04091818.09. Fürstenwalde - Sandkastenspiele und Staublungen

Dieses Jahr beschloss ich auch mal eine Nennung zum MC Fürstenwalde zu schicken. Leider schaute ich erst nach dem Abschicken auf die Landkarte. War ja ne ganz schöne Ecke zu fahren. Samstag um 04:30 Uhr brachen wir auf, Richtung Fürstenwalde. Nach zig Kilometern Autobahn (von ganz neu bis ganz alt war alles dabei), diversen Baustellen und einer Pullerpause kamen wir so gegen Acht auf dem Gelände der Verkehrswacht in Fürstenwalde (wo sich ja auch die Cross/Enduro-Strecke befindet) an. Die Wegbeschreibung auf der Homepage vom Club haut hin! Das Fahrerlager war noch ziemlich leer und hatte auch nachdem alle da waren noch jede Menge Reserven. Die Veranstaltung war zwar auf 100 Starter begrenzt, aber zum Rennen erschienen leider nur knapp 75. Komisch, bei uns hier im Norden sind solche Veranstaltungen immer „ausgebucht“.
Das Gelände der Verkehrswacht liegt etwas am Stadtrand und ist schön groß. Neben einer Cross- und einer Endurobahn hat der MC-Fürstenwalde dort auch eine Minicrossbahn hingebaut. Nur am Clubgebäude (worin die Anmeldung war), merkt man die Nähe zu Polen! Alles was nicht niet- und nagelfest ist, fehlte ;-) Das Haus bestand nur aus Wänden und Dach. Türen, Fenster, Inneneinrichtung = Fehlanzeige.

 

040918_2Ein erster Blick auf die Crossbahn trieb mir ein breites Grinsen ins Gesicht. Die Bahn besteht zu 100 % aus Sand, ist schön breit und war arschglatt geschoben. (Keine Dellen wie in Wolgast, wo ganze Motorräder verschwinden können.) Da freut man sich doch über eine 520er mit neuem Crossreifen hinten drauf. (Ja Crossreifen waren laut Veranstalter zulässig.) Um die Crossbahn drum rum

war die Endurobahn im Wald. (Ähnlich wie in Plate). Der MC Fürstenwalde gab sich bei der Vorbereitung und Durchführung echt Mühe. Anmeldung und Abnahme verliefen locker und ohne Probleme.

 

Das Rennen bestand aus Teil 1 vier Runden Enduro mit je einer Sonderprüfung auf der Crossbahn am Ende und Teil 2 einem 3-Runden-Cross danach. Die Runde durch den Wald war ca. 12 km lang. Sie wurde 2 x nacheinander durchfahren, was dann eine Endurorunde ergab. Also ca. 24 km + Crossbahn. Klingt zwar erstmal kompliziert, war aber beim Fahren ganz einfach.
Die kompletten 24 km ging es allerdings durch engen winkligen Wald. Mehr als zweiter Gang war nicht drin. (Bei mir nicht ;-) ) Als Höhepunkte sollten auf der Runde neben jeder Menge Auf- und Abfahrten ein Geröllfeld, ein querliegender Baum und ein Schlammloch dienen. Das Schlammloch war aber immer ratz batz am Versickern und wurde vom Veranstalter vor und während der Fahrt mit einem Wasserwagen eifrigst nachgefüllt. 040918_1Am meisten haben aber die tiefsandigen Passagen geschlaucht. Nicht nur die Crossbahn, nein auch der gesamte Waldboden bestand aus schönem Zuckersand. Auf der Runde gab es eine DK. Der nette Mann dort knipste einem immer ein Loch in eine Plastikkarte und sagte einem, je nachdem, wie viele Löcher man dort hatte, ob man noch eine Runde Enduro fahren solle oder zum Sondertest auf die Crossbahn. Im gesamten Wald waren wenn’s hochkommt 10 laufende Meter Absperrband zum Strecke abbändern benutzt worden. Mehr war aber nicht nötig. Die ca. 1 Meter breite Bahn war schon so ausgefahren, dass jeder gesehen hat wo es langgeht. An Stellen wo sich Abkürzungen anboten, standen „Aufpasser“, um dies zu verhindern. Die vorgegebene Rundenzeit war auch nicht gerade unbedingt großzügig, aber in Ordnung. Zwischen 5 und 10 Minuten sollte eigentlich jeder Zeit zum Tanken und Trinken gehabt haben.
Überholen und überholt werden im Wald war wegen der engen Bahn echt schwierig, aber alle haben sich so gut es geht bemüht, Platz zu machen, wenn einer von hinten kam.

In Fürstenwalde hat es wohl schon ewig nicht mehr geregnet. Es war furztrocken und es gab jede Menge Staub für Lungen und Luftfilter. Die Waldpassagen machten mir und meiner Kondition ganz schön zu schaffen. Zum Glück war die Veranstaltung ja kein 3-h-Enduro und so konnte man es im Wald etwas ruhiger angehen lassen.
Aber die Crossbahn war geil ! Wie gerne würde ich die gegen unsere lehmverseuchte Bahn in Demmin tauschen. Alles schön weicher, aber griffiger Sand, prima Sprünge, schöne Anlieger. Nicht mal das Hinfliegen tat weh, was ich auch gleich in der ersten und der letzten Sonderprüfung ausprobieren durfte.

Nachdem dann alle ihre 4 Runden absolviert hatten und mehr oder weniger breit im Fahrerlager ankamen, ging es gegen 14:30 Uhr noch zum „Cross-Test“. Der Veranstalter gab eine Zeit vor, in der 3 Runden auf der Crossbahn zu absolvieren sind. Die Fahrer wurden in vier Gruppen eingeteilt. Wer diese Zeit schafft hat den Test „bestanden“, wer langsamer ist bekommt Strafpunkte. Allerdings war die Zeit (9 Minuten) sowas von viel, dass man auch noch locker mal n Kaffeepäuschen während den Runden einlegen konnte. Es ging also nicht um die Platzierung. So machten sich die Fürstenwalder ne leichte Rundenzählung und hofften, die Sache etwas zu entschärfen. Aber nur die Wenigsten fuhren langsam. Wenn Rennen, denn richtig! Prima war die Startanlage. Erstmal gab es nach hinten keine Abgrenzung. Man konnte also auch ruhig mal nen Meter weiter hinten stehen, als die Anderen. Der Starter war auch nicht verdeckt, so dass man, wenn man links neben ihm gestanden hat, nur auf seinen Fuß schauen musste. Sobald sich dieser bewegte, heizte man los, wenn man denn nen Meter weiter hinten stand.
Damit dies aber nicht zum Vorteil werden sollte, wurden die Startplätze links neben dem Starter immer gleich von uns (für ihre Fairnis und Neutralität bekannten) Fahrern aus dem Norden besetzt. (Das gerade die Fahrer dann auch immer in der ersten Kurve ganz vorne mit dabei waren, ist natürlich reiner Zufall ;-) )

Auswertung: Ich hab bei den Sonderprüfungen leider keine Lichtschranke gesehen und auch leider nicht ganz mitbekommen, wie die Zeit genau ermittelt wurde. Ich gehe mal davon aus, dass in dem Auto neben dem Start einer mit ner Stoppuhr gesessen hat. Nun die große Frage: Wann habt ihr eigentlich auf Start gedrückt ? In dem Moment, als der junge Mann da vor mir mit der Fahne gewedelt hat, oder als ich losgefahren bin ? Wenn ersteres zutrifft, hab ich leider immer n paar Sekunden verschenkt :-( . Und wie macht Ihr das eigentlich bei Punktegleichheit ? Z. B. in meiner Klasse haben der Sascha Armgardt und der Volker Thiele die gleiche Punktzahl. Zum Glück fährt Sascha nicht in der Wertung zur AMDV LPM mit, sonst hätte man da bei der Punktevergabe wohl ein Problemchen.

Fürstenwalde ist aber ne schöne Veranstaltung, zu der sich auch ne weite Anreise lohnt. Allein schon wegen der Crossbahn :-), die wir leider viel zu selten gefahren sind.

Was sonst noch so war:

Statt vor und während des Rennens das ganze Wasser in das Schlammloch zu pumpen, hätte der Veranstalter mal lieber die ersten zwei Kurven auf der Crossbahn zum Abschlußcross wässern sollen. Ich hab vor lauter Staub keine Kurve mehr gesehen.

Verpflegung war vom Feinsten. Neben Bierwagen gab es auch Gegrilltes und Pommes. Nur leider hat der Betreiber bei den ca. 50 Zuschauern sicher nicht gerade die fettesten Tageseinnahmen erzielt.

Diesmal waren mal wieder 2/3 der Damenklasse anwesend. Nachdem Fanny Ewert, die dieses Jahr als Einzige fast alle Läufe der ADMV-LPM mitfährt und dadurch den Sieg bereits so gut wie in der in der Tasche hat, mal wieder gewann, beschäftigten sich Frau Holz und Frau Widulin aber am Rande mit Kinderwagen schieben.

Bodo Böge, der schon auf 2005er KTM Material anrückte, musste feststellen, dass sich die KTM-Fertigungsqualität nicht wirklich verbessert hatte. Ihm kackte der E-Start ab. Statt zu Starten gab’s nur noch lautes Motorklappern. Wat n Glück Bodo, dass du noch 1 Tag Garantie hattest :-)

Ich hab den Hinrichs versägt !
Ja beim Abschlusscross hatte ich doch tatsächlich mal die Möglichkeit, Jens Hinrichs zu überholen :-))
Gut, ich muss dazu sagen, dass Jens (der auch links neben dem Starter startete;-) ) nachdem er als Zweiter ins Rennen ging, irgendwann keine Lust mehr hatte, den Hahn zumachte und nur noch im Standgas seine Runden fuhr, bis er irgendwann Letzter war. Aber egal – vorbei ist vorbei :-)

Kai-Uwe Jahns

Tagesergebnisse

Bilder (Fotograf A. Jahns)

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