar fahrtechnisch lustige Neuerungen befanden. Ich glaube, nach DK7 war’s, da konnte man ein altes Gleisbett lang glühen, in dem sich nur noch die Steine befanden. Rund um DK10 ging’s durch bewaldete Senken im Geschlängel um die Bäume und man konnte genial aus diesen raus auf den Acker springen. Für kurzes Luftanhalten hat wohl bei fast allen Fahrern die schon in der Fahrerbesprechung erwähnte Brücke über einen Wassergraben gesorgt – knapp 30 cm breit und vier oder fünf Meter lang über ein Gewässer, das laut Warnung gut 1,50 Meter tief ist und dann noch aufgrund der ausgefahrenen Rinne mit `ner Stufe versehen. Besonders in der zweiten Runde, sah es abenteuerlich aus, da diese so genannte „Brücke“ bereits unter Wasser stand, man deshalb die Auffahrrille nicht mehr sah und darum von der Seite aus drauf fahren musste. Ich hoffe, es ging bei allen gut und keiner musste seine Maschine entwässern. Ausgelassen wurden diesmal die Sandgruben, in denen man vor einem Jahr in den Rillen der Auffahrten gut sein Möp verstecken oder auch feststecken konnte – der Untergrund wäre aber garantiert griffig gewesen.
Acker fahren sollen, um dann von besagter Straße aus entgegen gesetzter Richtung nach rechts in den Weg einzubiegen. Verursacher dessen war wohl ein militanter Gegner dieser ganzen (man bedenke: behördlich genehmigten) Veranstaltung, der mal kurzer Hand ein paar der Streckenpfeile entfernte. Richtig übel war’s bei den ersten 40 bis 50 Fahrern, die dadurch DK7 und/oder DK8 verpassten. Bei den späteren Startern war die Strecke schon weitestgehend wieder in Ordnung gebracht - ich hatte jedenfalls alle Stempel. Bei unserer Streckensuchaktion ist dann auch direkt ´n Typ in ´nem dunkelgrünen Pic-Up (mit ´ner Rolle gelber Drainageschläuche auf der Ladefläche) aufgefallen, der einem der Fahrer in unserem Tross die drohende Faust entgegenstreckte und ihm obendrein die Vorfahrt nahm – sah jedenfalls recht knapp aus, als ich mich umdrehte. Ich hoffe die Dassower machen diesen Kollegen ausfindig und können ihm einen rechtlichen Denkzettel verpassen, schließlich hat er erheblich den Ablauf der Veranstaltung gestört und auch andere gefährdet, denn wenn plötzlich über 100 Enduristen in der Gegend umher irren und damit zwangsläufig die genehmigte Strecke verlassen, hört der Spaß für den Verein und alle Beteiligten wohl auf.
Nun warteten also alle auf die Siegerehrung – natürlich mit der Frage im Hinterkopf: „Was passiert nun mit denen, die nicht alle DK-Stempel haben?“
Bei der Siegerehrung wollte dann der Fahrtleiter unbedingt fast jedem Pokalisten ein Statement zur Veranstaltung entlocken, was er dann auch bekam. Eigentlich waren die Meinungen eindeutig: Es hat Spaß gemacht, die Prüfung war wie gewohnt schön und für das Malheur mit den fehlenden Pfeilen kann ja nun außer dem Verursacher selbst keiner was. Nur ein Sportsfreund tat sich mit einer etwas (sehr harmlos ausgedrückt) generalisierten Sicht der Dinge hervorgetan. Jens „Henner“ Hinrichs fand: (Zitat) „Die Veranstaltung war absolut nichts … der Veranstalter hat ein Jahr Zeit, alles vorzubereiten und dann so was … Dass Pfeile wegkommen, kann passieren, darf aber nicht. Da gibt’s doch wohl genug Leute, die die Strecke kontrollieren können …“ usw. usw. (Zitat Ende) Da fielen dann auch noch Äußerungen gegen die Kürze der Sonderprüfung, und dass es ja nun nicht so schwer sein kann, diese auf 10 bis 15 Minuten Fahrzeit zu verlängern.
Naja – mir und wohl auch allen anderen (einen halt ausgenommen) hat’s definitiv gefallen.
Da wir ja notgedrungen fast direkt neben dem Festzelt unser Lager aufgeschlagen hatten, war es wohl das Beste, einfach bis zum Schluss mitzufeiern, um den Einschlafstörungen durch laute Musik zu entgehen. Genauso tat ich das auch und erst, nachdem dann die Musik aus, die Bierwagen geschlossen und der Platz nur noch von Plastikbechern gefüllt war, wankte ich um kurz vor Drei Richtung Schlafsack. Am nächsten Tag gab’s dann noch gemütlich Frühstück und dann zog’s uns die 250 km wieder gen Ost.
Die Boxengasse auf ´nen befestigten Weg zu legen, ist sehr gut, doch ging es im letzten Jahr auf der Wiese nach der letzten kleinen Auffahrt wesentlich entspannter und geordneter zu. Diesmal kreuzten sich einfach zu viele Wege. Da kamen Fahrer aus der Runde, andere wollten zur Sonderprüfung oder kamen von dort, wieder andere waren auf dem Weg in ihre zweite Runde und zwischendrin auch noch Helfer und Zuschauer. Das geht echt nicht – das muss beim nächsten Mal unbedingt entknotet werden. An die eine Kreuzung am Ein- und Ausgang der SP hat man sich ja schon gewöhnt – das ist ja auch kein Problem – aber warum nicht einfach mal ganz überraschend die Prüfung andersrum lang fahren, dann ist die Kreuzung weg und man kann die Boxengasse ganz entspannt nach der SP durchfahren und am Ende der Box ist dann die ZK. Wir sind doch keine Motocrosser, wo die Rundenrichtung durch die Tableform vorgegeben ist. Ich denke, die Wiesenschleifen lassen sich auch in entgegen gesetzter Richtung bewältigen. Auch sollte man wieder zur bekannten Zahl von drei Runden übergehen, denn es muss schon mächtig was passieren, damit die Dassower Runde so anspruchsvoll wird, dass man wirklich 100 Minuten braucht, um sie zu „bezwingen“ – ich hatte nach dem Rennen echt noch ´n Fahrriemen. Wenn ich da an Woltersdorf denke mit vier Runden, da hatte ich hinterher wenigstens genug. :o)
Reingehau’n!
der Webmaster sagt:
Ich hab Henners Anrede nicht mehr gehört. Aber nach 20 Uhr darf man Henner doch nur noch ans Mikro lassen, wenn der CD-Player klemmt und die nächsten 5 Minuten mal schnell irgendwie überbrückt werden müssen ;-) Ansonsten sag ich nur: „selber machen, besser machen“ Für die „leichte“ Runde kann keiner was. Das ist schon das Maximale was die Dassower in diesem Jahr zur Verfügung hatten. Dassow war aber noch nie schwer. Die Sonderprüfung war gut so. (Wehe die wird mal entgegengesetzt gefahren!! Auf sowas kommen auch nur Husqvarnafahrer ;-) ) Schön wäre vielleicht noch ne zweite Sonderprüfung, auch wenn es nur ein abgeernteter Maisacker wäre. Nur die fehlende Streckenausschilderung hätte nicht sein müssen. Aber vielleicht war ja kein motorisierter Zweiradfahrer von den Dassowern mehr verfügbar. Nachdem die kurz zuvor ihre Clubmeisterschaft auf der Sonderprüfung ausgetragen haben, waren natürlich alle hoch motiviert und heiß auf gute Platzierungen und keiner wollte auf die Rennteilnahme verzichten.