Millich gewinnt Vellahner Heidepokal

Vellahn: Vor 1.800 Zuschauern und guten Bahnbedingungen sicherte sich der Neu Thulendorfer Lucas Millich überlegen den Vellahner Heidepokal. „Ich nähere mich nach meiner Erkrankung langsam wieder meiner Normalform, die für die bevorstehenden Prädikatsläufe benötigte,“ sagte der 15-Jährige der nicht mehr für den MC Prisannewitz starten will nach dem Rennen. Hinter Millich belegten Markus Hermann und Ronny Czepa, beide vom MC Lübtheen, der Tessiner Marcel Lebich sowie Rene Genschmer aus Rehna die Plätze. Pech hatte der Kuhstorfer Guido Skoppek, dem ein Steinschlag beim Training unreparabel die Zündbox an seiner Suzuki zerstörte. Im Heidepokallauf war mit dem Universum-Profiboxtrainer Michael Timm ein Prominenter am Start. Er mühte sich nach besten Kräfte und musste nach einem Sturz in der Startphase des ersten Laufes einmal „bis acht angezählt werden“ aber dann lief es ganz passabel. „Durch meinen Bruder Norbert, der früher zu den besten Crossern gehörte und meinen noch für Kuhstorf aktiven Neffen Andreas habe ich eine enge Beziehung zu diesem Sport. Aber heute habe ich erkannt, was man leisten muss, um vorne mit dabei zu sein und zolle deshalb den Fahrern meine Hochachtung,“ sagte der heute 41-Jährige Exeuropameister nach seinem Ausflug zu den Crossern.

Den ersten Landesmeisterschaftsschaftslauf der U 19-Junioren gewann der Rüganer Felix Haack überlegen vor seinem Teamkameraden Falko Karbautzki sowie Björn Feldt aus Grevesmühlen. „Mit meiner 250 ccm Viertakt-Suzuki komme ich bestens zurecht und dann zahlt sich auch mein Wintertraining aus,“ begründete Felix Haack seinen Erfolg beim Siegerinterview. In Abwesenheit der DM-Starter zeigte Kilian Ramm vom PSV-Schwerin beim Landesmeisterschaftslauf in der 85 ccm-Klasse eine starke Leistung und verwies Manuel Trembacz aus Lassan sowie den Lübtheener Hannes Schmidt auf die Plätze. Bei den Seitenwagen waren Bollmohr/Wendt vom Gastgeber den Oranienbaumer Vater-Sohn-Gespann Minkwitz nur deshalb unterlegen, da ihr Motor in der Startphase des zweiten Wertungslaufes ausging.

Horst Kaiser

Felix saacht:

18.04.04, MC LM MV Vellahn: Der Tag der "One-man-shows"

Ich hoffe alle "meine Leser" wissen, was eine one-man-show ist, wenn nicht, will ich nur hoffen, dass sie in Vellahn waren, denn da hat man das nämlich erfahren! Anders war dieser Tag auch nicht zu beschreiben. In jeder Solo-Klasse (zu den Seitenwagen: sorry Jungs, aber bei euch sehe ich echt nicht durch!) hat ein Fahrer vom freien Training über das Zeittraining und beide Läufe alles dominiert, was zu dominieren war. Die Zahlreich angereisten

Zuschauer (es waren so viele, dass ich jeden persönlich begrüßen konnte :-)) waren davon vielleicht genauso wenig begeistert, wie die Fahrer ab dem zweiten Platz, aber das war eben nicht zu ändern an diesem "Sonntag dem 18." (oh man, das klingt ja fast so schaurig, wie "Freitag der 13.", war aber nicht so). Okay, here we go.

Als erfahrener "Wetterfrosch" will man dem Wetterbericht ja nicht immer glauben, auch wenn die alle nur bestes Wetter und 20 °C voraussagen: da ist man doch eher ein bisschen skeptisch. Aber alles was zu diesem Tag zu sagen war ist: Sommer, Sonne, T-Shirt & kurze Hose (die ich natürlich vergessen musste)! Die Old School Bahn in Vellahn ist glaube ich eher Geschmackssache. Erstens finde ich es immer nicht so toll, wenn man irgendwo mit Vollgas abspringt (man muss ja schnell fahren), um dann mit vorne und hinten komplett durchschlagenden Federelementen auf irgendeiner Geraden zu landen; und zweitens findet man in Vellahn ja immer noch wenn man Samstags (!!!) um die Strecke geht die Löcher vom letzten Jahr, die dann spätestens nach dem freien Training auch wieder freigelegt sind. Um die Bahn nicht ganz so schlecht zu machen, muss ich noch sagen, dass der Veranstalter immer ordentlich Streckendienst gemacht hat, der sich auch gut ausgewirkt hat.

LM 85
Da bis auf Kilian Ramm alle richtig schnellen Leute aus Meck-Pomm die Fliege gemacht hatten, um die deutsche Meisterschaft in Dreetz (Brandenburg) klar zu machen, konnte eigentlich keiner den Sieg von "Killer" (oder "Rammler", hehe), der aus Prenzlau stammt, aber für den MC PSV Schwerin an die Startrampe rollt, in Frage stellen. Er gewann beide Läufe klar vor dem Lassaner Manuel Trembacz und dem 65 ccm Landesmeister vom letzten Jahr, Hannes Schmidt vom MC Lübtheen, der meiner Meinung nach eine deutliche Leistungssteigerung gemacht hat.

LM 125 Junioren (bis 19 Jahre)
Wenn diese Klasse "Junioren bis 16 Jahre" heißen würde, wären sogar die gleichen Leute auf dem Podium. Denn der erstplatzierte, meine Wenigkeit (ich hab gewonnen, ich hab gewonnen, ich hab . :-)), ist 16 Jahre alt, der zweite, Falko Karbautzki, ist 15 und der dritte Björn Feldt ist auch 15. Dann kann man ja schon sagen, dass die jüngsten auch mit die ersten sind. Aber was schreib ich hier eigentlich für´n Scheiß, nun zu den Rennen: Mit fast zwei Start-Ziel-Siegen (Christian Maelz gewann den zweiten Start, nach 2 Kurven war die Rangfolge aber wieder richtig gestellt :-)) konnte ich diesmal den größten Blumenpott mit nach Hause nehmen. Ich hab in den ersten paar Runden ein bisschen Knallgas gemacht, und dann bin ich nur noch vorne für mich rumgefahren und hab versucht, den Abstand zum zweiten nicht zu groß zu machen. Irgendwo hinter mir kam dann Falko Karbautzki auf seiner KTM vom S&W Team vor Björn Feldt, der im ersten Lauf seinen sicher geglaubten zweiten Platz durch eine Bodenprobe im steinigen Vellahner Untergrund kurz vor Ende des Rennens an Falko verlor. Da hinter kamen im Tagesergebnis Erik Mussehl, der ein Teamkollege von Falko ist, und Florian Kummerow aus Demmin. Beide profitierten allerdings von dem Ausfall des Kuhstorfers Denny Wolter im zweiten Lauf, denn in Heat Nr. 1 hatte dieser auf seinem vierten Platz von hinten nichts zu befürchten. Ach so, ich wollt ja noch was zu dem Verhältnis 2-Takt / 4-Takt loswerden, was ich letztes Mal auch schon aufgegriffen habe. Also bei uns war nur eine 250 ccm 4-Takt -Maschine dabei, und die hat? Genau! Die hat gewonnen! Hehe, das war nämlich meine Suzi.

Heidepokal Open
Ja, was soll ich sagen, das war dann die dritte one-man-show an diesem Tag. Diesmal war es Lukas Millich, der auf seiner 250 ccm 4-Takt Yamaha den Rest des Feldes im Wald vergaß, als er schon über die Ziellinie fuhr. Da sahen Markus Hermann und Ronny Czepa, die beide für den MC Lübtheen starten, keine Sonne gegen den Rostocker Rookie. So sehr sie auch wollten, Marcel Lebich vom Tessiner MCC (dessen Bahn man jetzt immer so schön von der Autobahn aus beobachten kann) und René Genschmer aus Rehna konnten auch nichts daran ändern und landeten auf dem vierten und fünften Platz.

LM Seitenwagen
Da ich, wie schon in der Einleitung angemerkt, die Rennen in dieser Klasse eher zum Erholen als zum zugucken benutzt habe, kann ich hier leider nicht viel berichten. Soweit ich weiß gewannen Vater und Sohn Minkewitz aus Oranienbaum auf ihrer EML-KTM (aber ist das nicht irgendwie egal, was man bei den Seitenwagen für Herstellernamen angibt? Ist doch so und so alles mehr oder weniger haackEigenbau.), vor dem Boizenburger Gespann Schütt / Bollmohr, die ihren Sieg aus dem ersten Lauf nicht verteidigen konnten, weil sie am Start ihre VMC-Zabel-Eigenbau-Und-So-Weiter irgendwie nicht angekriegt haben. Was für eines der Gespanne (ich weiß nicht genau, wer das war) sicher nicht so komisch war, aber für den Zuschauer doch mehr lustig anzusehen, war die Tatsache, dass dieser Seitenwagen-Fahrer seinen Beifahrer kurz nach dem Start verlor und erstmal eine Weile allein weiterfuhr, bis er gemerkt hatte dass da irgendwas fehlt, und so seinen hinterher rennenden Kameraden wieder einsammelte.

Nun gut. Ich hoffe, ich konnte für euch den Tag noch mal ein bisschen zusammenfassen oder euch einen Überblick geben oder wie das auch immer ausgedrückt wird. ist ja auch egal!

Bis zum nächsten Mal !

 

Euer "rasender Reporter" Felix Haack

 
Tagesergebnisse