Hermann siegt bei 250er knapp vor Skoppek - Feldt bei Seniorenpremiere von Hemmerling bezwungen

Groß Schwiesow: Mit 1.500 Zuschauern war der MC Groß Schwiesow zufrieden und diese bekamen bei den Wertungsläufen um Punkte für die Landesmeisterschaft spannenden Sport geboten. In der Viertelliterklasse gewann Markus Hermann vom MC Lübtheen in der Tageswertung vor dem für Kuhstorf startenden Titelverteidiger Guido Skoppek bei Punktgleichheit nur deshalb weil er im zweiten Lauf die Nase vorn hatte. „Nun fehlen mir in der Gesamtwertung die Punkte aus Neustrelitz, da ich mich dort für die Viertaktklasse entschieden habe, aber es gibt ja einen Streichlauf und die Saison ist noch lang,“ kommentierte Hermann das Ergebnis. Mit zwei zweiten Plätzen und somit nur einem Punkt weniger in der Tageswertung bewies Michael Dittmann aus Wilhelmsburg, dass auch mit ihm bei der Titelvergabe weiter zu rechnen ist. Nach einem schweren Sturz im ersten Lauf dieser Klasse, musste der Burg Stargarder Jean Krüger ins Krankenhaus eingeliefert werden. „Erste Informationen haben ergeben, dass Jean bereits in Kürze wieder nach Hause kann,“ berichtete der Groß Schwiesower Clubchef Roberto Kiel erleichtert. Bei seinem ersten Start in der Seniorenklasse musste der 35-Jährige Favorit Andreas Feldt vom MC Grevesmühlen erkennen, dass ein harter Weg bis zum Titel vor ihm liegt, denn in Groß Schwiesow wurde er vom Kalkhorster Titelverteidiger Dirk Hemmerling knapp bezwungen. Bei den Junioren auf 125 ccm Maschinen zieht der Rüganer Felix Haack nach seinem dritten Tagessieg unbeirrt seine Bahn in Richtung Meisterschaft, zumal der 15-Jährige Neu Thulendorfer Lucas Millich die hochrangigen Prädikatsläufe vorzieht. Abermals stark fuhr mit Falko Karbautzki ein weiterer Rüganer, der zumindest im ersten Groß Schwiesower Lauf Felix sehr nahe kam. Nach seinem zweiten Tagessieg in der 65 ccm-Klasse, scheint der Schweriner Toni Hoffmann momentan unbezwingbar zu sein.

Horst Kaiser

Felix saacht

01.05.04, Groß Schwiesow: "Sommer, Sonne und eine geile Strecke..."

Eigentlich bin ich mit "gemischten Gefühlen" mit meinem Vater nach Groß Schwiesow gefahren, weil ich mir dort letztes Jahr, nachdem ich einen perfekten ersten Lauf hingelegt hatte, zwei kurven nach dem Start den Arm gebrochen hab. Aber über den "Fahrerlagerfunk" bei den letzten Rennen (was früher mal Stasi war ist heute ..., hehe) hatte ich gehört, dass der Club die Bahn verändert haben soll, mit mehr großen Sprüngen und so. Bis auf dass die Strecke ein bisschen "mickrig" war, hatte sie mir sonst vorher allerdings auch schon gefallen, aber schon alleine das, was ich bei der Einfahrt ins Fahrerlager aus dem Auto gesehen hab übertraf meine Erwartungen: Das was die in Neustrelitz letzte Woche an ihrer Bahn versaut haben, haben die Veranstalter vom MC Groß Schwiesow wieder rausgeholt! Aus dem doch ziemlich kleinen Territorium was die nur zur Verfügung haben, wurde eine richtig geile, flüssig fahrbare und auf keinen Fall mehr mickrige Strecke gebaut auf der man richtig Spaß haben kann! Also liebe Veranstalter da draußen, wenn ihr noch nicht wisst, wie ihr eure Strecke zum Rennen umbauen wollt (falls ihr das vorhaben solltet), nehmt euch ein Beispiel an Groß Schwiesow! Und ihr werdet es nicht glauben, nicht nur die Strecke war geil! Nein, das Wetter hat auch noch mitgespielt! Was für ein Tag! Die Temperaturen waren allerdings schon an der Grenze zum brain-brutzeling (für die nicht englisch sprechenden Leser heißt das: Gehirn-Brutzeln :-)), aber wie gesagt noch so, dass man es aushalten konnte, wenn man genug zum Trinken mithatte (ich hab zwischen den Läufen gesoffen wie ein Fass ohne Boden). Das Einzige, was genervt hat war die hammerharte Countrymusic, die den ganzen Tag in voller Lautstärke vor sich hingedudelt hat. Alter, ich sag euch, das war echt DIE Härte!!! Michael Kröplin (Mechanix von Norman Abraham, der neben uns stand) hat es auf den Punkt gebracht, Zitat: "So stelle ich mir ein Rennen in Amerika Ende der 60er Jahre vor. Die alten Haudegen auf ihren Männermopeds und dazu die passende Countrymusic. Aber Leute, es ist 2004 und nicht 1969!" Und danach ist er dann zu den Verantwortlichen gegangen und hat es geschafft, dass diese die Lautsprecher, die genau in unserer Ecke standen, vom Netz genommen haben. Ein Mann der Tat, unserer Michael! Was mir noch aufgefallen ist, waren die Mengen von Zuschauern, die sich rund um die Strecke aufgereiht haben. Ist ja auch kein Wunder, denn von da aus wo die Leute stehen hat man auch die ganze Strecke im Blickfeld.

LM 65 ccm
Im Gegensatz zu Lübtheen ist das Feld hier auf 15 Fahrer (von 10) gewachsen. Ich glaub die Eltern haben alle mein Bericht von Lübtheen, wo ich die sinkenden Teilnehmerzahlen erwähnt hatte, gelesen, und sich dann nach Groß Schwiesow aufgerafft, um mir zu zeigen, dass es auch noch mehr Nachwuchsfahrer in Meck-Pomm gibt (ist nur ne Theorie, müsst ihr nicht glauben :-)). Unter anderem fuhr auch Tobias Koch (Sohn vom mehrfachen Wiederholungstäter bzw. Landesmeister Heiko Koch) hier sein allererstes Rennen, und hat sich dabei ohne Bodenprobe auch wacker geschlagen. Ist ja auch kein Wunder wenn ich für ihn auf Arbeit (ich mach grad Praktikum bei der "Freien KFZ - Werkstatt Heiko Koch" in Middelhagen auf Rügen) seine Luftfilter immer auswaschen und einölen musste. An der Spitze des Feldes ließ Toni Hoffmann vom MC PSV Schwerin nichts anbrennen und baute damit seine Führung in der Tabelle aus. Auf dem zweiten und dritten Platz waren sich Marvin Beier und Tobias Linke nicht ganz schlüssig, wie sie sich nun einigen sollten und beschlossen letztendlich dass jeder jeweils einmal zweiter und einmal dritter wurde. Nachdem Marvin Beier im zweiten Lauf dann zweiter war, wollte Tobias schon einen Protest gegen Marvin einlegen, weil sie das so nicht in ihrem Vertrag ausgemacht hatten, eigentlich wollten sie doch beide zweiter werden (ich weiß gar nicht wie mir so ein Quatsch einfallen kann :-)))). Letztendlich kam es aber doch nicht zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen den beiden. Da hinter kamen dann Felix (ey, du hast mein Namen geklaut!) Frick und Dan Kirchenstein mit zwei sauberen vierten bzw. fünften Plätzen.

LM 125 ccm Junioren (bis 19 Jahre)
Nach dem Zeittraining dachte ich schon, dass nur noch der MSC Rügen in dieser Klasse fährt, denn: 1.Haack (Rügen), 2.Karbautzki (Rügen), 3.Glawe (Rügen) und dann kam erst der Re040501_mx2st. Aber im Rennen war das dann doch leider nicht mehr der
Fall, weil Paul wieder einmal ein paar Bodenproben für seine Geographie-Unterlagen mit nach Hause nehmen musste. Trotzdem gab es immerhin noch einen Doppelsieg für den MSC Rügen! Nachdem ich den ersten Start gewonnen hatte, wollte ich Falko auch einmal eine Chance geben vorne zu fahren, und ließ ihn in der zweiten Kurve vorbei. Auf der anschließenden Gerade hab ich mir die ganze Sache dann noch mal durch den Kopf gehen lassen und bin zu dem Entschluss gekommen, ihn in der nächsten Kurve wieder zu Überholen. Ab der dritten Kurve hab ich dann also auch nichts mehr anbrennen lassen und bin meinem Sieg entgegengefahren. Im ersten Lauf war die Welt für Rügen noch in Ordnung, denn hinter mir kamen Falko und Paul, die auch keine Fahrer von anderen Clubs mehr vorbeiließen (gut so, Jungs :-)). Dafür hat es aber unseren Kollegen ("Kollege", weil er auch vom MSC Rügen ist) Christian "Mälzer" Maelz erwischt, der nach einem Sturz nur noch einen halben Punkt einsacken konnte. Den Start zum zweiten Lauf hat dann Alexander Boese vor mir gewonnen, und nach ein paar Kurven war ich auch schon wieder vorbei und hab mir einen satten Vorsprung (fast ne halbe Runde) herausgefahren. Falko schaffte es auch noch an Alex vorbei, aber er war dann auch der Letzte, der das hinkriegte. Im Tagesergebnis hab ich dann natürlich auch vor Falko gewonnen. Dritter wurde David Paeschke durch seine beiden sauberen vierten Plätze. Neben dem Treppchen standen dann unser Geographiespezialist Paul Glawe und Alexander Boese.

LM 250 ccm
Im letzten Bericht hab ich euch versprochen, dass es heiß in dieser Klasse werden soll, und so wurde es auch. Im ersten Lauf hatte 040501_mx1Carsten "da styla" Thoms den Start gewonnen aber konnte sich nicht so recht auf seiner Spitzenposition behaupten, und kam dann nur auf dem neunten Platz ins Ziel. Stark gefahren im ersten Lauf ist Guido Skoppek, der beim Start irgendwo um den fünften Platz rumoxidierte, aber im Ziel dann erster war! Zweiter war Michael Dittmann vor Markus Hermann. Der Zweite Lauf war dann (wenigstens zum Schluss) wieder ganz anders. Den Start hatte Carsten Thoms schon wieder gewonnen, aber diesmal fuhr er sich zuerst ein kleines Polster bis zum Zweitplatzierten Reno Almstädt heraus, was dann allerdings schon bald wieder zu schrumpfen anfing. Plötzlich dann in einer Runde ungefähr zur Mitte des Rennens als Reno schon die Auspuffgase von Carsten seiner 450 ccm Honda tief einatmete kam Markus Hermann als erster an der Stelle vorbei, von der ich das Rennen beobachtete. Da hab ich mir schon gedacht "spinnst du jetzt komplett, oder hast du eben im Stehen geschlafen als Carsten und Reno vorbeigekommen sind???", aber weder noch! Ich sah nur irgendwo im Talkessel eine gelbe Fahne im Wind wehen und da konnte ich mir die ganze Sache dann auch erklären: Reno muss von Carstens Auspuffgasen schon so high gewesen sein, dass er sich mit ihm in der einen Kurve auf den Rücken legen und die (nicht vorhandenen) Wolken beobachten wollte. Anders wird es doch nicht gewesen sein, oder? Nachdem sich beide dann erholt hatten konnten sie leider nur noch ein paar unbedeutende "Pünktchen" sammeln. Also wie gesagt war Markus Hermann dann erster vor Michael Dittmann und Guido Skoppek, der diesmal keinen so guten Rhythmus fand. Im Tagesergebnis entschied dann wieder Die "Majorität der besseren Plätze" zwischen den punktgleichen Markus Hermann (der dann gewann) und Guido Skoppek (der dann zweiter wurde). Dritter war Michael Dittmann mit seinen beiden zweiten Plätzen.

LM Senioren
Bei den Senioren ging es auch nicht weniger spannend zu. Auch hier gab es keinen, der den Renntag so richtig haack2dominiert hat. Den ersten Lauf gewann Dirk Krasemann, KTM, vor dem mehrfachen Landesmeister (Ende der 90er Jahre) Andreas Feldt auf seiner 250 ccm Viertakt - Suzuki (fährt sich geil das Ding, wa? :-)), der dieses Jahr das erste Mal bei den Senioren starten darf. Dritter wurde Dirk Hemmerling, der letztes Jahr allen anderen auf seiner 200 ccm KTM um die Ohren geheizt ist. Nachdem mein Vater seine Analyse des ersten Laufes bei Andreas Feldt auf den Tisch gelegt hatte (also er hat ihm klar gemacht, dass das noch besser geht), gewann dieser auch prompt den Start und gab seine Führung zu Anfang auch nicht ab. Aber irgendwo war dann doch eine undichte Stelle im Gesamtpaket Feldt/Suzuki und Dirk Hemmerling quietschte mit seinem Waffeleisen an ihm vorbei. Das reichte für ihn dann auch um in der Tageswertung mit einem halben Punkt Vorsprung auf Andreas Feldt, der dann natürlich zweiter wurde, zu gewinnen. Dritter wurde dann der Sieger des ersten Laufes Dirk Krasemann vor dem neu - Lübtheener Veit Scheddin. Der war allerdings auch wieder punktgleich mit dem Vizemeister des letzten Jahres Axel Zimmermann, der dann mit zwei vierten Plätzen fünfter wurde.

Okay ! Das war Groß Schwiesow 2004! Alles in allem ein schöner Tag. Und ich hoffe, mein Text hat euch dazu angeregt nächstes Mal auch wieder zum Lesen auf www.kujahns.de zu gehen, wenn es heißt: Mit Knallgas rum um die "drei Eichen" in Prisannewitz!!

Euer "rasender Reporter" Felix Haack

 
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