060812

Dassower Ralf Lietz siegt auf Enduro-Heimkurs - 130 Fahrer beim „Rund um Dassow dabei

Dassow: Für Ralf Lietz lief die dritte von sieben Wertungsfahrten um die Enduro-Landesmeisterschaft auf dem Heimkurs „Rund um Dassow“ voll nach Plan, denn er gewann in der Klasse über 175 ccm 2-Takt und verwies den großen Favoriten Jens Hinrichs vom MC Rehna, der bei den Leistungsprüfungen nicht so wie gewohnt zurecht kam auf den dritten Platz in der Tageswertung hinter dem Kuhstorfer Andreas Timm. Ralf Lietz, der Anfang der 90er Jahre mehrmaliger Moto-Cross-Landesmeister war, hatte erst im Vorjahr wieder mit dem Motorsport begonnen hatte liegt trotz des Sieges nur an fünfter Stelle in der Gesamtwertung. „Leider konnte ich an der zweiten Wettfahrt in Rehna wegen einer Mandel-OP nicht teilnehmen, aber bei noch vier ausstehenden Wettfahrten ist noch nicht aller Tage Abend,“ sagte der 36-jährige Fensterbauer bei der Siegerehrung.

Keine Überraschungen gab es mit den Tagessiegen von Björn Feldt für Rehna in der kleinen 2-Takt-Klasse sowie durch den Wolgaster Senior Jan Joachimstaler, die beide auch am dritten Wertungstag unbezwungen blieben. In der 250 ccm 4-Takt-Klasse konnte sich der Neustrelitzer Renè Hamann gegen den Meisterschaftsfavoriten Frank Dallmann vom MC Rehna durchsetzen. Mit Guido Skoppek vom MC Rehna und Markus Hermann für den MC Wolgast auf den ersten beiden Plätzen in der 450 ccm 4-Takt-Klasse bewiesen zwei der Routiniers ihren deutlichen Formanstieg. Eine überzeugende Leistung bot der bereits 40-jährige Mario Grimm vom MC Rehna in der großen 4-Takt-Klasse. Er verwies die gleichfalls starken Ronny Thoms von den Gastgebern und Christoph Lessing vom MC Mecklenburg-Strelitz. Diese Drei sorgen im weiteren Meisterschaftsverlauf für absolute Spannung denn sie liegen mit jeweils 52 Zählern punktgleich an der Spitze. Auch in der begehrten Championatswertung ist noch alles drin, denn der Vorsprung von Hinrichs beträgt lediglich noch zwei Punkte auf Lessing.  Diese Beiden und der Rostocker Axel Hechel planen zum Saisonende im November noch ein ganz großes Ding: „Wir wollen im November in Neuseeland als Team bei den Six Days starten, der Mannschafts-WM und das bringt für uns die Erfüllung eines Lebenstraumes,“ spricht der 39-jährige Hinrichs.

In der Teamwertung konnte Rehna 2 sich den Tagessieg vor Rehna 1 holen. Rehna 1 führt nunmehr mit neun Punkten Vorsprung vor Rehna 2 und Wolgast. Übrigens, der Einstand des Dassower Moto-Cross-Spezialisten Dirk Hemmerling in der Enduro-Szene ging daneben. „In der ersten der drei Runden lief es sehr gut, aber dann sorgte ein Zündungsschaden für das vorzeitige Aus,“ begründet Hemmerling und versprach eine erneute Teilnahme.

Horst Kaiser

mein Wort dazu:

Der Dassowbericht hat diesmal etwas länger gedauert. Ich „versuche“ Abends zur Zeit immer, meine Garage zu fliesen. Und wenn so n Buchhalter fliest, dann dauert das bestimmt genauso lange als wenn n Fliesenleger versucht, ne vernünftige Bilanz auf die Beine zu stellen. ;-)

Hier isser nu:

Letzten Sonntag wurde das Enduro-Sommerloch nun endlich mit dem dritten Lauf zur Landesmeisterschaft in Dassow gestopft. Selbstverständlich waren wir auch vor Ort. Zum ersten Mal in diesem Jahr in voller Besetzung. Unser 4. Mann hatte sich diesmal nichts gebrochen und hat Frau und (frisch geborenes) Kind zu Hause gelassen, um mal wieder was für die Mannschaftswertung zu tun :-)

Das Fahrerlager war wie immer  auf bzw. über dem Dassower Festplatz und wurde von den rund 130 Teilnehmern teilweise ganz schön zugeparkt.

Zur Anmeldung gab es bei den netten Damen vom Club wieder eine Tüte Popcorn, um die Wartezeit zu verkürzen. :-)

Die technische Abnahme machten die Dassower diesmal selbst. Dort wurde neben vielen Sachen auch mal wieder Fernlicht und Abblendlicht kontrolliert. Also nix mit „Lampe leuchtet – alles ok“. Das dies wieder Mal die Hälfte des Fahrerfeldes überraschte, zeigte sich an der örtlichen Tankstelle, wo bereits gegen Mittag sämtliche H4 Lampen ausverkauft waren. Wenn ich technischer Abnehmer wäre, würde ich immer n Karton Glühbirnen mitnehmen und den Leuten die gleich für teuer Geld verscheuern. Das da noch keiner drauf gekommen ist … ;-)

Nachdem wir unsere Mopeds nun abgenommen bekommen haben, sind wir erstmal rüber zur Sonderprüfung, die Strecke begucken und unser Tanklager aufbauen. (Getankt wurde wieder, wie im letzten Jahr, dort an der Sonderprüfung.) Die Bahn war schön abgesteckt und teilweise breiter als im letzten Jahr. Laut Wetterbericht sollte es hier ja in den Tagen zuvor einige Male geregnet haben. Danach sah die Bahn aber nicht aus. Sie war hart und furztrocken.

Als Rundenzeit wurden vom Veranstalter für die ersten beiden Runden jeweils 100 Minuten und für die letzte Runde 90 Minuten ausgeschrieben. So stand es jedenfalls bei der Anmeldung auf einem Zettel, der da hing. Lustig war wieder die Dassower-Verwirrtaktik bei der Fahrerbesprechung kurz vor dem Start. Da wurden dann als Fahrzeit 100/90/90 Minuten angesagt. Auf teilweise erstaunte Gesichter und die Rückfrage NACH der Fahrerbesprechung, warum es denn anders geschrieben stand, wurde gesagt: „gefahren wird so, wie es geschrieben steht“. Das haben aber nicht mehr alle mitbekommen. Also kleiner Versprecher – große Wirkung. Noch vor dem Start zur zweiten Runde, gab es im Tanklager einige Diskussionen, wann man nun starten müsste. Da aber fast keiner Strafzeiten bekommen hat, haben es wohl alle noch richtig auf die Reihe bekommen. Weil der offizielle Rundenanfang ja an der Sonderprüfung war, wir aber zur ersten Runde am Festplatz starteten (also 1 DK davor) wurde für einige die Rundenzeit der ersten Runde ganz schön knapp. Ab der Zweiten war dann aber wieder alles im Lot.

Nun gut, ich hatte Startzeit 14:06 Uhr. Den ganzen Tag vorher war es trocken und warm und so ging ich, sommerlich bekleidet, nur mit Fahrerhemd an den Start. Und was macht Petrus ? Der Sack lässt das genau zu meinem Start anfangen zu regnen :-(  Na ja denke ich, kleiner Schauer und gut. Und was ist ? Nix Schauer – Wolkenbruch!!!! Ich fuhr also zur Sonderprüfung und mit jedem gefahrenen Kilometer wurde der Regen stärker. An der Sonderprüfung war nix los. 2 Mann standen davor und warteten wohl, dass der Regen aufhört. Die Prüfung stand unter Wasser. Der Regen konnte nicht in den harten Boden eindringen, vermischte sich mit dem Staub obendrauf und sorgte für ne prima Rutschpartie. Ich bin gleich gefahren, weil ich mir dachte, dass der Boden mit jeder Minute rutschiger wird.  Es ging auch eigentlich noch ganz gut, aber 10 Sekunden langsamer, als die beiden Male danach bei trockenen Verhältnissen war ich trotzdem. Da wir ja Klassenweise starteten, hatten die Anderen in meiner Klasse ja das gleiche Problem. Na ja die Championatsfritzen und die Fahrer des MC Dassow sind natürlich schon vorher gestartet und auf trockener Bahn gefahren. Aber da ich an die Ersten eh nicht rankomme und die Zweiten hinter mir gelassen habe :-) , will ich hier mal nicht rummeckern. ;-)

Im Regen bin ich dann mit Clubkamerad Lüdemann, der eine Regenjacke anhatte :-( , weiter Richtung 1. DK. Dabei fiel mir auf, dass die erste DK ziemlich spät kam. Ich dachte schon, ich hätte eine verpasst. Ab der DK hörte dann der Regen langsam auf und die Sachen wollten gerade trocknen, bis dann in Höhe dieses Kleefeldes, wo keiner durchfahren sollte, noch mal ein richtig schönes Gewitter mit Blitz, Donner und Hagel auf uns wartete :-(  Nun hatte ich endgültig die Faxen dicke, war klatsch nass, hab gefroren und wollte einfach nur noch zurück ins Fahrerlager, mir andere Klamotten anziehen. Zum Glück war dies aber der letzte Schauer für diesen Tag und da es ja warm war, trockneten die Klamotten bis zum Ende der Runde auch wieder. Nur das Wasser aus den Stiefeln musste ich noch rauskippen. Zum Glück für viele andere Fahrer hat es auch nur da geregnet, wo ich gefahren bin :-( So war die eine Hälfte der Runde nass und etwas rutschig und die andere Hälfte trocken und staubig.

Die Endurorunde verlief im Großen und Ganzen so wie im letzten Jahr, nur wurden diesmal ne ganze Ecke mehr Geländepassagen (auch wenn es nur der Straßengraben neben der Straße ist) eingebaut. Natürlich ging wieder viel über abgeerntete Äcker. Aber irgendwie müssen die Kilometer ja zusammenkommen und besser als Straße fahren, ist das allemal. Als 2 Highlights auf der Runde entwickelten sich zum Einen die kleine Sandkuhle so ca. nach ner dreiviertel Runde und die Anfahrt vom Weg hoch auf den Acker, genau bei der letzten DK.

An der Sandkuhle war weiter nichts Dramatisches dran. Da gab es aber 2 Auffahrten, wo alle Teilnehmer seitdem in Dassow Rennen ist, immer eine Rille hoch fahren. Ich kann mich noch an das erste Rennen erinnern. Da konnte man da oben prima raus springen. Jetzt war speziell die 2. Rille schon so tief , dass man darin bis Oberkante Kühler versank. Zum Glück bin ich ja so schlank und hab da durchgepasst. Ich würde aber gen mal wissen, wie ein gewisser Heizungsklempner names B. B. da durchgepasst hat ;-)

Zum Schluss noch die Anfahrt an der letzten Sonderprüfung. In den letzten Jahren sind wir da immer nur den halben Berg hoch und haben uns dann serpentinenartig nach links Richtung „Gipfel“ geschlängelt. In diesem Jahr galt es, den Berg in einem Stück zu „bezwingen“. Das war in den ersten beiden Runden auch nicht weiter wild. Nur in der letzten Runde parkte die Sonne genau oben an der Kante, so dass man bei der Anfahrt so geblendet wurde, dass man absolut nichts mehr gesehen hat. Also auch nicht wo der Weg lang ging und wo die Bäume standen. Wir haben dann unten umgedreht und Schwung aus der anderen Richtung geholt (da wo die DK saß) und sind den Berg dann links neben der eigentlichen Fahrspur hoch – da wo er steiler war. Das ging ab! Wir waren inzwischen zu Viert und erreichten mit einer Ausfallquote von 50% den Gipfel. Also 2 sind so hochgekommen und 2 haben wir hochgezogen. Oben stand jemand und hat das gefilmt. Ich glaub der Film ist lustig. Besonders der Abgang vom „Tanker“ (Insider wissen, wer gemeint ist ;-) ) und sein Kommentar dazu. Ich hab es zwar allein geschafft, war zwischendurch aber auch „kurz vor Abflug“.  An den Filmer, wenn Du das hier liest, ich brauch da mal ne Kopie von für die langen Winterabende :-)

Die Dassower haben mal wieder eine schöne Veranstaltung auf die Beine gestellt, an der es nix zu meckern gibt. Den üblichen „Dassower-Service“ wie Schwein am Spieß, Shuttlebus zur Sonderprüfung  und Duschen nach dem Rennen gab es selbstverständlich auch. Ein Dassower ist Championatssieger geworden, was will man mehr!

Was sonst noch so war:

Vor der 1. DK (oder war es vor der 2.?) Gab es noch mal ein breites gerades Ackerstück, das zum schnellen Fahren animierte. Es ging über eine Kuppe und dahinter war , richtig schön gemein, ein Tümpel mitten in Fahrtrichtung und die Strecke ging rechts vorbei. Als ich in der ersten Runde ankam, parkte eine KTM mitten in diesem Tümpel bis zur Sitzbank unter Wasser.  René Klazinski  hat die Kurve nicht mehr geschafft und ist mit seiner 450er genau bis Teichmitte gefahren. Ein wenig bleich sah er aus, versicherte uns aber, dass ihm nichts passiert sei und er jetzt auf die örtliche Feuerwehr wartet, die sein Moped da wieder rausziehen soll. Da haste ja noch mal richtig Glück gehabt!

Bei den Senioren hatte Dietmar Last da weniger Glück. Er wollte unbedingt mal ein Röntgenbild von seinem Bein haben und muss dafür jetzt ein paar Wochen mit Gips rumlaufen.

Trotz relativ leichter Strecke waren doch einige Ausfälle oder Fastausfälle zu beobachten. Unter anderem auch Otto Triemer, den das Getriebe seiner 10 Stunden alten KTM auf der letzten Runde im Stich ließ.

Und das Beste überhaupt: Da in meiner Klasse bei den großen Viertaktern ja dieses Jahr nicht so viel los ist und zwei schnellere Fahrer (Baumann, Voß) in Dassow nicht am Start waren, bin ich jetzt 5. in der LM :-)))  Also von mir aus könnte jetzt Schluß sein :-) Da sich der Stand in Rehna wieder zu meinem Nachteil ändern wird, werde ich mir den jetzigen Stand mal ausdrucken, einrahmen und in die Garage hängen :-)

Bis Rehna

Kai-Uwe  # 99

Tagesergebnisse

Bilder (Fotograf Jahns)

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