101030Grevesmühlener Björn Feldt erneut der Beste bei Enduro-LM

Vellahn: Auch nach der vierten von sechs Fahrten um die Enduro-Landesmeisterschaft erweist sich der Grevesmühlener Björn Feldt  nach seinem erneuten Tagessiegen in der Klasse E3 sowie in der Championatswertung und damit auch als Gewinner des Heidepokals als erster Anwärter auf die Landesmeistertitel. Eine kleine „Schüttelfrosteinlage“ durchlebte jedoch auch er, als er sich bei einer der Leistungsprüfungen in einem Sicherheitszaun verhedderte. Bei der sehr gut organisierten Verastaltung, mit von den Fahrtteilnehmern anerkannten anspruchsvollen Leistungsprüfungen, kamen 90 der 97 Bewerber in die Wertung. Dem Sieger am nächsten kamen Ronny Thoms vom MC Grevesmühlen und der Rostocker Axel Hechel als Erstplazierte der Klass E2. Nach seinem Tagessieg in der Klasse E1 vor dem Demminer Steffen Mews konnte sich Torsten Kurzweg vom MC Rehna in der Gesamtwertung um drei Punkte absetzen.  Der Rehnaer Jens Hinrichs führt nach seinem Sieg in Vellahn bei den Senioren  mit zehn Punkten Vorsprung. Zur Freude von Björn Feldt versuchte sich nach jahrelanger Wettkampfpause sein Vater Torsten in dieser Klasse. Mit „superlangen“ Armen belegte der 47-Jährige den 12. Platz.
 
Überlegener Fahrer bei den Hobbyfahrern ist der Rehnaer Felix Schörling in der Klasse E2, denn er führt mit maximalen Punkten. Ähnlich stark trumpfte der Groß Schwiesower Christian Baaske in der Hobby Klasse E1 auf. Aus der Sicht der Vellahner Gastgeber ragt die Leistung von Max Handtke  als Tagesdritter in der Hobbyklasse E3 heraus. Bei den Klassikern holte sich der Tessiner Jörg Warber den Tagessieg vor dem weiter in der Gesamtwertung führenden Boizenburger Olaf Behncke. Dem MC Grevesmühlen reichte der zweite Platz in der Mannschaftswertung hinter dem MC Woltersdorf I, um weiter in der Gesamtwertung vor dem MC Wolgst zu liegen. Wolgast ist am 7. November Veranstalter der fünften LM- Fahrt.
 

Horst Kaiser

mein Wort dazu

So soll es sein, so kann es bleiben ….

Endlich! Enduro-LM bei schönem Wetter. Die Bedingungen beim Enduro-Lauf Vellahn letzten Samstag waren optimal. Sonnenschein, alles trocken – so gefällt mir das :-) Vorweg schon mal ein großes Dankeschön an Vellahn für die Veranstaltung. Super wenn sich ein Club mit nur 2-3 Endurofahrern in den Reihen das Projekt „Enduro LPF“ aufhalst und bereits wiederholt erfolgreich umsetzt.
 
Aber mal der Reihe nach. Die Anmeldung morgens vor Ort klappte schon mal 100%ig besser als im letzten Jahr. Transponderausgabe war gleich mit bei. Also kurze Wege für die Fahrer. Alles bestens. Wir haben die Mopeds dann gleich zur TA gebracht. Auch dort gab es in diesem Jahr keinen Stau.
 
Auf dem Plan standen diesmal 2 Sonderprüfungen, die wir uns dann erstmal anschauen wollten. Einmal, so wie im letzten Jahr, an und um die Crossbahn und einmal 5 km weiter weg auf einem Maisacker mit versteckter Mini-Crossbahn in der Mitte.  Wie angekündigt, wurde die laaange erste SP an der Crossbahn diesmal nochmals verlängert. Es ging auch noch durch die 2. Kieskuhle hinter dem Vellahner Gelände. Ich brauchte später beim Fahren gut 13 Minuten für diese Prüfung. Mit Maisacker, Crossbahn, Singletrails, Kieskuhle war dort alles drinnen, was mein Fahrerherz sich so wünscht. Und alles auch noch für so „Werksfahrer“ wie mich gut fahrbar. Für mich zurzeit die beste Sonderprüfung in der LM!
 
Die 2. war kleiner, einfacher aber auch ok. Wir haben es auch nicht mehr geschafft, sie vorher anzuschauen und haben sie dann in der ersten Runde „erfahren“.
 
Weil wir gerade bei den SPs sind, an der langen SP an der Crossbahn gab es also streckentechnisch nichts zu meckern. Mir waren nur zu wenig Streckenposten am Start. Gerade im hinteren Teil bei den Kieskuhlen fehlte eindeutig Personal.
 
Noch schlimmer wurde es an der kleinen SP auf dem Acker. Dort fehlte eindeutig eine Handvoll Männer, die das Flatterband verteidigen. Als ich in der ersten Runde als Hobby E3 Fahrer ziemlich zum Schluss des Feldes dort ankam, war der Kurs von meinen Vorstartern bereits dermaßen umgestaltet, dass man die ursprüngliche Streckenführung nicht mehr erkennen konnte und einfach nur noch den Spuren der Anderen gefolgt ist. Da haben dann einige Hobbyfahrer zum Schluss mal eben locker die SP-Zeiten der zu erst gestarteten E1 Fahrer um Mews, Kurzweg und Co. schaffen können. Richtig gut kam auf der ersten SP wohl Holger Janssen zurecht, der, wenn man den Ergebnissen trauen kann, dort mit 254,06 den Championatssieger Feldt (282,19) in den Sack gesteckt hat. Na ja, durch den klassenweisen Start hielt sich „der Beschiss“ intern da wenigsten in Grenzen, aber das gesamte Championatsergebnis ist schon ein wenig verfälscht.
 
Herrchen, Du brauchst mehr Personal am Start!
 
Die Endurorunde, rund um Vellahn, verlief ähnlich wie im letzten Jahr. Es ging über Wiesen, durch Wälder, über Äcker. Der Straßenanteil hielt sich in Grenzen. Alles schön E3 freundlich :-). Ich startete zusammen mit Ronald Johnsen, dem Streckenbauer vom MC Vellahn (im ADMV) und hatte somit quasi einen Tourguide beim LM-Lauf dabei. Deshalb kann ich auch nicht viel zu Ausschilderung sagen. Ich habe sie nicht gebraucht. Ich bin einfach Ronalds Rücklicht gefolgt, was sehr entspannend war.
 
Als Rundenzeit hatte Ronald 100 Minuten vorgegeben. Eingeplant waren ca. 10 Minuten Pause zum Tanken zwischen den Runden. Wir Fahrer waren natürlich wieder alle schneller wie geplant, so dass man bei normaler Fahrweise ca. eine halbe Stunde Pause zwischen den Runden hatte. Und soll ich Euch was sagen? Das finde ich gut so!
 
Genau so soll für mich eine Enduro-LANDESMEISTERSCHAFT (nicht zu verwechseln mit Deutscher Meisterschaft!) sein. Die Fahrer kämpfen auf den Sonderprüfungen, die ruhig etwas länger sein dürfen (Die angestrebten 30 Minuten, wie dieses Jahr festgelegt, sind da schon ein guter Richtwert.) Und fahren eine Geländefahrt ohne allzu großen Zeitdruck und Gefahr der Selbstüberschätzung im Nacken. Klar, Enduro ist anstrengen, durchhalten … Aber für mich ist 3 Runden a 55 km fahren = durchhalten. Gut in Vellahn war es nun leicht, aber gerade, wenn wir dann so ein „schönes“ Wetter wie bei den ersten LM-Läufen Dassow und Rehna haben, ist schon ankommen für mich ein Ziel.
 
Wir hatten einen Fahrer mit, der in Vellahn sein erstes Endurorennen gefahren ist. Dem hat das, so wie es war, super gefallen und er hat auch gesagt, dass er gar nicht gedacht hat, dass das Enduro fahren so anstrengend ist. Aber er will auf jeden Fall beim nächsten Mal wieder mit dabei sein, wenn es bei ihm terminlich passt.
 
Also von mir gibt es ein großes Lob für die Veranstaltung. Bin nächstes Jahr wieder dabei! Vielleicht gibt’s im nächsten Jahr sogar einen Endurolauf in Vellahn im Frühjahr.
 
Zur sportlichen Geschichte,  oder „dann wollen wir schon mal die LM-Titel vergeben :-)“:
 
In der E1 hat sich die spannende Lage zwischen den  bis dahin punktegleich an der Spitze liegenden Kurzweg, Mews und Dallmann etwas entschärft. Dalle hat sich in der SP die Birne platt gefahren. (Also nicht seine, sondern die von seinem Moped.) Danach konnte man ihn mit ner ausgelutschten 80er locker überholen und er gab auf. Torsten war in fast allen SPs ein Tick schneller als Steffen und hat somit verdient die Führung übernommen. Steffen hofft nun auf seine „Spezialität“, richtig olles Kackwetter bei den letzten beiden Rennen, um noch mal was an der Führung zu drehen. Bis jetzt sieht es ja für Wolgast ganz gut danach aus. Der Wettermann sagt hier ab Mittwoch Regen.
 
In der KTM-GST-Berlin Racing Klasse war Thosty mal wieder glücklich und liebäugelt auch schon mal ganz leise mit dem LM-Titel. Allerdings hat er keinen Streichlauf mehr übrig. Die nächsten beiden Rennen muss also alles passen.  Axel hat ja schon den Cross-Landesmeister in der Tasche und sieht es erstmal locker. „Die Peitsche knallt zum Schluss.“ Markus H. ist auch noch in Reichweite, hat aber in Vellahn  auf leichten Terrain Boden verloren, den er jetzt wieder hart zurückerkämpfen muss.
 
Bei den großen E3ern war, wie Horst oben schon schrieb, mal wieder Björn Feldt der Schnellste des Tages in seiner Klasse und auch Gesamt. Damit reicht ihm ein 4. Platz bei einem der nächsten beiden Rennen, um Landesmeister zu werden. Gerrit, der nach alter Klasseneinteilung sicherer großer 2T Landesmeister geworden wäre, wird also Vizelandesmeister. Platz 3 ist noch offen.
 
Bei den Senioren wird Henner wohl seinen sechsmillionendreihundersiebenundfierzigtausendvierhundertachtundsechzigsten LM-Titel holen und hoffen, dass auch bald einer eine Wikipedia-Seite über ihn schreibt. Der kühle Bodo ist dieses Jahr aber auch recht gut in Fahrt. Er hat sich in Vellahn übrigens auch die Birne verbeult.
 
Zur Hobby E1 kann ich nicht viel sagen. Da haben wir die 3 Sportfreunde vom MSC Groß Schwiesow, die es mit der Meisterschaft ernst nehmen. Dann ist die Klasse auch schon zu Ende. Nächste Jahr vertausche ich die ccm Aufkleber auf meinem Moped und fahr da mit ;-)
 
In der Hobby E2 sieht’s ähnlich aus, wie bei der E3 „von den guten Fahrern“. Felix Schörling gewinnt alles, da kommt keiner mehr rann, es sei denn Felix fährt die letzten beiden Rennen nicht mehr mit. Platz 2 wird noch mal spannend. Ganz besonders auch für mich, denn unser Kiedrowski Racing Werksfahrer Dirk „ich wünsche mir zu Weihnachten einen großen Tank für meine 200er“ Lüdemann, ist dort bis jetzt immer Zweiter. Wenn da nicht die beiden Spritprobleme Rehna und Vellahn … ach ich sag lieber nichts, sonst bekommt sein Moped wieder Schacht ;-) Jedenfalls sehe ich ihn stark auf dem 2. Platz in Linstow. Dirk ist übrigens der erste, der aller aller erste Endurofahrer in Demmin gewesen.
 
Und in meiner Klasse, der Hobby E3, wird der Pokal wohl „außer Landes“ gehen. Ich denke, dass wird eine Sache zwischen den DM-erprobten Ryl und Warneke. Ich drück dem netten Greifswalder Autoverkäufer die Daumen, dass er dann danach auf Platz 3 landet. :-)
 
Bei den Klassikern gibt es noch einen Kampf Behncke / Warber. Zwischen den Beiden wird es sich dann auch entscheiden.
 
Sonntag geht’s um Wolgast ja weiter, worauf ich mich auch schon sehr freue. Vielleicht schrammt der Regen ja vorbei.
 
Laut letzten Infos hat es da mit der Kieskuhle doch nicht geklappt. Eine SP wird wieder im Armeeobjekt sein und die Andere auf einem Acker neben dem Fahrerlager. Warum man keine SP auf, neben und um die Crossbahn am Ziesa-Berg macht, habe ich noch nicht rausbekommen. Bei dem dort vorhandenen Areal wäre locker so eine SP, wie die Lange in Vellahn drinnen.
 
Vielleicht kann noch Jemand die Koordinaten von der Wald-SP fürs Navi veröffentlichen, damit dort auch ein Zuschauer hinfinden kann?
 
Also, wir sehen uns Sonntag in Katzow im Skulpturenpark.
 
Kai-Uwe # 619
 

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