040725Belgier Kent de Dycker gewinnt Inter-DM-Lauf auf Rügen
Bayer Maxi Nagl übernimmt als Zweiter die Gesamtführung
Bürgermeisterpokal für Neu Thulendorfer Millich

Bergen: 2.000 Zuschauer auf dem Rüganer Ring am Rugard erlebten Moto-Cross-Sport vom Feinsten. Dafür sorgten bei den drei Wertungsläufen um die Internationalen Deutsche Moto-Cross-Meisterschaft, Fahrer aus 12 Nationen. Sah es lange Zeit nach einem Tagessieg des 16-Jährigen Weilheimers Maximilian Nagl aus, so fand der Publikumsliebling aus Bayern zum Schluß doch noch seinen Meister im Belgier Kent de Dyck. „Ich bin dennoch nicht unzufrieden mit meinem zweiten Platz in der Tageswertung, denn ich konnte zwei unfreiwillige Stürze ausgleichen und übernehme die Führung in der Gesamtwertung (82 Punkte), das ist mehr als ich erwarten konnte,“ äußerte sich der KTM-Fahrer zufrieden bei der Siegerehrung. Gleichfalls zufrieden war der Neuöttinger Josef Dobes, denn als Dritter in der Tageswertung belegt er nach de Dyker (80) mit nur einem Punkt Rückstand den dritten Platz in der Gesamtwertung. Besonders für die jungen Fahrer aus der Region waren die DM-Läufe ein guter Anschauungs-unterricht. Das trifft jedoch nicht für eine einminütige Boxeinlage im ersten Wertungslauf zu. Da hatten sich der Russe Sergej Garin und Toom Verhoeven aus den Niederlanden nach einem Sturz mit den Fäusten bekämpft. Beide wurden darauf hin vom gesamten Renntag ausgeschlossen. Hart war die Qualifikation für die Startplätze in der bis 650 ccm offenen Klasse um den Bürgermeisterpokal von Bergen, denn dort mussten bereits 17 Bewerber ausscheiden. Von den 40 Startern wurde letztlich der Neu Thulendorfer Lucas Millich der glückliche Sieger, denn er profitierte dabei von einem Sturz des im zweiten Wertungslauf klar siegenden Christian Brockel aus Lebusa, der im ersten Lauf in Führung liegend kurz vor Schluß auf den fünften Platz zurück fiel. Den dritten Platz belegte der für Schwerin startende Stefan Ermlich vor Toni Wolf aus Fürstlich Drehna in der Lausitz.

Im Landesmeisterschaftslauf der 85 ccm-Klasse reichte dem Greifswalder Ron Noffz ein zweiter Platz in der Tageswertung hinter dem Gast Maik Stender aus Schleswig-Holstein, um die klare Führung in der Gesamtwertung zu behaupten. Der MSC Rügen bewies mit einer tadelsfreien Organisation, dass er in der Lage ist hochrangige Prädikatsveranstaltungen auszurichten, aber bei nur 2.000 Zuschauern liegt das finanzielle Risiko im Grenzbereich. Bei einem Vergleich auf der Go-Kart-Bahn am Vorabend vor den Wertungsläufen erwies sich bei einem Gleichmäßigkeitsrennen, der Frechener Markus Schiffer als der Beste.

Horst Kaiser

Felix saacht

25.07.04, Bergen auf Rügen: „Keeno rockt!!!“

Eigentlich bräuchte ich gar keine Einleitung schreiben in der ich mich über die Veranstaltung auslasse, denn da wo ich bin kann ja gar nichts schief gehen. Also: zu den Rennen (ne nee, Scherz :-))...

Tja, das tat mal wieder Not den Pros mal ein bisschen über die Schulter zu gucken, da weiß man doch gleich wie man wo fahren soll (und danach im eigenen Rennen fährt man dann doch wieder wo anders ;-)). Aber jetzt mal

ganz ehrlich: einige haben doch wirklich zu viel Geld, oder? Bei Suzuki Kurz kann ich das ja noch vollkommen verstehen, wenn die mit einem riesigen Sattelauflieger ankommen, denn die heizen damit ja auch um die ganze Welt zu allen WM-Läufen. Aber wenn ich dann Yamaha Weltermann sehe, die einen genauso großen Truck haben, und dessen einziger Fahrer Sebastian Paasch alle drei Läufe rausfährt, kann ich das nicht mehr so ganz verstehen. Aber wo wir gerade bei Weltermann sind, kann ich das ja auch mit der Zeitnahme in Verbindung bringen, denn die haben nämlich die Transponder mitgebracht, die ja für eine DMX Veranstaltung vorgeschrieben werden. Das hat wiederum alles wunderbar geklappt (was soll da auch schief gehen, wenn nicht gerade der Computer abstürzt :-)), so wie es mit unserer Zeitnahme vom Herrn Teegen auch immer funktioniert (zufrieden? :-)). Die Strecke war glaube ich DMX- würdig, oder gibt es da andere Meinungen? Da ich ja maßgeblich am Design der Strecke beteiligt war, kann ich sie ja nur loben. Ich meine auch, dass das eine der breitesten (und natürlich eine der schönsten =)) Naturstrecken im Norden Deutschland ist. Aber ob es nun so viel Spaß macht darauf seine Runden zu drehen kann ich gar nicht mehr beurteilen, denn so viele Kilometer wie ich auf der Strecke schon habe hängt sie mir mehr zum Halse raus als dass ich darauf Freude am Fahren habe. Aber Leute wie Ken de Dycker haben mir versichert, dass das eine schöne Bahn ist! Und auf solche Leute vertraue ich, wenn die das sagen! Basta! Ach so: zur Bergabtreppe hinten im Wald, die ich neu eingebaut hab, haben sich ja einige negativ gemeldet. Da kann ich nur sagen: Ich bin sie gesprungen, also ist es jawohl nicht unmöglich...
Die Veranstaltung war bis auf die Musik ein voller Erfolg. Aber ne, Leute, der „Beschallungsmeister“ ließ sich auch nicht beirren und gab immer seine scheiß Lieder zum Besten, mit denen man sogar Tote wieder zum leben erwecken kann. Das Gedudel konnte man bestimmt noch nicht mal mit 3 Promille im Schädel ertragen. Nächstes Jahr muss ich ihm wohl gleich vor der Veranstaltung ein paar CDs zusammenstellen, damit der nicht wieder auf seiner Grottenmusik (wenn man dieses Gejaule überhaupt Musik nennen konnte) beharrt. Der einzige Club, der dieses Jahr bis jetzt gute Musik gebracht hat, war der MC Mecklenburg Strelitz. Nehmt euch ein Beispiel daran!
Dafür hatten wir aber Zuschauer en Masse. Sogar Samstag bei den Quali –Läufen der DMX waren schon so um die 500 Leute da. Schade dass ich keine konkreten Zahlen habe (MX-Horst hat ja geschrieben, dass es ca. 2000 waren, aber wenn in Wolgast 3000 waren, können das keine 2000 gewesen sein), denn der Innenring der Strecke war zwar noch nicht proppenvoll aber durchaus „gut besetzt“. Die Versorgung hat glaube ich auch perfekt funktioniert und sonst gab es auch nix mehr zu meckern...Zu den Rennen...

LM 85ccm
Ich dachte eigentlich, dass ein paar mehr Gastfahrer Ronner Noffz das Leben schwer machen wollten, aber der einzige schnelle Fahrer der angereist war, war Mike Stender aus Schleswig-Holstein. Aber nachdem Mike den Start zum ersten Lauf gewonnen hatte, konnte er seine Führung nicht lange erhalten, denn Ronner machte kurzen Prozess mit ihm und ließ sich bis zum Rennende auch nicht mehr hängen. Mike, der übrigens auch Suzuki fährt (also zwei Mal Gelb an der Spitze, yeah!), blieb zwar mit ein bisschen Respektabstand nicht weit hinter Ronner aber hatte wiederum auch keine Chance ihn noch mal anzugreifen oder so. Hinter dem gelben Kampfgeschwader Noffz/Stender an der Spitze kam erstmal gar nichts, da konnte man getrost schnell ne Tass Kaff trinken gehen, bis dann endlich Killer Ramm vorbeikam. Nach Killer konnte man auch erstmal ein kleines Nickerchen machen damit die Zeit schneller vergeht bis der Rookie Hannes Schmidt sich bequemte auf einem starken vierten Rang gefolgt von Manuel Trembacz und Johnny Haenschke endlich vorbeizukommen. Der zweite Lauf verlief etwas anders als der erste: Ronner gewann zwar gleich den Start vor Mike, kam aber aus der ersten Runde (oder war es schon die zweite?!?) nicht mehr zurück, bzw. erst später. Danach folgte ein weiterer Fehler des Greifswalders und er musste Mike, Killer Ramm und Manuel Trembacz den Vortritt lassen. Im Tagesergebnis hat dann natürlich Mike Stender den dicksten Pokal an Land gezogen. Ronner ist immerhin noch zweiter geworden mit einem halben Punkt Vorsprung vor Killer Ramm. Manuel Trembacz und Johnny Haenschke komplettierten dann die ersten fünf. Für die Grybowski Twins lief es diesmal nicht so gut (wie für fast alle Clubfahrer) und sie mussten sich im Formationsflug mit den Plätzen sechs und sieben zufrieden geben. [Den muss ich wohl Mittwoch beim Training mal in den Ar*** treten, he he he...:-))]

Bürgermeisterpokal bis 650 ccm offen
Um eins vorneweg zu sagen: das war definitiv (wie ich es schon bei den 85ern angekündigt habe) kein Tag für die Rügener Fahrer! Der Favorit auf den Bürgermeisterpokal Karsten Fiebing hat sich bereits im Zeittraining bei einem Crash mit Sebastian Jung ein paar Rippen gebrochen und sich den rechten Zeigefinger aufgeschnitten (so, dass er genäht werden musste). So eine Kampfsau wie er ist, ist er zwar noch zwei Runden im ersten Lauf mitgefahren, hat aber schnell erkannt, dass das nicht gut ist. Ebenfalls im Zeittraining hat sich Christian Grewe am Fahrerlagertable das Schlüsselbein gebrochen, weil er in dem weichen Sand auf der Landung stecken geblieben ist. Euch erstmal GUTE BESSERUNG!!! Aber das waren noch lange nicht alle! Norman Abraham musste im ersten auf aufgeben, weil ihm der Kupplungshebel bei einem Sturz abgebrochen war, und auch Falko Karbautzki konnte im zweiten Lauf nicht an den Start gehen, allerdings nur, weil er zu spät am Vorstart war. Und wie soll es anders sein? Mich hat das Pech auch nicht verschont: Beim Start zum ersten Lauf (wo ich gar nicht so schlecht war) musste mir natürlich einer so dolle hinten reinfahren, dass er mit seinem Vorderrad zwischen meinem Hinterrad & Kotflügel steckte, und meine ganze Luftfilterbox auf diese Weise hinten aufgerissen ist! Schönen Dank auch! Christian Maelz hat im freien Training seinen Lenker abgebrochen, und das Motorrad bis zum Zeittraining nicht mehr fertig bekommen, und durfte also auch zugucken. Der einzige vom MSC Rügen der unbeschadet durch die beiden Läufe gekommen ist, war Paul Glawe. Na dann Prost!
Riesiges Glück dagegen hat Lucas Millich gehabt, der die Tageswertung gewinnen konnte. Den ersten Lauf hatte Christian Brockel aus Lebusa auf seiner dicken Husqvarna eigentlich schon so gut wie im Sack, bis er sich doch noch überlegte ein bisschen Spannung in den Lauf zu bringen und sich hinzupacken um am Ende auf Rang sechs zu finishen. So konnte Lucas vor Toni Wolff und „Mister Unspektakulär“ Stefan Ermlich den ersten Lauf auf sein Seigeskonto schreiben. In Heat # 2 konnte Christian Brockel dann unbekümmert durchziehen und mit fünfzehn Sekunden vor Lucas gewinnen. Im Tagesergebnis hat Lucas dann vor Brockel und Stefan Ermlich, der auch im zweiten Lauf dritter wurde, gewonnen.

DMX
Manchmal muss man sich echt fragen: Haben die noch alle Tassen im Schrank? Ist das noch normal? Wie die auf der glatten Strecke am Samstag bei der Quali geknallt sind is ja echt heftig. Und Ken „Keeno“ de Dycker hat schon da nicht nur mit seinen Goonriding-Einlagen  das Haus vom feinsten gerockt! In Gruppe eins hatte er die beste Zeit gefahren, und die war satte zwei Sekunden schneller als die Bestzeit aus der zweiten Gruppe von Maxi Nagl. In der Gruppe von Maxi hat auch der 16-Jährige Marcus Schiffer eine Hammerzeit hingelegt, die ihn bis auf Platz vier brachte.
Fast jedes Mal wenn die Startanlage runterklappte hatte ein Holländer die Nase ganz, oder fast ganz vorne. Das ist zwar nichts besonderes, aber wenn man bedenkt, dass Jan van Hastenberg (# 111) auf einer 125ccm Zweitaktmaschine unterwegs war, dann fällt man doch glatt vom Glauben ab! Verdammt, wie macht der das gegen die dicken 500+ ccm Teile mit seiner Mülltonne (im Vergleich zu den anderen natürlich) den Start zu gewinnen?!? Immer erst auf dem Berghoch –Stück hinter dem Start konnte er platt gemacht werden. Aber auch im Rennen trumpfte er auf und belegte in der Tageswertung einen extrem starken siebten Platz. RESPEKT! Den ersten Lauf konnte Maxi Nagl für sich entscheiden, nachdem er als erster aus der ersten Runde wiederkam und die Führung auch nicht mehr abgeben wollte. Ich glaube er hat aber verdammt viel Schwein gehabt, dass „Keeno“ einen schlechten Start gehabt hat und so erstmal an Leuten wie Josef Dobes, Aigar Leok usw. (die ja auch nicht gerade spazieren fahren, wenn die aufm Motorrad sitzen :-)) vorbeimusste, um zum Schluss auf den Fersen von Maxi Nagl über die Ziellinie zu fahren. Hinter Dobes und Aigar Leok (bei den Leoks muss man immer den kompletten Namen aussprechen, denn von denen gibt es einfach zu viel: Aigar, Tanel, Avo...) kam Dennis Schröter mit seiner geil aussehenden weißen Silent-Sport-Big-Bore 500+ ccm Honda ins Ziel, was wohl eine der besten Platzierungen überhaupt für ihn war. Der erste Lauf war auch der beste für Marcus Schiffer, denn er kam auf Platz 8 ins Ziel. Den Start zum Zweiten Lauf konnte (abgesehen von Jan van Hastenberg) Max Nagl für sich entscheiden. Doch Keeno war nicht weit und hat sich schon in der ersten Runde von Platz vier auf Platz eins vorgearbeitet, danach ist er dann ohne Probleme Laufsieger geworden. Gareth Swanepoel war diesmal auch nicht weit von der Spitze entfernt, nachdem er im ersten Lauf mit Motorschaden (ja ja, KTM:-)) ausgefallen hatte, und konnte Maxi auch noch vom zweiten Platz verdrängen. Von hinten lief schon Josef Dobes auf, konnte aber nicht mehr ganz an Nagl rankommen. Und beim dritten Start hat es endlich geklappt: Ken de Dycker war auch mal in der ersten Kurve vorne mit dabei. Nach dem Motto „Yeah, Ihaack6 kick some ass, dude!“ hat Keeno dann gleich beim ersten Sprung einen stylischen Onehander hingelegt, und wurde danach von Gareth „Tweety“ Swanepoel überholt ;-). Jedoch hielt die Führung von Tweety nicht lange und die Sarholz Honda mit der Nr. 80 war schon nach Ausgang der Runde zwei wieder in Front. Max Nagl hat sich wie im zweiten Lauf auf Platz drei vor Josef Dobes, Aigar Leok und Jan van Hastenberg (ich kann es nicht oft genug sagen: der ist mit einer 125er Zweitakter gefahren! Alter!) gerettet.
Im Tagesergebnis hat Ken „Keeno“ de Dycker dann vor Max Nagl und Josef Dobes Gewonnen. In der Tabelle sind auch diese drei Fahrer in Front, nur dass Max die Tabelle mit 82 Punkten vor de Dycker mit 80 Punkten und Dobes mit 79 Punkten anführt.

Okay, dann hätten wir das mal wieder geschafft... Denn hoffe ich jetzt mal, dass Kai-Uwe kein beschissenes Bild von mir ins Netz stellt und denn sieht die Welt wieder ganz in Ordnung aus :-). Wir sehen uns dann in zwei Wochen in Ueckermünde!

Bis denn...  Euer „rasender Reporter“ Felix Haack

Ihr wisst: Meinungen, bla bla und so weiter an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! !

Anmerkung vom Webmaster: “Wie beschissene Bilder ? Ich doch nicht! Hab ich sowas jemals getan ?? Anbei sei noch erwähnt, dass “Teilzeit-fast-abiturient” Haack (den Rest der Zeit baut er die Strecke in Bergen um), der als Leistungskurs Englisch in der Schule hat, dem Horst bei der Fahrerbesprechung immer übersetzen musste. [versuchte ;-)] Seht ihr Kinder, Schule bringt was! Also lernt schön und falls ihr mal wissen wollt, was Moto-Cross auf englisch heißt, fragt den Felix, der weiß das!” ;-)


Tagesergebnisse

Bilder von den Rennen (Fotograf Frank Niebuhr)

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