Dedelebener Michael gewinnt den Tessiner Bürgermeisterpokal - Czepa a us Lübtheen beim 125er LM-Lauf vorne
Tessin: Mit 2.500 Zuschauern war das 46. Moto-Cross-Rennen am Tessiner Echoberg am traditionellen Pfingstmontagtermin wiederum sehr gut besucht. Im Mittelpunkt standen die Wertungsläufe um den Bürgermeisterpokal in der bis 650 ccm offenen Klasse. Hier konnte der Vorjahressieger Karsten Fiebing vom MSC Rügen seinen Erfolg nicht wiederholen. Er fand seine Bezwinger im 18-Jährigen Dedelebener Stefan Michael und Andreas Weber aus Pflückuff. „An fehlender Kondition nach den beiden Tagen auf dem Bergring hat es heute nicht gelegen. Ich habe doch einiges an Zeit im Zweikampf mit Lucas Millich verloren und dann bin ich auch nicht das letzte Risiko eingegangen,“ bekannte der 29-Jährige Fiebing nach dem Rennen. In einer Sonderwertung für B-Lizenzfahrer lag der Neu Thulendorfer Millich vor Stefan Ermlich aus Wilhelmsburg sowie dem Tessiner Marcel Lebich vorn. Im Landesmeisterschaftslauf der 125 ccm-Klasse konnte der Lübtheener Ronny Czepa die Tageswertung mit einem halben Punkt Vorsprung vor dem weiter in der Gesamtwertung führenden Burg Stargarder Marco Lück sowie dem wiederum stark fahrenden 15-Jährigen Talent Falko Karbautzki von der Insel Rügen entscheiden. Der Sieg im zweiten Wertungslauf entschied über den Tagessieg des Greifswalders Ron Noffz vor dem punktgleichen Benjamin Mallon aus Lübtheen.
Für den 12-Jährigen Ron war es bereits der 119. Pokal in seiner Laufbahn, wie er bei der Siegerehrung berichtete. „Es muss nicht mein letzter Erfolg in dieser Saison gegen Benjamin gewesen sein,“ fügte Ronner selbstbewusst an. In der erstmals am Echoberg antretenden Quadklasse hatte Jens Lindemann vom Gastgeber das Glück des Tüchtigen, denn die jeweiligen Laufsieger, Axel Rabe aus Groß Treben sowie der Brielower Oliver Seeger fielen je einmal aus. „Da ich erst seit Oktober 2003 aktiv bin, freut mich dieser Sieg um so mehr,“ sagte der 93-Kilomann nach dem Rennen. Zu Gast in Tessin war der dreimalige Moto-Cross-Weltmeister Paul Friedrichs aus Born. „Eigentlich wollte ich meinen Sohn David (22) aus Gotha im Rennen betreuen, aber es sollte nicht sein, denn bei ihm brach bereits im Training eine alte Knieverletzung auf,“ berichtete Friedrichs, der bereits beim 1. Tessiner Moto-Cross 1959 auf einer 250 ccm-Jawa siegte.
Horst Kaiser
Felix saacht
31.05.04, Tessin: "Viel zu waam um MX zu fahn!! (das reimt sich :-))"
Hätten wir nicht oben auf dem Berg im Fahrerlager gestanden würde mir jetzt bestimmt übelst der Pelz brennen! Aber da oben war es zum Glück noch etwas windig. Gleich am Anfang muss ich sagen, dass es mir
nicht leicht fällt noch mal an diesen Tag zu denken, weil bei mir echt alles Schlechte zusammengekommen ist, was es gibt! Also wundert euch nicht, wenn ich dieses Mal nicht ganz so doll eure Lachmuskeln strapaziere (aber ich gebe mein Bestes ;-)).
Samstag angekommen in Tessin sah die Bahn aus, wie eine gut vorbereitete Strecke aussehen muss. Auch bei dem extrem harten Boden, den die Tessiner bei sich haben, wurde das getan, was im Bereich des Möglichen war, um gute Vorraussetzungen für die Fahrer (die ja nicht nur aus den umliegenden Dörfern kamen) zu schaffen. Wo andere Vereine nicht einmal bei weichem Boden ihre Löcher zuschieben können hat Tessin das zum Großteil geschafft. Die Strecke an sich lässt sich bis auf einige Stellen wo es ein bisschen zu eng ist auch gut fahren. Ich finde nur, dass der eine Table, an dem sich Erik Mussehl bei den 125ern im ersten Lauf auch mächtig zerlegt hat, zu steil ist. Aber wie gesagt, versuch mal bei dem harten Boden die Kante da wegzukriegen -> viel Spaß! Mit dem Wasser hat auch alles geklappt, außer dass manchmal ein paar kleine Seen entstanden, wie beim ersten Lauf der 85er, wo hinter dem ersten Table den man nach dem Start springt das Wasser auf guter Höhe stand (na Kai-Uwe? Da hättest du deine Wasserdurchfahrt beim MX gehabt, jetzt brauchste ja keine mehr in Demmin machen :-)), was man aber in Kauf nehmen kann. Die Entscheidung von Herrn Buse, das hintere Stück der Strecke für den Renntag wegen Staubentwicklung auszuschließen war glaube ich, wenn man so im Nachhinein darüber nachdenkt, eine gute Entscheidung. Auch wenn es Spaß gemacht hat im freien Training den Berg runterzuhopsen (der auch der einzige "Antike" Teil dieser Strecke ist, denn früher ging die Strecke hinten im Wald hoch und runter wo jetzt der Zuschauerparkplatz ist... so einiges erzählt Vaddi auch noch von früher :-)) und auch wenn sich die durch die Streckenänderung neu entstandene Kurve total scheiße fahren ließ, wäre es glaube ich doch letztendlich nicht so lustig geworden mit vierzig Mann in einer einzigen Staubwolke da runterzuheizen.Was auch auffiel waren die erstaunlich vielen Zuschauer, die sich rund um die Strecke aufreihten um den Fahrern auf ihren Moppeds zuzugucken wie ihr Hirn unterm Helm gebrutzelt wird. Ich glaube unser Kaiser (Horst) hat geschrieben, dass es so um die 2500 waren. Wenn die auch noch alle gezahlt haben, wird es sich wohl gelohnt haben für den MCC Tessin. Aber genug sinnlos rumgeschwafelt! Zu den Rennen...
85 ccm offen
Auch wenn der nach seiner Kreuzbandverletzung wieder zurückgekehrte Oskar Hotho und der Schenkenhorster Gastfahrer Hannes Vollber versuchten das Feld endlich mal ein bisschen aufzufüllen waren wieder nur sechzehn Fahrer in dieser Klasse vor Ort. Ich glaube wir müssen uns an diesen Ausnahmezustand noch gewöhnen.Nachdem Oskar "Ossi" Hotho den ersten Start gewann, konnte er gleich zeigen, dass er mit einer Bombe ins MX-Geschehen zurückkehren wollte, und hielt die Favoriten Benni Mallon und Ronner Noffz noch ein paar Runden auf Abstand. Zum Ende des Laufes war er jedoch schon ein bisschen zurückgefallen und kämpfte noch mit dem ebenfalls nicht schlecht fahrenden Hannes Vollber um Platz drei und gewann dieses Battle dann auch nach ein paar Positionswechseln. An der Spitze war Benni gar nicht weit vor Ronner, der bei jedem Fehler von dem KTM Freak seine Suzi an ihm hätte vorbeischieben können. Aber das sollte erst im zweiten Lauf passieren, als Benni zum Schluss wegen einem Platten immer langsamer wurde. Ronner war das ganze Rennen wie schon im ersten Lauf auf Lauerstellung und zog dann auch ohne zu Zögern an Benni vorbei und hatte logischerweise auch den Tagessieg in der Tasche. Auf dem zweiten Platz kam dann natürlich Benni, der dann mit Ronner punktgleich war. Dritter wurde Ossi, der im zweiten Lauf in Form eines Überschlags noch einmal Bekanntschaft mit dem Tessiner Boden machen wollte. Er hatte jedoch schon so viel Vorsprung auf den in diesem Lauf viertplazierten Hannes Schmidt vom MC Lübtheen herausgefahren, dass er ohne seinen dritten Platz einzubüßen weiterfahren konnte.
LM 125 ccm
Ich glaube es gab nur noch einen, dem es an diesem Tag genauso schlecht ging wie mir: Thomas Krohse. Ich mit meinem zehnten und Thomas mit seinem elften Platz zeigten, dass auch gute Fahrer mal richtig heftig mit dem falschen Bein aufstehen können. Aber Thomas, wofür sind denn die nächsten Rennen da? Da zeigen wir den anderen mal wat Phase is in the Hood, oder was? Soviel dazu... Den ersten Start hat glaube ich Marco Lück gewonnen, vor Ronny Czepa und Falko Karbautzki. Zum Ende hatte es Falko dann noch irgendwie geschafft sich auf Platz eins vorzuarbeiten. Lücki wurde zweiter und Ronny Czepa dritter. Am Vorstart zum zweiten Lauf zeigte Christian "Maci" Maciej dass er nach seinen 1.5 Punkten im ersten Lauf den Mut noch nicht verloren hatte und versuchte sich mit einer Mischmasch-Elektro-Breakdance-Aufwärm-Nummer fit für den zweiten Lauf auf seiner Heimstrecke zu machen. Nachdem Falko bereits in der ersten Kurve mit dem Tessiner Boden in Berührung kam dachte sich Ronny Czepa anscheinend, dass er seine Chance mal nutzen sollte einen Laufsieg zu erzielen. Marco bekommt von mir den Gleichmäßigkeitspreis für Tessin, weil er es als einziger im gesamten Feld geschafft hat, zweimal auf dem gleichen Platz zu landen. Yeah! Das muss gefeiert werden (oder doch nicht? Na ja, lassen wir das mal lieber ;-))! Sebastian Jung, der im ersten Lauf nur auf einen vierten Platz kam, schaffte es sich auf den dritten vorzuarbeiten. Das Tagesergebnis hatte Ronny Czepa vor unserem Preisträger Marco Lück und Falko Karbautzki gewonnen, der im Zweiten Lauf durch eine Aufholjagd noch die nötigen Punkte für dieses Ergebnis zusammenkratzen konnte.
Bürgermeisterpokal offen 125 bis 650 ccm
Mensch Leute, da müsst ihr aber ein ganz schönes Preisgeld ausgesetzt haben damit so ein Fahrerfeld angerückt kommt. Denn mit Steffen Albrecht, Karsten Fiebing, Andreas Weber und Stefan Michael waren nicht gerade nur Nasenbohrer da, um neben der Autobahn ihre Runden zu drehen. Die schnellste Trainingszeit hatte (glaube ich) Steffen Albrecht, der damit deutlich zeigte, dass er nicht umsonst soweit nach Tessin gefahren ist. Den ersten Start hatte er dann gewonnen und wollte auch nichts anbrennen lassen, denn bei dem Table, der an dem oberen Teil des Fahrerlagers vorbeiführt war er schon ein paar Meter vor seinen Mitstreitern. Aber genau an diesem Table hat er, so wie es aussah, volle Banane die Kante erwischt, die auf der linken Seite des Absprungs in den steinharten Boden eingemeißelt war. Ich saß grad im Fahrerlager und hab erstmal "Ursachenforschung" gemacht, warum ich so schlecht gefahren bin, da hörte ich seine Parthen-Yamaha brüllend über den Sprung hinter mir knallen. Steffen hing schon in der Luft so auf dem Motorrad als ob er sich nicht schlüssig ist, ob er abspringen will oder nicht. Keine Ahnung was er nun gemacht hat, jedenfalls stand der Krankenwagen ne ganze Weile da. GUTE BESSERUNG! Letztendlich konnte Stefan Michael auf seiner 450er KTM (das ist wohl eine der wenigen 450er von KTM die noch nicht auseinander geflogen ist ;-)) den ersten Lauf vor Karsten Fiebing und dem sehr stark fahrenden Lucas Millich für sich entscheiden. Den zweiten Lauf konnte der in Heat # 1 viertplazierte Andreas Weber gewinnen. Hinter Stefan Michael, der auf dem zweiten Platz seine Runden drehte, kam auch schon Lucas Millich, der fast das gesamte Rennen lang Karsten davon abhalten konnte ihn zu überholen. Dafür bekommst du nen dicken Daumen von mir. Echt gut gefahren! Karsten hätte wohl noch weiter nach vorne fahren könne, aber Lucas hat ihm zu viel Zeit geraubt. Im Endeffekt hat dann Stefan Michael vor Andreas Weber, Karsten Fiebing und Lucas Millich gewonnen.
Quad offen
Hier hat der Tessiner Jens Lindemann mit einem dritten und einem zweiten Platz in den Läufen die Tageswertung gewonnen. Er profitierte dabei von den Ausfällen der Beiden Laufsieger Axel Rabe und Oliver Seeger. Aber der Lindemann hat mit abstand (auf jeden Fall von Sound her) das geilste Quad! Ich weiß nicht genau was er da reingezimmert hat aber auf jeden fall hört sich das ganze so nach Hayabusa, GSX oder so was an. Einfach genial was man alles machen kann ;-).
Na gut, Leute... Ich wird diese Woche wohl trainieren wie ein Kopfkranker oder Sportgeiler, und denn werden wir mal gucken ob Björn die Bahn in Grevesmühlen ordentlich geschoben hat und ob das ganze Fahrerlager wieder voller Kuhscheiße ist (nicht vergessen: nach Grevesmühlen immer nen Spaten mitnehmen!). Wir sehen uns...
Euer "rasender Reporter" Felix Haack
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Bilder (Fotograf Niebuhr)