Markus Schiffer siegt trotz Verletzungshandicap bei DM-Lauf -
Bürgermeisterpokal auf Dauer für Rüganer Karsten Fiebing
Prisannewitz: 1.200 Zuschauer sahen auf der Prisannewitzer Moto-Cross-Rennbahn Klasse-Motorsport bei den Wertungsläufen um die deutsche Meisterschaft in der 125 ccm-Klasse sowie um den Bürgermeisterpokal in der Open-Klasse. Im DM-Lauf beeindruckte der 17-jährige Marcus Schiffer aus Frechen mit einer Energieleistung und dem klaren Sieg vor dem Franzosen Antoine Letellier und Zachary Osborne aus den USA. „Ich hatte mir vor 14 Tagen zwei Rippen gebrochen und da ich bereits den ersten der bisher drei Wertungsläufe verletzungsbedingt versäumt hatte, musste ich heute unbedingt punkten, damit der Traum von der deutschen Meisterschaft nicht schon vorzeitig ausgeträumt ist,“ berichtete der KTM-Pilot sichtlich erleichtert bei der Siegerehrung. Bereits am Sonntag beim nächsten DM-Lauf in Bergen auf der Insel Rügen kann Schiffer (71 Punkte) als Zweiter in der Gesamtwertung den Vorsprung zum weiterhin in Führung liegenden Daniel Siegl (84) aus Flurstedt weiter verkürzen.
Bestplatzierter Crosser aus Mecklenburg-Vorpommern wurde Lucas Millich vom MC Lübtheen auf dem 12. Platz, der nach dem siebten Platz im ersten Wertungslauf durch einen Maschinenausfall im zweiten Lauf eine bessere Platzierung verpasste.
Beachtenswert sind die Plätze 29 und 30 von Paul Glawe (Rügen) und Benjamin Mallon (Lübtheen) im Fahrerfeld aus zehn Nationen. Pech hatte der Saßnitzer Falko Karbautzki, der sich im Pflichttraining gleichfalls für die DM-Läufe qualifizierte, aber dann wegen einer Sturzverletzung auf seine Teilnahme verzichten musste.
Im Rennen der Openklasse um den Bürgermeisterpokal siegte der Karsten Fiebing überlegen vor dem Vorjahressieger Ronny Herlitschke aus Finsterwalde nach 1995 und 2003 zum dritten Mal und kann den Pokal auf Dauer mit auf die Insel nehmen. „Ich hoffe, dass ich Sonntag zu Hause auf dem Ring am Rugard nochmals beim dortigen Bürgermeisterpokal nochmals zuschlagen kann, denn im Vorjahr bin ich ja vorzeitig ausgefallen,“ schaut der Rüganer bereits voraus. An seinem 33. Geburtstag belegte der Magdeburger Hardy Schadenberg den dritten Platz vor Marcel Lebich (Tessin) und Markus Hermann (Lübtheen).
Im Wertungslauf der 65 ccm-Klasse bleibt der Neustrelitzer Michel Suhr auch nach sechs Wertungstagen ungeschlagen, obwohl er in der Tageswertung hinter dem außer Konkurrenz startenden Kirchberger Danny Neubauer den zweiten Platz vor Tobias Koch vom MSC Rügen belegte.
Horst Kaiser
Felix saacht:
17.07.05, Prisannewitz: „der „DM-Cracks-rocken-den-Norden“ –Auftakt“
Schön mal wieder die ganzen fixen Leute zu beobachten, weil in Punkto Spurenwahl vielleicht nicht, aber beim Gas aufhalten sind die uns doch noch um einiges überlegen. Aber Training macht den Meister. Und dazu muss man erstmal wissen wie, und ich konnte das gut sehen als Starter in der Open Klasse, hehe.
Die Strecke hatten die Prisannewitzer um Werner Pollack und sein Team ja etwas verändert, aber so wie das angelegt war machte das den Anschein als ob man ein paar zusätzliche Meter aus der Strecke holen wollte. Aber es ließ sich auch ganz gut fahren was da gemacht wurde, wobei die eine 90° Linkskurve die jetzt durch eine 180° ersetzt wurde machte auch immer Spaß, aber egal. Das einzige was mich minimal an der Bahn störte war, dass schon Samstag beim Abgehen des Rundkurses viele Löcher zu sehen waren. Es sah so aus als ob da nur mal mit dem Radlader rübergegangen wurde, und nicht alles ganz glatt gemacht wurde. Aber das ist ja kein Kritikpunkt, schließlich sind wir ja Moto-Crosser und fahren nicht auf Asphalt, und vielleicht hätten sich auch nur noch mehr Löcher rausgefahren wenn die Strecke ein mal komplett umgegrubbert worden wäre, also war es schon okay so. Der Regen setzte sein Bestes zur Streckenbewässerung bei und so war die Bahn auch vom Boden her perfekt, erst zum zweiten Lauf mussten ein paar Spritzer Wasser aufgetragen werden damit die Zuschauer nicht mit ihrer „abwaschbaren Bräune“ angeben konnten. Also hat das alles gepasst. Die Versorgung? Nja, dazu gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, ich denke mal es hat an Nichts gefehlt.
Ach so, einen kleinen Kritikpunkt hab ich noch, und zwar gibt es in Prisannewitz ja zwei Fahrerlager, wenn das eine voll ist fährt man eben ins Nächste und so. Und in dem Ausweichfahrerlager hängt auch so ein schwarzes Brett mit Ergebnissen und so. Aber warum wurden hier die Ergebnisse nur bis zum Pflichttraining rangehängt? Sparmaßnahmen?
Zu den Rennen...
LM 65
In der kleinsten Klasse an diesem Tag hatte Denny Neubauer aus Kirchberg ein leichtes Spiel mit seinen Konkurrenten, denn er ließ sie einfach eiskalt hinter sich. Der Gastfahrer mit der Nummer 1 gewann die Starts und ließ sich danach auch nichts mehr nehmen. Zweiter wurde der Meisterschaftsführende Michel Suhr aus Wokuhl vom Kunkel Team (quasi mein Teamkollege ;-)), der bis jetzt noch nie Zweiter wurde und immer mit Maximalpunktzahl gewonnen hat. Und von Prisannewitz bekommt er ja auch maximale Punkte weil Denny ja nur ein Gastfahrer war. Also schon nicht schlecht. Dritter wurde Tobias Koch aus Seedorf von der Insel Rügen. Er zeigte auch konstante und gute Leistungen indem er immer nach einem nicht so guten Start bis auf den Dritten Platz vorfuhr. Weiter so! Vierter wurde Pit Hoffmann vor Patrick Röder.
Gemeindepokal Open
Hier war es wieder einmal Karsten Fiebing der locker sein Rennen an der Spitze fuhr ohne sich von dem was hinter ihm passiert stören zu lassen. Er hat beide Läufe locker gewonnen. Und da es nun auch sein dritter Sieg bei diesem Gemeindepokal ist kann er ihn wohl auch behalten. Ich wusste zwar noch nie dass es ein Wanderpokal ist, aber wenn die meinen ;-). Zweiter wurde Ronny Herlitschke aus Finsterwalde, der zwar die Trainingsbestzeit hatte, aber dann doch mit zwei soliden zweiten Plätzen überzeugte. Und auf Platz drei kam das „Geburtstagkind“ Hardy Schadenberg beider Läufe ins Ziel. An seinem 33sten Geburtstag wurde er Dritter, Mensch, na wenn das kein Zufall ist (ach so ein Quark). Marcel Lebich, der so wie ich gehört hab den zweiten Start gewann, und Markus Hermann mochten die Strecke anscheinend auch und waren dann in der eben genannten Reihenfolge Vierter und Fünfter im Tagesergebnis. Bei mir lief es mal wieder durchwachsen, obwohl ich mein Ziel, beide Läufe ins Ziel zu kommen, eigentlich erfüllt hab. Beim Start zum ersten Lauf meinte Michael Dittmann sich so vor mich zu legen dass ich genau mit meinem Vorderrad zwischen seinem Hinterrad und Kotflügel einparken konnte, so dass mein Vorderrad auch noch in eine gänzlich andere Richtung als mein Lenker stand, also runtergesprungen, gerichtet und weitergefahren, und das war dann eine halbe Runde nachdem der Rest des Feldes losgefahren war. Aber 1,5 Punkte konnte ich noch holen. Im zweiten Lauf war mein Start okay, aber ich bin zu Anfang zwei drei Runden nur rumgekullert, fragt mich nicht was mich da geritten hat, aber als ich mich dann gefangen hatte war es auch schon zu spät und hatte den Anschluss verloren. Nja, egal, hoffen wir in Bergen wird’s besser.
DM 125
Ja das war mit abstand die schnellste und spannendste Klasse an diesem Wochenende. Nachdem Marcus Schiffer und Zachary Osborne (der übrigens mit einer KTM 250 SXF Testmaschine von Jacky Martens unterwegs war, die identisch mit den Werksmoppeds ist) in ihren Gruppen jeweils die Bestzeiten hatten, ließen die es auch richtig krachen. Der kleine (lass ihn 15 sein) Osborne gewann auch gleich mal den Start und machte einige Meter auf den Rest gut. Marcus Schiffer hatte einen durchwachsenen Start und fand sich so im Mittelfeld wieder. Aber zur Mitte de Rennens war er schon an Zach Osborne vorbei. Dieser ließ sich dann auch noch von dem Franzosen Antonie Letellier einholen und wurde somit Dritter vor Daniel Siegel und Vincent Turpin. Zu Anfang mischte immer noch Dimitry Parshin auf seiner Suzuki vorne mit, aber irgendwann fuhr er langsam in Richtung Box. In Lauf zwei wurde er dann aber Fünfter. Und Jeff Janssen (hier unter dem Decknamen Jeff Jenssen zu finden) war zu Anfang auch die ganze Zeit Dritter, bevor er sich dann auf den immer noch guten sechsten Platz durchreichen ließ. Der Zweite Lauf verlief ähnlich, nur dass Marcus schon nach ein paar Runden wieder an der Spitze des Feldes zu sehen war, und man muss ja auch mal dazu sagen, dass der Kerl erst 17 ist, und sich vor zwei Wochen zwei Rippen gebrochen und die Lunge aufgerissen hat. Also schon derbe was er da geleistet hat. Die ersten vier waren in Lauf zwei identisch, fünfter wurde wie gesagt Dimitry Parshin und Sechster war Vincent Turpin. Stephan Mock, der den zweiten Start gewonnen hatte konnte sich leider nur ein paar Kurven vorne halten, nach einigen Fehlern wurde er dann leider nur noch 18ter. Aus McPomm Sicht erreichten Paul Glawe und Benni Mallon die Plätze 29 und 30.
Ja, so viel erstmal dazu. Ich hoffe mal dass in Bergen genauso viel los ist, immerhin haben da ja ein paar mehr Fahrer genannt (so um die 65). Ich werde wieder in der Open Klasse am Start sein, mal gucken was die Heimbahn mir so bringt.
Bis dahin...
Euer „Rasender Reporter“ Felix Haack #99
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Bilder (Fotograf Niebuhr)