040808Bayer Maxi Nagl triumphierte bei Moto-Cross-DM-Open - Haffpokal an Rügener Falko Karbautzki

Ueckermünde: Das 40. Moto-Cross-Rennen in Ueckermünde wurde zu einem Festtag für die 2.000 Zuschauer. Vor allem bei den abschließenden Läufen um die DM in der Open- Klasse bot besten Sport. Bei Temperaturen über 30 Grad im Schatten heizte vor allem der 17-Jährige Maximilian Nagl aus Hohenpeissenberg in Bayern der Konkurrenz mächtig ein. Einen Tag nach seinem Geburtstag machte das wohl größte Talent in der deutschen Moto-Cross-Szene sich selber das schönste Geschenk. „Trotz meiner großen Führung musste ich bis ins Ziel des zweiten Wertungslaufes mächtig aufpassen um nicht zu stürzen, damit mir der heute stark fahrende Collin Dugmore mir nicht noch die Suppe versalzt.“ sagte Maxi bei der Siegerehrung und ergänzte: Seit vier Wochen war Mecklenburg-Vorpommern mein zweites zu Hause, denn hier konnte ich nach den Rennen in Wolgast und auf der Insel Rügen hervorragend trainieren. „Ich erkenne die Leistung von Maxi als verdienter Meister an und wünsche ihm, dass er in der kommenden Saison auch in der WM erfolgreich dabei ist,“ würdigte der 36-jährige Südafrikaner Dugmore, der in der Vorwoche erneut ein Trainingslager mit jungen Crossern durchführte, die Leistung von Nagl. Bester Fahrer aus Mecklenburg-Vorpommern wurde der Neu Thulendorfer Lucas Millich auf dem 13. Platz. Im Lauf um den Haffpokal gelang mit dem 15-jährigen Falko Karbautzki von der Insel Rügen, einem weiteren jungen Fahrer ein toller Erfolg. „Auch wenn durch den Ausfall von Andrè Lemanski aus Strasburg als Sieger des ersten Laufes ein wenig Glück dabei war, bin ich schon mächtig stolz darauf der jüngste Gewinner des Haffpokal in der 40-jährigen Geschichte des Moto-Cross in Ueckermünde zu sein. Zweiter wurde Andrè Brandin aus Fredersdorf vor dem Favoriten Michael Dittmann vom MSV Wilhelmsburg. „Ich hatte heute nicht das beste Maschinenmaterial zur Verfügung, aber dennoch gilt Falko meine Anerkennung,“ haderte Dittmann doch ein wenig mit seiner Platzierung.

Im Wertungslauf der Senioren um Punkte für die Landesmeisterschaft bewies Veit Scheddin vom MC Lübtheen, dass zur Zeit hervorragend in Form ist. Der 35-Jährige verwies Dirk Krasemann sowie Andreas Feldt vom MC Grevesmühlen, der weiterhin in der Gesamtwertung klar führt auf die Plätze. Für den Titelverteidiger Dirk Hemmerling aus Kalkhorst ist die Hoffnung auf einen erneuten Titel dahin, da er seine Armverletzung noch nicht auskurieren konnte und die zwei Ausfalltage nicht mehr auszugleichen sind. Dem Veranstalter MC Ueckermünde gilt ein großes Lob, denn er hat die 1620 Meter lange Bahn mit viel Brauchwasser so präpariert, dass kein Staub die Fahrer und Zuschauer beeinträchtigte.

Horst Kaiser

 Felix saacht

08.08.2004 Ueckermünde: „Die Strecke rockt!“

Alter Schwede, ein Traum von einer Strecke! Weitläufig, schnell, viele Sprünge, breit, sandig...usw. da kann man ja einfach nur mit Knallgas über die komplette Strecke heizen ;-). Ich fand die Bahn auch letztes Jahr schon gut, wo ich aber mit Totalschaden auf einer guten Position liegend im ersten Lauf bereits ausgeschieden bin. Das, was die Ueckermünde-Crew (um Hildebrandt, Krohse & Co.) daraus jetzt noch durch diese kleinen Veränderungen (es war nichts Grundlegendes anders, nur eine Gerade länger, eine Kurve weiter raus gezogen und so...) noch besser gemacht haben, lässt sich einfach geil fahren. Ich weiß ja nicht, wer jetzt genau für die Streckenpräparation

erantwortlich war, aber derjenige bekommt von mir nen Daumen! Andere Fahrer mögen da anderer Meinung sein, aber ich liebe solche Strecken (wie zum Beispiel Lübtheen und Ueckermünde). Und auf so einer geilen Strecke kann der Club es sich natürlich auch erlauben, die Top-Piloten aus Deutschland ranzuholen und um die Open DM fahren zu lassen. Es waren zwar nicht so viele wie bei der DMX in Bergen vor Ort, aber es war trotzdem ein starkes Feld (wenn man sich die Top Ten anguckt, weiß man jedenfalls Bescheid ;-)).
Was das Wetter gemacht hat? Na ja... *hust* ...es war eben sehr, sehr warm. Um genau zu sein hat man schon geschwitzt wenn man mit kurzer Hose, freiem Oberkörper und barfuss rumgelaufen ist. Hat jetzt jeder mitbekommen, dass es pottenwarm war??? ;-)) Die Hitze stand echt überall, und denn noch mit den Mopped-Klamotten ne halbe Stunde im Kreis fahren. Juhu, das macht Spaß... aber keine Müdigkeit vortäuschen: da müssen alle durch! Ich glaub ich hab da an einem Tag fast 6 Liter (!!!) Wasser verdrückt... Richtig gut war es auch, dass es trotz der extremen Hitze (und der Trockenperiode vor dem Rennen) nicht gestaubt hat; denn der Club hatte die Strecke so präzise gewässert, dass der Boden nicht gestaubt, aber auch nicht zu nass beziehungsweise zu schwer war. Quasi perfekt. Nur im zweiten Lauf der Open Klasse hat es gestaubt. Aber auch nur, weil einige Fahrer neben der Strecke gefahren sind, und dort wurde natürlich nicht gewässert :-).
Die Veranstaltung (also Versorgung etc.) hat alles wunderbar geklappt. Schade war nur, dass verhältnismäßig wenige Zuschauer waren. Ich hätte dem Club echt ein paar mehr Leute gewünscht, aber was will man machen, wenn die Sonne brennt, und zwei Kilometer weiter ist ein Strand? Soviel dazu...

Die Klassenaufteilung war auch perfekt: Drei Klassen. So waren eine humane Mittagspause und ein relativ frühes Ende der Veranstaltung (so dass man nicht zu spät nach Hause kommt [ich musste ja zum Beispiel heute wieder zur Schule :-(]) möglich. Alles in allem ging es also nicht besser (außer dass es vielleicht ein bisschen kühler hätte sein können ;-)). Hab ich alles?

Ähm... Jep, also -> zu den Rennen...

Haffpokal 125 ccm
Das erste was mir auffiel, als ich zum freien Training in den Vorstart fuhr war, dass kurz hinter mir eine viertaktende KTM ebenfalls in den Vorstart rollte. Da hab ich mich gefragt: „Will der mit der 250 4-Takt EXC Luftpumpe rumeiern, oder fährt die Open DM doch zuerst?!?“ Als ich dann genauer hingeguckt habe, hab ich gesehen, dass das ne 525er KTM war. Eigentlich war der Pokal aber für 125 ccm Maschinen ausgeschrieben und so musste er dann außer der Wertung fahren. (Kleiner Tipp: nächstes Mal die Ausschreibung durchlesen und nicht im Papierkorb versenken bevor man die Nennung geschrieben hat ;-))
Am Start zum ersten Lauf war ich dann frohen Mutes auf meinem sechsten Platz aus dem Zeittraining (war zwar nicht das Gelbe vom Ei, war aber okay ;-)) und als ich mein Mopped zum Laufen bringen wollte ist sie nicht angesprungen! So ein scheiß! Ich hab das nicht begriffen (weil ich hab vorher ne Woche Trainingslager gemacht und da ist sie jeden Tag zu jeder Zeit auf den ersten Kick angesprungen!). Als sie dann lief war das Feld schon um die erste Kurve. Ich bin dann ratz die fatz bis auf Platz sieben vorgefahren bis ich nach Feindberührung hingeflogen bin, und dann stand ich da bestimmt fünft Minuten und hab getreten. Und dann wieder hinterher... Der zweite Lauf war dann definitiv „die Rache des Haacki“! Denn nach einem mittelprächtigen Start (irgendwo unter den ersten Zehn) hab ich mich Stück für Stück bis auf Platz eins (Jawohl, ihr lest richtig: Platz EINS) vorgefahren.
Den ersten Lauf konnte André Lemanski für sich entscheiden, der auf Sandstrecken immer wieder für Top Platzierungen zu haben ist (in Wolgast war er auch schon vorne mit dabei). Zweiter wurde Falko der wiederum vom Sturzpech vom Trainingsbesten Steffen Wendorf profitiert hat, der zum Schluss nur neunter wurde. Michael Dittmann hat sich auch eine 125er Honda ausgeliehen, und fuhr nach dem Motto „Scheiß egal, Hauptsache Gas!“ auf Platz drei. Im zweiten Lauf konnte Andre Brandin sich frei entfalten und kam drei Sekunden hinter mir ins Ziel. Steffen Wendorf hatte diesmal einen besseren Lauf erwischt, und obwohl er einmal kurz im Sand umkippte (aber sofort weiter kam) wurde er Dritter hinter Andre Brandin. Dann kam erstmal eine ganze Weile gar nichts (so circa zwanzig Sekunden Funkstille) bis Falko endlich ins Ziel eintrudelte.
Ja, und weil Falko dieses Jahr mehr Glück als Andere hat, hat er auch noch den Tagessieg geholt vor Andre Brandin und Michael Dittmann, der im zweiten Lauf nur auf Platz sechs kam. Dahinter kamen Steffen Wendorf und Ronny Czepa punktgleich Vier und Fünf. Für mich hat es noch bis zu Platz sechs gereicht, aber wiederum auch punktgleich mit dem Sieger aus Lauf eins André Lemanski, der im zweiten Lauf ausfiel.

LM Senioren
Da der Titelverteidiger und Titelanwärter Dirk Hemmerling immer noch verletzt ist, kämpfen nun die anderen um die Landesmeisterschaft. Und irgendwie scheint es so, als ob Veit Scheddin seit Hemmerlings Ausfall Flügel gewachsen sind. Denn schon in Wolgast hat er die anderen keine Sonne sehen lassen und so sollte es diesmal auch passieren (vielleicht gibt es da auch irgendwelche geheimen Kraftübertragungen zwischen Dirk Hemmerling und Veit Scheddin, so wie bei den Grybowski-Twins...;-)). Und nachdem Veit im Zeittraining schon drei (!!!) Sekunden schneller als Dirk Krasemann und Andreas Feldt war, hat er den ersten Lauf locker vor Andreas gewonnen. Bei Andreas sei noch anzumerken, dass er nach einem heftigen Trainingssturz am Mittwoch angeschlagen ins Rennen gegangen ist. Und auf den Protokollen stand auch, dass er mit einer „Sachs“ gefahren ist, hehe, da hat sich wohl einer vertan ;-). Der „alte Sandhase“ Dirk Krasemann zog auf seiner 380 ccm KTM auch gut durch und kam im ersten Lauf knapp hinter Andreas ins Ziel um in Heat #2 hinter dem souveränen Veit zweiter zu werden. Der Gaststarter Frank Hantzsche aus Arnsdorf (ich glaub der war auch schon in Wolgast?!?) konnte noch vor Andreas auf seiner Sachs und dem „Lokalmatador“ Bert Hildebrandt finishen. Und wer aufmerksam gelesen hat, kann mir bestimmt auch das Tagesergebnis sagen: ... ich warte ... Genau! Veit hat vor Dirk Krasemann und Andreas Feldt gewonnen ;-)).

Open DM
Und das war wieder einmal genial anzugucken. Markus Schiffer hat im Training schon so eine verdammt schnelle Zeit hingebraten, da fragt man sich „Geht da das Gas überhaupt noch mal zu?!?“ Markus war satte ZWEI Sekunden schneller als Maxi Nagl oder Collin Dugmore (die allerdings auch nur auf den Plätzen vier und sechs waren)!!! Den Start zum ersten Lauf hat dann der Iffeldorfer (geiler Ortsname, ne ;-)) Andreas Huber gewonnen und wollte seinen Platz auch nicht so recht abgeben. Aber nach dann doch nicht allzu langer Zeit fand Maxi Nagl gefolgt von Marco Dorsch und Collin Dugmore einen Weg vorbei. Markus Schiffer hatte (wie schon so oft) nur einen mittelmäßigen Start und musste sich erstmal vorkämpfen. Als er dann zur Mitte des Rennens schon (ich glaube) auf Platz drei war, ist er noch einmal hingeflogen und nach einer erneuten Aufholjagd noch fünfter geworden. An der Spitze ist es so geblieben und hinter dem Führungstrio kam Daniel Siegl dicht gefolgt von Markus. Beim Start zum nächsten Lauf musste ich dreimal hingucken bis ich geglaubt hab, was ich da gesehen hab: Lucas Millich war in der ersten Runde mit seiner 250 4-Takt Luftpumpe (im Vergleich zu den anderen dicken Maschinen) absolut geiler SECHSTER! Wie er das besonders beim Start gemacht hab, möchte ich ja gern mal wissen. Nachdem er im ersten Lauf schon richtig guter Vierzehnter geworden ist, hat er es in Heat #2 noch geschafft sich auf Platz Elf zu halten (unter anderem auch vor dem MX-Profi Sebastian Paasch). RESPEKT!
Nachdem Maxi Nagl wiederum den Start gewonnen hatte ließ er mit Collin Dugmore im Schlepptau nichts anbrennen. Markus Schiffer kam beim zweiten Start ins straucheln und rollte das Feld wieder von hinten auf. Als er schon an Dugmores Hinterrad knabberte hat er schon wieder eine Bodenprobe genommen und diesmal ist er dann zur Kampfsau mutiert und ist von hinten wieder bis auf Platz drei (!!!) vorgefahren. Marco Dorsch kam dann vor Andreas Huber auf Patz vier ins Ziel. Im Tagesergebnis hat Maxi vor Collin und Marco Dorsch gewonnen. Auf Vier und Fünf kamen haackMarkus Schiffer und Andreas Huber.
Und da das der letzte Lauf zur Open DM war kann ich auch noch den Endstand zum Besten geben: Also die ersten Drei sind glaube ich als einziges alle vier Rennen mitgefahren, und das sind Maxi Nagl vor Collin Dugmore und Andreas Boller. Von den Punkten her etwas abgeschlagen kommt dann Manuel Chittaro ganz knapp vor Markus Schiffer (der ein Rennen ausgefallen war).

Okay, der erste Schultag ist vorbei, und es ist Abend, weil ich fast den ganzen Nachmittag geschrieben habe. Aber jetzt ist ja auch erstmal wieder ne lange Pause, ich glaub das nächste Rennen im Meck-Pomm ist erst wieder in Malchow am 29. August, oder? Na ja, is ja auch egal....................... wir sehen uns, Leute!!! Haut rein!

Euer „rasender Reporter“ Felix Haack

 
Bilder von den Rennen (Fotograf Frank Niebuhr)   
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