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Rekordteilnahme beim Finale der Enduro-LM - Rehnaer Jens Hinrichs holt Championats-LM - MC Rehna 2 wird Mannschaftsmeister

Woltersdorf: Mit über 180 Fahrern gab es zum Finale der Enduro-Landesmeisterschaft „Rund um Woltersdorf“ noch einmal eine Rekordbeteiligung. In der Championatswertung, als Bester aller Klassen, war die Dramatik kaum zu überbieten. Der Rehnaer Jens Hinrichs als Tagessieger und Landesmeister in der Klasse über 175 ccm 2-Takt schaffte es die fünf Punkte Vorsprung des Wolgaster Markus Hermann nicht nur auszugleichen und holte sich den Titel vor Mario Grimm, der gleichfalls für Rehna startet. Hermann gewann zwar in seiner Klasse bis 450 ccm-4-Takt, aber die acht Punkte aus der Championatstageswertung reichten „nur“ zum dritten Rang in der Gesamtwertung. Bester Fahrer des Tages war zwar Sven Tabbert vom Gastgeber, aber dieser verzichtete wegen einer Knieverletzung vom Frühjahr auf seine LM-Teilnahme. „Das war nunmehr mein achter Einzeltitel in der Landesmeisterschaft und endlich auch der erste in der Championatswertung,“ zählte der 39-jährige Rekordmeister Hechel auf, der sich am Montg gemeinsam mit Lessing und dem Rostocker Axel Hechel, als ADMV-Team auf große Tour zur Weltmeisterschaft bei den Six Days in Neuseeland begibt. Die Bedingungen beim „Rund um Woltersdorf“, besonders bei den sechs Sonderführung waren wieder einmal besonders hart und zahlreiche Fahrer, daunter auch einige gestandene Fahrer wie die Rehnaer Frank Dallmann und Michael Maack sowie Sören Mörbe und Renè Zimmermann aus Rostock, fielen aus. Das bedeutete zugleich das Aus in der Mannschaftswertung für den Titelverteidiger Rehna 1 und Rostock 1. In der Endauswertung sprang Rehna 2, als Tageszweiter hinter Wolgast 1 für die Erste in die Bresche. Dabei wurde es für die Rehnaer noch einmal eng, denn Kühlwasserprobleme an der Husqvarna von Guido Skoppek brachten noch eine zusätzliche Zittereinlage. In der 250 ccm 4-Takt-Klasse reichte für Renè Hamann aus Neustrelitz der zweite Platz hinter Sebastian Günther aus Woltersdorf, um sich den Titel zu sichern. Bei den großen 4-Taktern siegte Christoph Lessing vom MC Mecklenburg-Strelitz ohne ernsthaft den Titelgewinn von Mario Grimm für den MC Rehna zu gefährden.

Horst Kaiser

mein Wort dazu:

Natürlich auch noch ein paar Worte von mir zum Rennen.

Der MC Woltersdorf hat wieder n riesen Event aus der Veranstaltung gemacht. (Wie ja auch nicht anders zu erwarten war ;-) ) Es gab wieder das volle Programm mit Fahrerlager direkt in der Stadt, Shuttleservice zu den Sonderprüfungen, ordentliche Verpflegung, kostenlos kärchern nach dem Rennen, Pokale und Preise ohne Ende, eine super Endurorunde und allem pi pa po! Es hätte nicht besser sein können. Oder doch, es hätte besser sein können. Und zwar das Wetter. Das war ja diesmal Oberkacke! Es hat den ganzen Tag über geregnet :-( Ich weiß nicht, wer das Gerücht mal rausgebracht hat, dass solche Bedingungen ja prima Endurowetter sind und der Endurofahrer dann glücklich ist. Ich persönlich kenne einen einzigen Fahrer, der bei so was glücklich ist. Und zwar der Mann der hier den Vertretungsenduroreporter macht, wenn ich mich mal um ein Rennen drücke. Aber dieser junge Mann fährt ja auch noch n Moped von “vor´m Krieg” von einer Firma, die eigentlich Kettensägen baut und schwört darauf. Er hat also eh komische Ansichten ;-) Ich fahre jedenfalls lieber Enduro bei nem lauen Lüftchen und 20 Grad und würde mir wünschen, dass es nächstes Jahr in Woltersdorf um den "Septemberpokal" geht ;-)

Die Strecke verlief im Großen und Ganzen ähnlich wie im letzten Jahr. Für alle die noch nie da waren, das heißt: Start mitten in der Stadt auf dem Marktplatz, dann ein paar Kilometer Straße zum "Motor warmfahren" dann  ein bisschen Gelände, eine Sonderprüfung, Gelände, noch eine Sonderprüfung, wieder Gelände und einmal durch die Stadt zum Start zurück. Gelände bedeutet im Fall Woltersdorf nicht Äcker und Sandwege sondern richtig schönes Endurogelände. Ein Großteil der Strecke führt durch Wälder. Ja ihr habt richtig gelesen, es geht kreuz und quer durch Wälder!

Angesagt waren 4 Runden a 80 Minuten und die 80 Minuten waren echt knapp. Bummeln war nicht! In den ersten 3 Runden gab es jeweils 2 Sonderprüfungen. Also 6 Prüfungen = ordentlich lange Wertungszeit :-)

Im letzten Jahr fuhr man noch direkt nach dem Start und dem Straßenstück "kalt" in die erste SP, was besonders in der ersten Runde nicht so toll war. Das war diesmal anders. Wir fuhren erst über ein altes Eisenbahngelände und dann direkt vor der Sonderprüfung Rüdersdorf kam das nennen wir es mal „schwerste Stück der Strecke“. Einige schöne Auf- und Abfahrten wobei man so richtig warm wurde. Die erste Sonderprüfung war gewohnt schwer. Die Fahrbarkeit verschlechterte sich durch den Dauerregen von Runde zu Runde. Aber Ein- und Ausfahrt waren diesmal wenigstens direkt nebeneinander. Die zweite Sonderprüfung unter den Stromleitungen war diesmal ein wenig woanders und weitläufiger und flüssiger fahrbar gesteckt als im letzten Jahr. Der Rest der Strecke, besonders die vielen Waldwege, waren einfach nur schön… wenn nicht der ständige Regen gewesen wäre.

Eine sehr gute Entscheidung von mir war, vor dem Rennen noch neue Reifen aufzuziehen. Damit ist die 520er die Berge eigentlich immer locker wie n Trecker hochgefahren. Allerdings musste ich sie dafür schon auf Kurs halten, was mir spätestens nach der zweiten Runde nicht mehr recht glückte. Bei mir „Konditionswunder“ reichte die Kondition genau bis zu dem bergigen Waldstück vor der ersten Sonderprüfung in der zweiten Runde. Und zwar dort genau bis zu dem Hang, dem man schräg zum Hang bergauf fahren musste. In der ersten Runde ging das noch ganz gut, aber in der Zweiten war durch den Regen da langsam Schicht im Schacht. Ohne die Hilfe der Helfer dort ging gar nix mehr. Nach 2 missglückten Versuchen war dort erstmal für mich Pumpe. Zum Glück kam dann ein einheimischer Fahrer vorbei, der dann einfach unten auf der Wiese vor dem Berg n Stück weiter fuhr, um einen anderen Weg hochzufahren. Dem bin ich dann gefolgt :-) In den nächsten beiden Runden wurde der „schräge Hang“ rausgenommen. Der Rest war alles fahrbar, wenn man halt noch die Kraft hatte, sich am Moped festzuhalten. Ich hab in diesem Rennen mehr auf der Nase gelegen, als im ganzen Jahr. Und natürlich fast nur auf den Sonderprüfungen :-(

Ansonsten war es eigentlich ganz schön. Durch Regenhose und Jacke war ich ganz gut geschützt, in den Durchfahrtskontrollen wurde mir von den freundlichen Kontrolleuren (die immer die Ruhe weghatten beim Karten falten und lochen) immer schön die Brille geputzt (ja auch Danke an die MC Wolgast Betreuung, die mich auch mit „Brille putzen“ unterstützte), die freundlichen Feuerwehrleute in der Tankzone übernahmen die Tankarbeiten, meine Teamkameraden unterstützten mich winkend aus dem Auto in der letzten Runde, nachdem sie vorzeitig aufgaben… Ich hätte nur noch jemanden gebraucht, der für mich die Sonderprüfungen fährt ;-)

Alles in Allem ist der Novemberpokal aber immer ne Reise wert. Sogar bei Regen! (Hätte Sonntag noch nicht gedacht, dass ich das heute schreiben würde.) MC Woltersdorf – das habt ihr gut gemacht! Danke Fam. Buske und Co. Ich komme nächstes Jahr wieder. (Wenns nicht regnet ;-) )

Was sonst noch so war:

Vor der Siegerehrung gab es wieder eine Tombola, bei der n Haufen Sachsponsorgeschenke unter die Fahrer gebracht wurden. Wer aufgerufen wurde, durfte nach vorne kommen und sich was aussuchen. Sprecher Detlef Link gab alles, um die Sachen an den Mann zu bringen. Man könnte denken, er betreibt nebenbei noch ne Losbude.;-) Hauptpreis war wieder 1 Satz Reifen. Letztes Jahr hat Henner den genommen. Dieses Jahr war Herr Skoppek der Erste der sich was aussuchen durfte. Unser Teamkamerad „der Tanker“ seit Woltersdorf auch „der 3-Runden-Mann“ genannt ;-) wurde aber zu unserer Freude gleich danach als Zweiter aufgerufen. Au061105_2s den ganzen tollen Sachen wie Werkzeug, KTM- Hardequipment und und und hat er sich einen Einweggrill und eine Flasche Öl ausgesucht.

Vor der 5. Sonderprüfung (also das 3. Mal Zementwerk) durfte ich mir die Startflagge selber schwenken. (Bild rechts) Der Starter musste mal kurz schlichten gehen, da ein Fahrer von ganz weit aus dem Süden ( da wo „der Vater“ noch „dorr Babba“ heißt) einem Fahrer von weit aus dem Norden an die Gurgel wollte, weil dieser ihn angeblich in der Sonderprüfung nicht vorbeilassen wollte.

Woltersdorf ist das einzige Rennen, wo morgens draußen ne riesen Tafel hängt, auf der jeder Fahrer mit seiner Startzeit und den jeweiligen Rundenzeiten steht. Man braucht also nur noch seine Zeit abschreiben und nichts mehr rechnen. Ist das nun n Zugeständnis an uns „Fischköppe“, da wir immer n bißchen länger brauchen beim Rechnen oder können „Bulletten“ gar nicht rechnen und wollten sich nicht blamieren ?? ;-) Aber Spaß beiseite – feine Sache das!!

Zu Beginn der Siegerehrung wurden erstmal die Woltersdorfer geehrt. Denn der Lauf war der zweite Lauf zu ihrer internen Clubmeisterschaft. Der erste Lauf fand 2 Wochen vorher auf der Rüdersdorfer Sonderprüfung statt. *mal ganz verstohlen zu Decke guck* ;-)

Unser Sixdays-Spezial-Team wurde nochmals verabschiedet. Jens Hinrichs, Axel Hechel und Christoph Lessing wollen ja ab 14.11. in Neuseeland als einzigstes ADMV-Team mindestens den 5 ADAC-Teams um die Ohren fahren. Infos und dann aktuelle Ergebnisse findet Ihr auf der offiziellen Seite der ISDE : http://www.isde06.com Jens und Christoph fahren bei den großen 4T. Axel fährt 250er. Viel Glück Leute!

So das war es erstmal für dieses Jahr! (Termin für Winterenduro Wolgast steht ja noch nicht ;-) )

Bis Linstow

Kai-Uwe # 99

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