Demmin: Das Demminer Moto-Cross-Rennen auf der Rennstrecke hätte mehr Zuschauer verdient als die knapp 800, aber die Konkurrenz durch die Fußball-WM oder auch durch das Peenefest war doch spürbar. Der Veranstalter bekam ein Lob durch die Wettkampfleitung, denn bei dem Wetter die Staubeineirkung für die Fahrer und Zuschauer in Grenzen zu halten war schon was. Als dann noch der Demminer Florian Kummerow noch die mit 43 Bewerbern am stärksten besetzten Clubsportklasse gewann, war die Welt für die Gastgeber in Ordnung. Dabei sah es für Florian nach dem Training gar nicht so gut aus, denn seine KTM lief nicht rund. Da gab es zum Glück Steffen Mews aus der Demminer Enduro Crew, der als Fachmann die Maschine im Schweiße seines Angesichts bis zum ersten Wertungslauf auf Vordermann brachte. Im Rennen gaben sich dann Florian und Martin Degner die Kante, um den als Tagesdritten Axel Hechel auf Distanz zu halten. Der Rostocker hat den Landesmeistertitel mit 16,5 Punkten Vorsprung auf Degner bei noch zweiausstehenden Renntagen schon fast in der Tasche. In der 125 ccm-Klasse bestätigte Ronny Czepa vom MC Lübtheen seine stabile Form und verwies vor allem durch seinen perfekten Start im zweiten Wertungslauf die jungen Wilden wie Christian Maciej (Tessin), Renè Zimmermann (Groß Schwiesow), Alexander Boese (Rehna) und Felix Haack (Rügen) auf die Plätze. Pech hatte wieder einmal Andrè Lemanski (Belling), der im ersten Wertungslauf, in Führung liegend mit einem kapitalen Motorschaden an seiner Husqvarna ausfiel. In der 85 ccm-Klasse baute der Titelverteidiger Hannes Schmidt (Lübtheen) nach seinem Sieg vor Jack Krupke (Frankfurt/Oder) seine Führung in der Gesamtwertung aus. Die weiteren Plätze belegten Nik Roggmann (Lübtheen), Tobias Linke (Demmin) sowie Erik Steinkopf (Parmen).
Horst Kaiser
Felix saacht:
11.06.06, Demmin: „Sonne satt und Strecke trotzdem gut“
Ja, nachdem ich Montag nun meine letzte Abi-Prüfung mehr oder weniger gemeistert habe, musste ich mich erstmal daran gewöhnen mit der Schule fertig zu sein und mach mich deswegen jetzt erst an den Bericht ran. Ein paar Tage darf ich mich ja nach 13 Jahren ununterbrochener Schule auch mal ausruhen, oder?
Als mein Vater und ich Samstag anreisten wollten wir natürlich noch mal nach der Strecke schauen bevor ich mich in meine Sozialkunde-Bücher vertiefen konnte, um zu gucken, was die Demminer um die Familien Kummerow, Lerche und natürlich auch nicht zu vergessen unser Webmaster Herr von und zu Jahns (und auch noch andere hier nicht namentlich verewigte Helfer), auf die Beine gestellt haben. Breit wie eh und je erschloss sich die Strecke vor unseren Augen (wer Demmin kennt hat die versteckte Anspielung wohl bereits entlarvt), jedoch konnte man an diversen Stellen nicht bis auf die Erde gucken, weil die Lichtstrahlen, bevor sie dort ankamen erst einmal an der Wasseroberfläche gespiegelt wurden. Das ganze sah für mich eher nach Schlauchboot Rennen, oder nein, viel besser noch: nach Hovercraft-Boot-Rennen aus, die immer so teilweise auf Wasser und auf Land fahren. Die Erhebungen hätten solche Boote wohl auch nicht gestört. Aber zum Glück hat sich der Herzenswunsch von Kai-Uwe, solch ein Wasserloch auch am Sonntag im Verlauf zu haben, nicht erfüllt, und das Wasser ist wider erwarten doch noch eingezogen, und zum Glück der Demminer auch noch so, dass die Strecke Sonntag eigentlich bestmöglich präpariert war. Da hab ich nicht schlecht geguckt, denn der Boden war wirklich griffig und richtig gut zum Fahren. In der Mittagspause gab es auch noch Nachschub für den erneut ausgetrockneten Boden, sodass die Rennen auch sauber und so gut wie staubfrei von statten gingen. Als die Feuerwehr vorm zweiten Start der 125er nochmals ausrückte ging zwar allgemeine Begeisterung durch den Vorstart (Ironie!), aber ich hab es mir ehrlich gesagt schlimmer vorgestellt als es dann doch war. Was mir auch noch sehr positiv aufgefallen ist, war der Streckensprecher, der sich echt richtig wacker geschlagen hat. Morgens hab ich noch gedacht, dass das ja nix werden kann wenn Horst nicht da ist, aber ich hab mich ehrlich getäuscht! Vor allem bei den größeren Klassen konnte der Semmelweiß Apotheker Jöran Hill, der vor allem in Neustrelitz, wo auch sein Heimatclub ist, bekannt ist, mit einem riesigen Fachwissen (diese Wortgruppe hätte ich mir von meinen Prüfern in der Auswertung gewünscht =)) überzeugen. Zum Beispiel wusste er, dass ich grad erst 19 geworden bin und dass ich grad beim Abi machen bin, jetzt mal abgesehen von den sportlichen Fakten. Und der Mann hat sich beim Sprechen auch richtig reingesteigert und zum mitfiebern förmlich angeregt, einen lockeren Spruch hat er auch immer auf den Lippen gehabt. Also an die restlichen Veranstalter: Mit dem Herrn Hill macht ihr definitiv nichts verkehrt wenn unser MX-Horst sich mal wieder zum Rundenzählen beim Speedway oder dergleichen verabredet hat. Lob!
LM 85ccm
Bei den 85ern hatte der Lübtheener Hannes Schmidt keine Probleme nach der schnellsten Trainingszeit auch noch beide Läufe zu gewinnen. Schön anzusehen dass der Nachwuchs in Mecklenburg Vorpommern nicht schläft. Das sollte er auch nicht denn die Brandenburger lauern auch auf ihre Punkte die sie zwar in ihrem Land gutgeschrieben bekommen, aber um den Tagessieg kämpfen sie ja letztendlich auch mit. Allen voran fährt in dieser, ich nenne es mal „Kategorie“, Jack Krupke, der im Tagesergebnis Zweiter wurde, aber auch nur weil er im zweiten Lauf die Nase vor dem Lübtheener Nik Roggmann hatte, denn im ersten Lauf war es andersherum der Fall. Das heißt dann dass sich beide punktgleich in der Tageswertung das Treppchen teilten. Mit zwei astreinen vierten Plätzen wurde Tobias Linke vom Gastgeber ebenfalls vierter Im Tagesergebnis, aber ist ja auch kein Wunder wenn sein Bruder Mathias auch mal wieder zum Anfeuern dabei war. Vierter war dann mein Teamkollege Erik Steinkopf vom Team Kunkel Motorsport mit einem Sechsten und einem Fünften Platz.
LM Clubsport
Man, die Leute sind aber auch gefragt in dieser Klasse. Wo gibt es mal ein Rennen wo die nichts zu tun haben, die Meisterschaft muss ja auch 20 Rennen bestehen (es sind doch nur 8, hab grad gezählt). Aber dafür fahren die ja auch nur 15 Minuten plus 2 Runden damit sie nicht zu fertig sind. Der Tabellenführer Axel Hechel konnte in Demmin gar nicht so viel ausrichten wie er sich das vielleicht vorgestellt hatte, aber mit Platz 3 hat er immer noch genug gepunktet um knappe 20 Punkte auf den jetzt neuen Zweiten Martin Degner gut zu haben. Martin ist zwar durch seinen Ausfall beim Heimrennen in Burg Stargard etwas benachteiligt, aber als eifrig sammelndes Punkte-Eichhörnchen ist er nun schon hinter Axel Hechel angekommen. In Demmin ist er mit einem Fünften und einem Laufsieg ebenfalls auf Platz 2 gelandet. Tagessieger in Demmin wurde der Demminer (welch Zufall) Florian Kummerow, der Sohn vom Clubchef so zu sagen. Sieg in Lauf eins und Platz Drei in Lauf zwei reichten da vollkommen aus um sich die meisten Punkte mit nach Hause zu nehmen. Vierter wurde Denny Wolter, der in Tessin wohl aus mysteriösen Gründen disqualifiziert wurde vor dem an diesem Tag sehr gut fahrenden Michael „Fischbein“ Voeks. Der erste Lauf von ihm hatte wohl nicht so die erstrebte Qualität, aber der Zweite Platz im nächsten sollte da wieder ausgleichen, oder? Da unser aller Webmaster neben ein paar Endurokollegen auch auf der Heimatstrecke unterwegs war muss ich ja darüber auch noch ein paar Worte verlieren. Schon in der Mittagspause beklagte er sich über die Kupplungskraft an seiner KTM, und im ersten Lauf sollte diese dann nach und nach ganz schwinden, so dass Kai-Uwe sich bemühen musste ins Ziel zu kommen. Da aber der Notfallkoffer samt Mechaniker (Mewser) vor Ort waren konnte alles wieder Startklar gemacht werden. Im zweiten Lauf hat er seine KTM auf einem stürzenden Fahrer hinter einem Sprung geparkt, so dass er die geliebte Heimaterde erstmal selbst unter die Lupe nehmen musste. Insgesamt reichte es zu Platz 29, was für einen Enduro-only Fahrer doch nicht zu verachten ist (auch wenn immer die anderen Schuld waren, aber ist ja oftmals wirklich so).
Aber jetzt haben die Jungs erstmal ein Wochenende Pause um sich perfekt auf Schwerin am 24./25.06.06 vorzubereiten.
LM 125ccm
Die 125er waren an diesem Wochenende wieder mal die schnellsten, aber eigentlich war von der ganzen Meute auch keiner „der Schnellste“, sondern alle wechseln sich mal immer ab. Ist euch auch aufgefallen, dass dieses Jahr noch keiner in der 125er LM zwei Mal gewonnen hat? Schlussfolgerung: gut gemischtes Feld! Diesmal war Ronny Czepa der Glückliche, der den Tagessieg mit einem Dritten Platz in Lauf eins, und einem Laufsieg für sich entscheiden konnte. Christian Maciej fühlt sich auf seiner 125er anscheinend auch immer wohler und konnte sogar zwei Mal den Zweiten Platz belegen, was ihn fast punktgleich hinter Ronny brachte. Dritter wurde der Tabellenführer, auch ihn kann man deutlich zu der Spezies „eifriges Punkte-Sammel-Hörnchen“ zählen, denn er hat zum Beispiel noch nicht ein Mal gewonnen dieses Jahr und führt trotzdem die Tabelle an, das ist bei den 125er alles möglich dieses Jahr, spannende Sache. Vierter wurde Alexander Boese, der mit neuem Akrapovic Auspuff auch recht gut Gas gibt. Fünfter wurde ich dann, ich glaub mein entscheidender Fehler war, dass ich im ersten Lauf noch ein T-Shirt unter hatte, was bei den tropischen Temperaturen nicht so optimal war. In der Tabelle bleibt es weiterhin spannend denn vom ersten bis zum Fünften sind es auch nur 25 Punkte Unterschied. Wie es weitergeht werden wir Sonntag in Sternberg sehen…
Okay, zwar ein bisschen spät, aber ich hatte ja auf jeden Fall versprochen noch zu schreiben, also tu ich das auch. Das wäre gegenüber Kai-Uwe auch recht unverantwortlich, oder wie siehst du das, Herr Webmaster? Ist die KTM denn wieder grade vom Wochenende?
Bis dann
Euer Felix Haack #99
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Der Webmaster sagt: Ja ja und wieder haben eine handvoll Leute eines gut 30 Mann starken Clubs Tage und Wochen damit verbracht, die Rennen vor- und nachzubereiten. Schade das immer alle “keine Zeit” haben....
Die Bahn war Hammer und selbst noch im zweiten Lauf wie ne Autobahn (für Demminer Verhältnisse). Das ich das erste Rennen ohne Kupplung zu Ende fahren musste, lag sagen wir mal, an einem etwas weit hinausgezögertem Wechselintervall der Hydraulikflüssigkeit. ;-) Blöd war nur, dass ich im zweiten Lauf hinterm Zielsprung auf die Husqvarna von Denis Rhein gesprungen bin, die da auf der Bahn umherlag. (Denis ist übrigens mit 15 Jahren der jüngste Fahrer in dieser Klasse gewesen). Nach ein paar Drehungen stellte ich fest, dass mir gar nichts passiert ist und setzte die “verwegene Jagt” fort. Na ja unten an der langen Gerade legte ich noch schnell einen Zwischenstopp ein, um an der Zuschauerbegrenzung meine schiefe Gabel wieder zu richten. Na ja, immer sind die Anderen Schuld. Sonst wäre ich sicher 28. geworden. Und wenn ich dann noch mein T-Shirt ausgezogen hätte, wäre ich bestimmt noch 5 Plätze weiter vorn gelandet ;-)
Aber sonst war es doch lustig. Der Eismann ist jetzt mein Freund. Ich bekomme bei jedem Crossrennen wo ich mitfahre und er ist, Eis gratis! (Was dann wohl nicht so viele wären ;-)) In Perles Bauchladen sind die Gasflaschen von den Hupen explodiert. Unsere Musikanlage hat diesmal bestens funktioniert, nachdem wir morgens nach ner halben Stunde rausbekommen haben, wie der CD-Player angeht. Der Streckensprecher (und nebenbei übrigens auch Excelspezialist und ADMV-Fach-Referent - nur keiner weiß in welchem Fach) sagt das, was man ihm vorher auf nen Zettel schreibt. (Auch wenns ne Junggesellenvermittlung ist). Axel Hechel fährt mit ner geborgten 250er genauso schnell, wie mit seiner 450er. (Gerüchten zu Folge ist er aber auch ohne T-Shirt gefahren ;-) ) Heinrich hat vom “guten” Abschneiden seiner Rehnaer Jungs beim Endurance Day berichtet. (Nochmal Glückwunsch an den MC Wolgast ;-) ) Mit dem rasenden Reporter, Herrn Haack, kann man am Renntag fast nicht mehr sprechen. Der ist vor und nach den Läufen nur am Laufen. Was mal wieder beweist, dass Cross die Jungen überhaupt nicht fordert. Wie auch, wenn man an nem ganzen Tag effektiv nur 1 Stunde fährt. ;-) In Demmin hat (welch Zufall) ein Demminer das Rennen gewonnen. Was ja dann für Bergen am 02.07. in der Open-Klasse heißen würde das der Mann ohne T-Shirt .... ach lassen wir das :-))
Was mir im Nachhinein jetzt noch so aufgefallen ist, da Franks Kamera ja nun kaputt war und ich auch nicht viele Bilder hatte. Was ist eigentlich mit MXhermann-engelchen oder mit Foto-Bruno? Kein Interesse mehr an der “Lustigen Meisterschaft”, wo Demmin doch fast n Heimspiel gewesen wäre ?
So Herr Haack, ab jetzt zählt die Abiausrede nicht mehr!
Kai-Uwe
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Bilder (Fotograf Frank Niebuhr, Anja Lüdemann, Kai-Uwe und Udo Jahns)