041002_1JA ES LEBT NOCH, ES LEBT NOCH ...  3-h-Enduro Walsleben 2004

Im letzten Jahr hieß es noch, in Walsleben gibt es kein Endurorennen mehr. Dann kam irgendwann aber doch ein Termin raus, diesmal nicht wie sonst im Mai, sondern im Herbst. Irgendwie wusste aber keiner so genau, ob es tatsächlich klappen würde. Zu viele Probleme hatte der Veranstalter mit den Genehmigungen. Aber spätestens nach der letzten Terminverschiebung um ein Wochenende war klar, dass die Veranstaltung stattfindet. Also haben wir schnell noch ein paar Nennungen zu Dirk Albrecht geschickt, der sich diesmal um den ganzen Schriftkram kümmerte und waren gespannt, was uns erwarten würde.

Einen Tag vor dem Rennen bekam ich auch unsere Nennbestätigungen, für die ich bei der Post erstmal 0,96 Euro “Nachnenngebühr” wegen zu wenig Porto bezahlen durfte. Auf dem Brief stand leider kein Absender und die Postfrau wollte mich nicht in den Brief schauen lassen, bevor ich nicht bezahle. Hmmm was könnte da wohl drinn sein? Geld? Reisegutscheine? Ich entschloß mich also “das Los” zu kaufen. Na ja - waren Nennberstätigungen von Dirk drinn .... :-(   Aber ich schweife ab. Zurück zum Thema!

Gegen Acht kamen wir in Walsleben an. (Cool, wir kommen auf allen Rennplätzen der “Welt” immer gegen Acht an. Das haben wir im Griff! Ich bin ja auch der, der mit ner höchst komplizierten Rechenmetode immer die genaue Startzeit für uns in Demmin ausrechnet:-)) ) Diesmal war es in Walsleben noch halbwegs leer, so dass wir uns direkt an der Bahn postieren konnten. Ein paar Autos waren ja da, aber keine Leute zu sehen. Wo waren die denn alle? Ich bin dann erstmal los zur Anmeldung und da fand ich alle wieder. Leider war nur ein örtlich bestellter Anmeldungsabnehmer vor Ort. Die Hälfte der Fahrer hatte natürlich nicht vorher genannt und wollten nun ihre Nachnennung abgeben, bzw erstmal nen Zettel zum Ausfüllen bekommen. Irgendwann griff dann Diplom Ökonom Stellfeld unterstützend in die Geschichte ein und übernahm die Nachnenner. Auf Nachnenngebühr verzichtete der Veranstalter großzügig! So ist das wohl, wenn Endurofahrer Rennen für Endurofahrer machen :-)

Nach Anmeldung und Abnahme gab Dirk Albrecht dann bei der Fahrerbesprechung die Neuheiten an der Strecke bekannt. Ein großes Stück Wald wurde von der Forst verweigert. Dafür sollte es jetzt über einen Acker und eine

Wiese hinter der Sandkuhle gehen. Zeitmessung erfolgte mittels Passivtransponder von Triga.

Um Zehn erfolgte der Start der ersten Box. Alle Anderen folgten in Minutenabständen. Um es vorweg zunehmen, die Bahn war ideal! Es hatte die letzten Tage dort in der Kieskuhle geregnet, was aus dem sonst so staubigen Untergrund griffigen tiefen Sand machte. Staubentwicklung gleich Null. An den Motorrädern so wenig Dreck, dass sich Putzen noch nicht lohnt.
Aber von vorn. Nach dem Start ging es erstmal, wie sonst auch, links die Straße hoch und dann durch allerlei Geschlängel zum Rand der zweiten Kieskuhle. Die Stelle, wo im letzten Jahr die schweren Unfälle passierten, war diesmal durch Streckenposten abgesichert, die die Fahrer dort auch erstmal abbremsten, so dass diesmal nix passierte. Übrigens in den Jahren zuvor stand dort auch kein Streckenposten und es ist dort auch nix passiert. Im letzten Jahr lag es wirklich an der mächtigen Staubentwicklung. Man konnte einfach keine 2 Meter weit schauen, wenn jemand dort vor einem fuhr und hat sich einfach an dem Speed vom Vordermann orientiert. So sind dann alle nacheinander wie die Lemminge da runter.
Danach ging es dann etwas durchs Unterholz und einen tiefsandigen Hang wieder runter in die vordere Sandkuhle zum Sandberge hoch und runter fahren. Da bekommt meine 520er immer n richtig breites Grinsen über die Lampenmaske. Besonders dieser etwas längere Berg, den man gleich nach der Einfahrt in die Sandkuhle wieder hoch musste. Man hat das Spaß gemacht. Für mich der schönste Teil der Bahn.
Nach einigen Schlängeln kreutz und quer durch die Kuhle fuhr man durch das kleine Wäldchen dahinter auf den angekündigten neuen Teil der Runde, einem Stück Acker und einer Wiese, die als Ausgleich für den gesperrten Wald herhalten mussten. Dadurch verlängerte sich die Runde doch um einiges zu der Ehemaligen. Dort konnte man richtig entspannend Vollgas geben und sich ein wenig von dem konditionsraubenen Geschlängel der restlichen Bahn erholen. Das war das, was in Walsleben bis jetzt immer gefehlt hatte. So wurde die Runde noch “runder” und machte noch mehr Spaß. Nach diesem Abschnitt kam man wieder zurück in die vordere Sandkuhle und an ein neues Hindernis. Drei quergelegte zusammengeschobene Baumstämme, die es zu überwinden galt. Die ganz Verrückten haben das Teil als Table genommen und sind einfach drübergesprungen. Aber drüberfahren ging auch ganz gut. Jedenfalls die ersten Runden. In der dritten Runde bin ich so blöd rüber, dass ich mit dem Motorschutz auf dem letzten Baum stand und beide Räder in der Luft hingen. Zum Glück konnte ich noch nen Flachköpper vorne rüber gerade so vermeiden. Von da an ab ich dann für die restlichen Runden wieder meine “Sicherheitsfahrtechnik” ausgepackt (vorher abspringen und nebenher laufen) und bin ohne Probleme da rüber. Der Rest der Runde war dann so wie immer. N paar kleine Berge hoch und runter, n Haufen Geschlängel und der Steinhaufen über den es allerdings diesmal links runter ging. Über den Steinhaufen war ne prima fahrbare Rille bis kurz vor Schluß, als sich irgendein ganz Kluger überlegt hat, da mal wieder ein paar Steine reinzulegen und ne schöne Klamotte noch schnell in die Abfahrt zu packen.
Bis gut zur Hälfte des Rennens war es bewölkt und 14 Grad, der Boden war bestens. Also ideale Verhältnisse, die glaube ich jedem ne Menge Freude bereitet haben. Mit 14 Minuten 44 fuhr Mario Grimm (wo hast du deinen Bruder gelassen, der der immer die Geschichten schreibt ?? :-) )die schnellste Rundenzeit. Mehr als 11 Runden waren diesmal auch für die besten nicht drinn. So musste ich von der “Elite”  auch nur zwei mal überrunden lassen. Überholen und überholt werden ist in Walsleben ja auch immer so n Thema. Der teilweise sehr enge Kurs lässt einen manchmal wirklich nur eine Chance, wenn der Fahrer vor einem zur Seite fährt. Die Fahrer entwickeln da dann so ihre Strategien, um vorbeigelassen zu werden. Vom lauten Auspuff über Rufen bis zum Hupen ist alles dabei. Hupen ist übrigens am effektivsten, weil am nervigsten.(Am aller effektivsten ist natürlich, mir vorher 5 Euro zu geben;-) ) Ich hab mich so gut es geht, bemüht Platz zu machen. Zweitakter hab ich nicht so gern vorbei gelassen. Die Hälfte von denen fährt Öl was stinkt wie Rizinus. Hinter so einer Dunstfahne herzufahren macht nicht wirklich Spaß. Aber sie hatten ja genug Platz, mich auf den breiten tiefsandigen Passagen zu überholen, was sie komischerweise nicht getan haben *hehe*.

Die Zeit verging jedenfalls wie im Fluge. Ich war nur halb so k.o. wie in Fürstenwalde, was ich aber hauptsächlich dem Wetter zuschreibe. Ratz fatz waren die ersten anderthalb Stunden bis zum Tankstopp um und genauso schnell verging auch die zweite Halbzeit. Zum Schluss kamen mir noch ein Großaufgebot an Hilfskräften (Feuerwehr und Krankenwagen) auf dem Acker in Richtung Wiese entgegen. Hab mich gewundert, weil auf der Strecke nichts war. Aber da sollte wohl ein Fahrer gestürzt sein, der dann wohl doch wieder weitergefahren ist. Im Nachhinein erfuhr ich dann, dass das unser Clubkamerad David Manthey (Nr 45) war. David, der sich Bodo Kühls 300er gekauft hat, hat auf dem Acker in den Anbremsdellen im vierten Gang den Lenker aus den Händen verloren. Er hat es aber eigentlich mehr als kleinen “Umfaller” angesehen und ist dann weitergefahren, um noch den 5. Platz bei den großen Zweitaktern zu holen. Ansonsten hatten die Sanis, so weit ich es mitbekommen habe, nix zu tun. Sie warteten am Ende sogar noch bei der Siegerehrung auf David, um ihn eventuell doch noch wenigstens Einen verarzten zu können. Er wollte aber nicht. Jedenfalls haben die da die Sache mit der ersten Hilfe ordentlich im Griff!

Die Siegerehrung wurde wie geplant gegen 14 Uhr durchgezogen, so dass wir bereits um halb drei schon wieder auf der Autobahn (über “Abfahrt Raststätte Walsleben ist zwar möglich aber nicht erlaubt” hehe...) richtung Heimat waren.

Das Rennen war ne glatte Eins! Wir sehen uns in Kölzin.
“Der der über Baumstämme schiebt.”

was sonst noch so war041002

Unser Spaten (ja der der sich beim Abladen fremder Motoräder schon mal die Finger bricht) hat hier (links im Bild) exlusiv extra für den Bericht noch n knallharten Burn-Out auf m “Holzbaum” hingelegt.

Eine Frauenklasse (ähem Damenklasse!) gab es diesmal nicht, da die “Dame” (Fanny Evert) diesmal lieber mit dem Fotoapparat um die Bahn gelaufen ist und Bilder für’s “Familienalbum” *grins* gemacht hat. (Falls das Bild was geworden ist, wo ich mir auf den Steinen einen abeiere - das hätt ich gern!)

Bodo sieht langsam ein, dass seine neue 05er KTM ein Griff in die Mülltonne war. Nachdem ihm in Fürstenwalde das Zahnrad vom Anlasser um die Ohren geflogen ist, hat ihn nun diesmal die Hydraulik seiner Kupplung im Stich gelassen. :-(

Das Wasserloch gibt’s nicht mehr. Weggetrocknet und zugewachsen!

Nach der Veranstaltung hab ich schon wieder gehört, dass die Genehmigungen für dieses Jahr wieder ein Kampf waren und dass dies wohl die letzte Veranstaltung in Walsleben war. Wenn dem so ist, wäre das wirklich schade! Aber im letzten Jahr waren die Meldungen ja ähnlich. Also warten wir erstmal ab und hoffen das Beste.

 

Kai-Uwe Jahns

 

Tagesergebnisse

 

Bilder vom Rennen (Fotograf A. Jahns)

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