100829Grevesmühlener Björn Feldt dominiert in Enduro-Landesmeisterschaft

Rehna: Wie nahezu immer bei den Endurofahrten „Rund um Rehna“ um Punkte für die Landesmeisterschaft bestimmten widrige Witterungsbedingungen zumindest den ersten der beiden Wettkampftage. So entschied der Fahrtleiter Sören Zamzow bei anhaltenden Regen folgerichtig, dass am ersten Tag nur zwei der geplanten Runden a 70 km mit den je zwei Sonderprüfungen gefahren wurden.

Es entwickelte sich ein Zweikampf zwischen dem Grevesmühlener Björn Feldt und Axel Hechel aus Rostock. Feldt entschied ihn für sich und behauptet weiterhin seine Führung in der Championatsgesamtwertung. Große Überraschungen blieben in den einzelnen Wertungen aus, sieht man einmal davon ab, dass sich sich der Rekordmeister Jens Hinrichs vom MC Rehna in der Seniorenwertung mit dem dritten Platz hinter seinem Vereinkameraden Bodo Kühl und Axel Klein aus Rostock begnügen musste.

Waren es am Sonnabend noch 100 Starter, die den Wettkampf aufnahmen, traten am Sonntag nur noch 69 an. Der Rest war nach der Härte des ersten Tages zu sehr geschafft, bekam die Technik nicht mehr flott oder war arbeitsmäßig, bzw. familär verhindert. Ohne Fehl und Tadel trumpfte erneut Björn Feldt auf, der in  der Championatswertung nach drei der sechs Wertungstage klar in Führung liegt.

Besonders spannend verläuft die Fahrt in der E1-Klasse, denn hier liegen der Demminer Steffen Mews, der am Sonntag siegte, sowie die Rehnaer Frank Dallmann und Torsten Kurzweg, alle mit 67 Zählern punktgleich an der Spitze.

Bei den Senioren konnte Jens Hinrichs mit seinem Sieg am Sonntag die Führung unternehmen.

In der Teamwertung führt nach drei Wertungstagen Grevesmühlen vor Wolgast und Rehna 4. Das Team von Rehna 1, vor dem Meisterschaftsbeginn noch als Favorit gehandelt, spielt auf dem 12. Gesamtplatz keine Rolle mehr. Der Seriensieger der Vorjahre, Arne Domeyer trat bisher noch nicht an, Guido Skoppek fiel mit Technikproblemen aus und Daniel Radom war erkrankt. Die zwei Veranstaltungstage in Rehna waren gut organisiert, forderten jedoch nicht nur von den Aktiven, sondern vor allem auch vom Veranstalter mit seinen zahlreichen Helfern große Anstrengungen ab.  Die vierte Wertungsfahrt wird am 30. Oktober in Vellahn gestartet.

Horst Kaiser

 
mein Wort dazu
 
Man ist das ne Kacke. Da freut man sich das ganze Jahr auf Enduroläufe bei sommerlich luftigem Wetter im August und dann Regen Regen Regen. So wie Dassow aufhörte, ging Rehna weiter. Da war es ja in den vergangenen Jahren im Frühjahr trockener in Rehna als jetzt im „Hochsommer“. Und ich wette 100 ccm von meiner 500er, dass es auch in Vellahn wieder regnet.

Samstag:

Die Runde verlief im Großen und Ganzen so wie immer. Eine Sonderprüfung war in Gletzow an der Crossbahn, die zweite am Klinkenberg. Heinrich hatte mit der Seniorentruppe noch ein paar Äcker und Schleifen mehr eingebaut, so dass zusammen mit den laaaangen Sonderprüfungen eine Streckenlänge von ca. 70 km raus kam. Dafür erstmal besten Dank an alle Beteiligten. Die Runde war schön. Man hätte sogar noch ein wenig ablassen können, da durch die aufgeweichten Äcker doch einige Fahrer Benzinprobleme hatten.
Die Ausschilderung mit den neuen Schildern war top. Besser geht es meiner Meinung nach nicht mehr. Auch die Lochkarte am Lenker hatte in Rehna Prämiere. Allerdings riss mir meine gleich der Kontrollposten an der 2. DK beim Lochen vom Lenker. Ich hatte ja noch die gute alte Kartentarsche mit an Bord. Also kein Problem. Aber vielleicht sollte man noch an der Stabilität der Karten arbeiten.

Die Sonderprüfung Gletzow war der „Modderhöhepunkt“ auf der Runde. So richtig schöner gatschiger Lehm, wo man immer gleich 2 kg von am Stiefel hängen hat, wenn man mal den Boden berührt. Was hab ich mich da wieder gequält.

Die zweite Sonderprüfung am Klinkenberg fuhr sich gut. Da gab es nur 2 Schlüsselstellen. Einmal fuhr sich eine tiefe Spurrille in einer Kurve, wo neben meinem Clubkameraden Spath auch einige Andere drinnen stecken blieben. Und dann gab es noch eine Auffahrt, die mit der Zeit glitschig wurde und für eine kleine Aufstauung sorgte. Ich durfte live miterleben, wie Boxtrainer Timm seine KTM immer an der gleichen Stelle wegschmiss. Hartnäckig ist er ja. :-) Das war eine der wenigen Stellen, wo ich froh war, meine 520er zu haben. Die erste Runde beendete ich dann mit meinem Kollegen mit einigen Strafminuten. Für die zweite Runde wurde die Fahrzeit noch verkürzt, so dass wir beschlossen, Wertung egal, verloren haben wir eh, wir fahren noch schön eine zweite Endurorunde, wenn wir schon mal hier sind. Wir warteten dann noch das Ende des Regenschauers ab und machten uns auf die zweite Runde.

Mein Kollege strich dann aber nach der SP Gletzow die Segel, weil sein Moped kochte. Auch meine KTM fing immer öfter an zu kochen. Den Grund sah ich dann nach dem Rennen. Ich Idiot hätte einfach mal anhalten und die Kühler saubermachen sollen. Die waren jeweils zur Hälfte mit Lehmmodder zu. Ich setzte die Runde dafür lieber in Schleichfahrt fort. Die Durchfahrtskontrollen empfingen mich immer mit den Worten „kommt noch einer nach dir, oder ist jetzt Schluss“ und auch auf der Sonderprüfung Klinkenberg wurde ich mit „Sven hat angerufen, du warst Letzter in Gletzow, nach dir kommt keiner mehr“ begrüßt. Das baut auf. ;-)

Ich hab es dann doch noch geschafft, kurz vor Schluss einen Fahrer einzuholen. Allerdings fuhr der die Runde mit einem platten Vorderreifen zu Ende. Also zählt das wohl nicht wirklich. So kam ich dann als Schlusslicht mit 1 Million Strafpunkten irgendwann vor dem Dunkelwerden im Ziel an, völlig platt, mit dem festen Willen, am Sonntag nicht mehr an den Start zu gehen. Mein Endurodurst war für dieses Wochenende gestillt. Wir haben dann nach der Siegerehrung auch unsere Zelte abgebrochen (im wahrsten Sinne des Wortes) und sind nach Hause.

Vom Sonntag kann ich also nur vom hören sagen erzählen. Wieder 2 Runden wie Samstag. Die Fahrer hatten Glück, der Regen blieb aus. Laut Steffen Mews, top Bedingungen, je rutschiger desto schlechter für seine 125er 2-taktende Konkurrenz in der E1. Laut S-U Wolter, alles ok, allerdings haben einige Fahrer in der zweiten Runde aufgrund der knappen Rundenzeit auf der Strecke einige Schleifen und Pfade ausgelassen und den kürzesten Weg zwischen 2 Punkten – die Gerade – benutzt.

Was sich in Dassow schon andeutete, bewahrheite sich nun in Rehna. Die Fahrerfelder sind geschrumpft. Laut den Ergebnislisten gingen am Samstag 84 Fahrer an den Start, Sonntag nur noch 60 Fahrer. Haben wir weniger Fahrer im Land, oder hat nur das Interesse an den Wettbewerben nachgelassen?  Ich bin ja mal gespannt, was uns dazu am Jahresende fürs nächste Jahr einfällt. Letzten Winter wurde ja das Nenngeld für dieses Jahr um 10 Euro erhöht, weil die Kosten nicht mehr tragbar waren. Nun gibt’s zwar mehr Geld von den Fahrern, dafür aber weniger Fahrer, also hat sich an den Veranstaltungskosten / Einnahmen wohl nicht viel geändert. Rehna hat der Kostengeschichte mit der 2-Tagesveranstaltung wenigstens ein wenig ein „Schnippchen geschlagen“. Woran es liegt, kann ich auch nicht so genau sagen.

Gerade im „nicht aufs Treppchen fahrenden“ Hobbybereich, wo ich mich so rumtreibe – also gaanz hinten - liegt es wohl hauptsächlich an den Kosten, die so ein Rennwochenende verschlingt. Wenn ich mal zu den letzten Läufen in diesem Jahr schaue, die an 3 Wochenenden nacheinander stattfinden und wenn ich mir dann noch so n „schönes“ Wetter vorstelle, was wir jetzt hatten. Da brauche ich pro Rennen für Auto / Motorrad n 100erter Sprit + Nenngeld +Verpflegung+ n 100erter Verschleißteile … Also liege ich pro Rennen zwischen 150 Euro wenn es  gut läuft oder 250 Euro wenn was kaputt geht. Wenn mir dann noch ein Veranstalter eine „Zwangsunterkunft“ verordnet, weil Anmeldungen nur am Vortag sind, wie in W-dorf (Ich hab Bodo K. verprochen, das „schlimme“ Wort nicht mehr so oft zu sagen ;-)), fällt mir und meinem Geldbeutel die Entscheidung zwischen so einem Rennwochenende und der Option, einfach mit dem Motorrad in den Wald vor meiner Haustür zu fahren, sehr leicht.

Na es wird schon alles irgendwie gut werden.

Ich wünsche Vellahn und Wolgast mind. 100 Starter. 160 wird man in unserem Land wohl nur noch zum Mopedrennen bekommen. (Was eigentlich auch wieder ein Beleg dafür ist, das genügend Renninteresse da ist, aber „das Finanzielle“ nicht stimmt.) Und auch Woltersdorf ein fettes Starterfeld aus dem Großraum Berlin-Brandenburg und dem „Rest aus MV“, der sich dafür noch mal aufrappelt. Laut Höffi soll es ja neben neuen Fahrattraktionen a la „Stalingrad“ dieses Jahr auch genug Umfahrungen um die schweren Hindernisse geben, so dass jeder Fahrer auf seine Kosten kommt.

Also bis Vellahn

Kai-Uwe Jahns # 619

 

Tagesergebnisse

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