Björn Feldt gewinnt Championatswertung bei erster Fahrt zur Enduro-LM
Dassow: Nur 92 Fahrtteilnehmer traten zur ersten Fahrt um die Enduro-Landesmeisterschaft „Rund um Dassow“ an. Der Termin war insofern unglücklich gewählt, da zu diesem Termin auch eine DM-Fahrt in Burg durchgeführt wurde. Erstmals wurde Landesmeisterschaft mit einer neuen Klasseneinteilung an die DM durchgeführt.
Gefahrern wurde bei Dauerregen ein anspruchsvoller Kurs mit vier Leistungsprüfungen als Scharfrichter. Überlegener Fahrer war der Grevesmühlener Björn Feldt, der die Klasse E3 und auch die Championatswertung gewann. Er verwies in dieser Wertung den Dassower Ralf Lietz und den E2-Klassensieger Markus Hermann vom MC Wolgast auf die Plätze. Gut besetzt war die Seniorenklasse mit dem Rehnaer Jens Hinrichs als Sieger und mit elf Teilnehmern gab es eine deutliche Steigerung im Klassikbereich. Mit einen eigenen Team startete der MC Grevesmühlen als Tagessieger erfolgversrechend in die neue Saison.
Die zweite und dritte Wertungsfahrt um die Enduro-Landesmeisterschaft werden am 28./29. August „Rund um Rehna“ ausgetragen.
Horst Kaiser
mein Wort dazu:
Nun endlich, fast zum Jahresende, startete die diesjährige Enduro LM zum ersten Lauf in Dassow. Mit der „Rekordteilnehmerzahl“ von 78 Fahrern leider kläglich besetzt. Sicher lag der Termin zeitgleich mit dem DM Lauf in Burg etwas ungünstig. Aber mehr wie 10 Mann mehr wären da auch nicht gekommen. Na wir werden in Rehna sehen, ob dies eine Ausnahme war, oder ob wir wirklich nicht mehr so viele „Rennen fahrende“ Endurofahrer im Land haben. Zum Saisonstart gab es einen Haufen Neuerungen, aber dazu später. Erstmal zur Veranstaltung Dassow.
Fahrerlager sowie Sonderprüfung waren an den gleichen Orten wie immer. Gemäß neuem Reglement sollte die Gesamtfahrzeit aller Sonderprüfungen wenigstens ca. eine halbe Stunde betragen. In Dassow gab es nur eine Sonderprüfung. Aber die war ordentlich lang abgesteckt und wurde in der ersten der drei Fahrtrunden zweimal durchfahren, dann immer einmal, so dass die geforderte Sonderprüfungszeit in etwa hinkam. Natürlich müssten die Fahrer da etwas mitarbeiten und nicht „wie von der Wespe gestochen“ durch die Sonderprüfung ballern. Ich habe mir sehr viel Mühe gegeben, auf die halbe Stunde Sonderprüfungszeit zu kommen und kann voller Erfolg berichten, dass ich es geschafft habe! ;-)
Das Salz in der Suppe war der ständig präsente Regen. Die vom Wetterbericht angekündigte Auflockerung zum Nachmittag entpuppte sich als Witz und so gab es den ganzen Tag lang konstant Feuchtes von oben. Zuschauer waren dadurch natürlich so gut wie nicht zu sehen.
Aber für uns Fahrer war das genau richtig. Die Rundfahrt rund um Dassow über die abgeernteten Äcker wurde so anspruchsvoll.
Ich glaube so viel wie in diesem Jahr mussten die Dassower noch nie mit ihren Streckenfreigaben kämpfen, um die Runde zusammenzubekommen. Auch die Sonderprüfung war eigentlich noch länger und „spektakulärer“ geplant. Einen Tag vor dem Rennen stand dann das Umweltamt mit Auflagen auf der Matte und die bereits abgesteckte Sonderprüfung musste wieder geändert werden. Da sind bei den Verantwortlichen sicher einige graue Haare dazugekommen in den letzten Tagen und Wochen.
Die Verpflegung vor und nach dem Rennen im Fahrerlager war wieder bestens. Es gab Schwein am Spieß, Bratwurst, Bockwurst, Suppen, Nudeln mit Tomatensauce, Pommes… Eigentlich für Jeden was. Dazu ein Festzelt, wo man im Trockenen saß. Bestens!
Mir hat die Veranstaltung sehr gefallen. Auch wenn es im Vorfeld keine Ausschreibung gab und der Start in die Enduro-LM so etwas holprig begann. Beide Daumen hoch für Dassow!
Nun zu den zahlreichen Neuerungen und deren Umsetzung.
Als erstes natürlich die neuen Klassen. In diesem Jahr gibt’s ja zum ersten Mal die strickte Trennung zwischen Sport- und Hobbyfahrer. Alle, die wissen, wie man mit dem Gasgriff umgeht und wie man ein Moped um die Ecken zwirbelt, sind bei den Sportfahrern zu finden, der Rest bei den Hobbyfahrern. Leider haben wir nicht so viele Sportfahrer im Land bzw. sie waren alle in Burg. So waren die Sportfahrerklassen in Dassow auch eher dünn besetzt. Während man bei der E1 mit 10 Mann noch von guter Besetzung reden konnte, gingen z. B. in der E3 nur 5 Mann an den Start, von denen 4 das Ziel erreichten. Die 3 Clubsportkla ähhh Hobbyklassen waren etwas stärker besetzt, aber auch da ist noch genug Platz für neue Fahrer. Pokale gab es in allen Klassen bis zum 5. Platz. Prozentual auf die Teilnehmerzahl gerechnet war Dassow damit der pokalträchtigste Lauf in der Geschichte der Enduro LM.
Die geforderten 30 Minuten Sonderprüfungszeit haben, wie oben schon erwähnt, hingehauen.
Der Klassenweise Start war auch ok und müsste sich jetzt in Rehna um jeweils um eine Klasse verschieben.
Dann wollten wir die Stempelkarten ja durch (wasserdichte) Lochkarten am Lenker ersetzen, weil die Auswerter immer ein riesen Problem damit haben, die Stempel auf den durchgenässten Pappkarten zu finden, falls es bei einer Veranstaltung mal regnet. Das hat in Dassow noch nicht geklappt. Es gab noch die Pappkarten und, wie der liebe Gott es so will, es regnete und die Auswerter hatten wieder zu kämpfen.
Das ist übrigens die längste Zeit, in der man so als Fahrer sitzt und sich fragt, warum es noch keine Ergebnisse gibt. Die Zeiten der Sonderprüfung sind ziemlich schnell im PC erfasst, aber bis dann alle Stempelkarten gefönt und überprüft sind vergeht dann schon mal ordentlich Zeit.
Übrigens hatte in Dassow auch ein neues, von Ralf Dettmann erstelltes, Erfassungsprogramm Prämiere. Die Zeiten von Excel sind nun endgültig vorbei und Sven hat es leichter. An der „webfähigen Ausgabe“ der Daten wird noch gearbeitet, aber spätestens ab Vellahn sollte es möglich sein, wie beim MX die Ergebnisse zeitgleich mit dem Aushang ins Internet zu stellen. Ach nee, in Vellahn war ja Funkloch oder?
Wenn man sich jetzt noch was einfallen lassen würde, wie man die Lochkarten/Pappkarten der Durchfahrtskontrollen schnell auswerten könnte, wäre es tüvig.
Alles in Allem war es ein ordentlicher wenn auch sehr später Start in die Saison.
Wir sehen uns in Rehna zu Teil 2 und 3 der Geschichte.
Kai-Uwe # 619
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